"Sie würden diese Versicherung vielleicht bald bereuen, wenn ich in Versuchung käme, Sie öfter zu sehn?
Sie werden sehn, wie groß mein Vergnü- gen seyn wird.
"Wenn ich Ihnen ganz glauben dürfte?
Und warum wollen Sie zweifeln?
"Louise, liegt Ihnen wirklich nichts an je- nen jungen, witzigen, artigen Gesellschaftern?
Sie sind mir lästig.
"Sie lieben überhaupt nicht die große Welt und ihre Freuden. --
Sie macht mir Langeweile.
"Sie sind für ein stilles, häusliches Glück geboren.
Ich wünsche mir kein andres und werde nichts darin entbehren.
"Glücklich ist der Mann, den Sie einst Ih- ren Gatten nennen. -- Er stand auf und ging schweigend auf und ab, ich war stumm und ar- beitete an der Stickerei weiter.
"Man gewinnt nichts in jener sogenannten
Es ſoll auch kein Kompliment ſeyn, —
»Alſo Ernſt?
Was ſonſt?
»Sie wuͤrden dieſe Verſicherung vielleicht bald bereuen, wenn ich in Verſuchung kaͤme, Sie oͤfter zu ſehn?
Sie werden ſehn, wie groß mein Vergnuͤ- gen ſeyn wird.
»Wenn ich Ihnen ganz glauben duͤrfte?
Und warum wollen Sie zweifeln?
»Louiſe, liegt Ihnen wirklich nichts an je- nen jungen, witzigen, artigen Geſellſchaftern?
Sie ſind mir laͤſtig.
»Sie lieben uͤberhaupt nicht die große Welt und ihre Freuden. —
Sie macht mir Langeweile.
»Sie ſind fuͤr ein ſtilles, haͤusliches Gluͤck geboren.
Ich wuͤnſche mir kein andres und werde nichts darin entbehren.
»Gluͤcklich iſt der Mann, den Sie einſt Ih- ren Gatten nennen. — Er ſtand auf und ging ſchweigend auf und ab, ich war ſtumm und ar- beitete an der Stickerei weiter.
»Man gewinnt nichts in jener ſogenannten
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[155[153]/0163]
Es ſoll auch kein Kompliment ſeyn, —
»Alſo Ernſt?
Was ſonſt?
»Sie wuͤrden dieſe Verſicherung vielleicht
bald bereuen, wenn ich in Verſuchung kaͤme,
Sie oͤfter zu ſehn?
Sie werden ſehn, wie groß mein Vergnuͤ-
gen ſeyn wird.
»Wenn ich Ihnen ganz glauben duͤrfte?
Und warum wollen Sie zweifeln?
»Louiſe, liegt Ihnen wirklich nichts an je-
nen jungen, witzigen, artigen Geſellſchaftern?
Sie ſind mir laͤſtig.
»Sie lieben uͤberhaupt nicht die große Welt
und ihre Freuden. —
Sie macht mir Langeweile.
»Sie ſind fuͤr ein ſtilles, haͤusliches Gluͤck
geboren.
Ich wuͤnſche mir kein andres und werde
nichts darin entbehren.
»Gluͤcklich iſt der Mann, den Sie einſt Ih-
ren Gatten nennen. — Er ſtand auf und ging
ſchweigend auf und ab, ich war ſtumm und ar-
beitete an der Stickerei weiter.
»Man gewinnt nichts in jener ſogenannten
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 155[153]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/163>, abgerufen am 27.04.2024.
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