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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.

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Erste Abtheilung. Vierter Abschnitt.

Der botanische Garten (Jardin royal) steht unter
der vortrefflichen Aufsicht des geschickten Thouin. Er
ist groß und besteht aus zwey langen Quartieren, die mit
Hecken umgeben sind. Die Beete sind mit Buchsbaum
umpflanzt. Der unterste Theil des Gartens gleicht ei-
nem wilden Walde, der aus allerhand Bäumen besteht.
Zur linken Seite sind die Orangerien und Treibhäuser.
Draußen vor diesen ist ein Platz, wohin die Gewächs-
töpfe des Sommers gesetzt werden, wie auch verschiedne
durch Taxus-Hecken abgesonderte kleine Felder für Ge-
wächse. Oberhalb derselben stehen auf einer kleinen An-
höhe ebenfalls einige Treibhäuser, nebst der Wohnung des
Gärtners, wie auch ein Gemach zur Aufbewahrung der
Sämereyen. Hinter den Treibhäusern und der Orangerie
auf dieser Anhöhe sind Spatziergänge und ein kleiner
Wald, wie auch ein Berg, der so hoch ist, daß man von
da ganz Paris übersehen kann. Jeder Botaniker hat hier
freyen Zutritt, so wie der Garten auch zum Spatzieren
offen steht. Die Hecken bestehen aus Eibenbaum, Ul-
men, Stechpalmen, Buchsbaum, Linden, Cornel-
Kirschbaum, Geißblatt, Kirschbaum mit doppelter Blu-
me, Judasbaum, Bocksdorn, Peltschen (Coronilla secu-
ridaca
), Feldmaßholder, Flieder oder Syringen, und
dergleichen. Unter den Bäumen, die im Garten stehen,
bemerkte ich verschiedne Arten Maßholder, die Stein-
eiche, den Kermesbaum, die immergrüne Cypresse, den
Bermudischen Wachholder, den Taxus, die Ulme, die
Linde, die Roßkastanie, den Indasbaum, zweyerley
Gattungen Steinlinde, den Quittenbaum und beyde Ar-
ten des Platanus.

Neben dem botanischen Garten an der Straße
steht das Museum für die Naturalien, welches mehrere
Zimmer enthält. Im ersten werden die Holzarten, die

Erſte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.

Der botaniſche Garten (Jardin royal) ſteht unter
der vortrefflichen Aufſicht des geſchickten Thouin. Er
iſt groß und beſteht aus zwey langen Quartieren, die mit
Hecken umgeben ſind. Die Beete ſind mit Buchsbaum
umpflanzt. Der unterſte Theil des Gartens gleicht ei-
nem wilden Walde, der aus allerhand Baͤumen beſteht.
Zur linken Seite ſind die Orangerien und Treibhaͤuſer.
Draußen vor dieſen iſt ein Platz, wohin die Gewaͤchs-
toͤpfe des Sommers geſetzt werden, wie auch verſchiedne
durch Taxus-Hecken abgeſonderte kleine Felder fuͤr Ge-
waͤchſe. Oberhalb derſelben ſtehen auf einer kleinen An-
hoͤhe ebenfalls einige Treibhaͤuſer, nebſt der Wohnung des
Gaͤrtners, wie auch ein Gemach zur Aufbewahrung der
Saͤmereyen. Hinter den Treibhaͤuſern und der Orangerie
auf dieſer Anhoͤhe ſind Spatziergaͤnge und ein kleiner
Wald, wie auch ein Berg, der ſo hoch iſt, daß man von
da ganz Paris uͤberſehen kann. Jeder Botaniker hat hier
freyen Zutritt, ſo wie der Garten auch zum Spatzieren
offen ſteht. Die Hecken beſtehen aus Eibenbaum, Ul-
men, Stechpalmen, Buchsbaum, Linden, Cornel-
Kirſchbaum, Geißblatt, Kirſchbaum mit doppelter Blu-
me, Judasbaum, Bocksdorn, Peltſchen (Coronilla ſecu-
ridaca
), Feldmaßholder, Flieder oder Syringen, und
dergleichen. Unter den Baͤumen, die im Garten ſtehen,
bemerkte ich verſchiedne Arten Maßholder, die Stein-
eiche, den Kermesbaum, die immergruͤne Cypreſſe, den
Bermudiſchen Wachholder, den Taxus, die Ulme, die
Linde, die Roßkaſtanie, den Indasbaum, zweyerley
Gattungen Steinlinde, den Quittenbaum und beyde Ar-
ten des Platanus.

Neben dem botaniſchen Garten an der Straße
ſteht das Muſeum fuͤr die Naturalien, welches mehrere
Zimmer enthaͤlt. Im erſten werden die Holzarten, die

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[46/0074] Erſte Abtheilung. Vierter Abſchnitt. Der botaniſche Garten (Jardin royal) ſteht unter der vortrefflichen Aufſicht des geſchickten Thouin. Er iſt groß und beſteht aus zwey langen Quartieren, die mit Hecken umgeben ſind. Die Beete ſind mit Buchsbaum umpflanzt. Der unterſte Theil des Gartens gleicht ei- nem wilden Walde, der aus allerhand Baͤumen beſteht. Zur linken Seite ſind die Orangerien und Treibhaͤuſer. Draußen vor dieſen iſt ein Platz, wohin die Gewaͤchs- toͤpfe des Sommers geſetzt werden, wie auch verſchiedne durch Taxus-Hecken abgeſonderte kleine Felder fuͤr Ge- waͤchſe. Oberhalb derſelben ſtehen auf einer kleinen An- hoͤhe ebenfalls einige Treibhaͤuſer, nebſt der Wohnung des Gaͤrtners, wie auch ein Gemach zur Aufbewahrung der Saͤmereyen. Hinter den Treibhaͤuſern und der Orangerie auf dieſer Anhoͤhe ſind Spatziergaͤnge und ein kleiner Wald, wie auch ein Berg, der ſo hoch iſt, daß man von da ganz Paris uͤberſehen kann. Jeder Botaniker hat hier freyen Zutritt, ſo wie der Garten auch zum Spatzieren offen ſteht. Die Hecken beſtehen aus Eibenbaum, Ul- men, Stechpalmen, Buchsbaum, Linden, Cornel- Kirſchbaum, Geißblatt, Kirſchbaum mit doppelter Blu- me, Judasbaum, Bocksdorn, Peltſchen (Coronilla ſecu- ridaca), Feldmaßholder, Flieder oder Syringen, und dergleichen. Unter den Baͤumen, die im Garten ſtehen, bemerkte ich verſchiedne Arten Maßholder, die Stein- eiche, den Kermesbaum, die immergruͤne Cypreſſe, den Bermudiſchen Wachholder, den Taxus, die Ulme, die Linde, die Roßkaſtanie, den Indasbaum, zweyerley Gattungen Steinlinde, den Quittenbaum und beyde Ar- ten des Platanus. Neben dem botaniſchen Garten an der Straße ſteht das Muſeum fuͤr die Naturalien, welches mehrere Zimmer enthaͤlt. Im erſten werden die Holzarten, die

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/74>, abgerufen am 24.11.2024.