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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.

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Von Handlung, Manufacturen etc. zu Batavia.
be goldne, und ganze silberne Rupien schlagen lassen.
Man kennt sie an der beygesetzten Jahrzahl der christli-
chen Zeitrechnung. Die goldnen sind sehr blaß wegen
des untergemischten Silbers. Spanische Piaster, so
wohl die neuen, als vorzüglich die alten, kommen häu-
fig vor, und sind den Indiern sehr willkommen. Auch
von den in Amerika geprägten eckigen und abgeschlagnen
Piastern, die von den Manillischen Inseln hieher kommen,
giebts viele, theils ganze, theils halbe, theils in noch
kleinern Stücken; sie sind von sehr feinem Silber. Biswei-
len sah ich auch silberne Kaiserthaler, etwas kleiner als
Piaster. Diese werden gemeiniglich von solchen, die nach
Europa zurückreisen, eingewechselt, weil darauf wenig
verlohren wird. Ducatonen, besonders die gereiften,
werden hier zu achtzig Holländischen Stübern gerechnet.
Man hat auch eine Art kupferner Münze, die der Gou-
verneur Swardekron hat schlagen lassen, die aber auf
Koromandel mehr als hier im Gebrauche seyn soll. Sie
hat die Größe eines Schwedischen Stübers und die Di-
cke eines Rundstücks *). Auf der einen Seite sieht man
einen doppelten Rand, worin Batavia und die Jahr-
zahl zu lesen ist; in der Mitte ein Schwert. Auf der
Seite ist das Wapen der Compagnie, und darüber die
Worte: 1/2 Stüber, zu sehen. Ueberdies circuliren hier
so gar unter den Europäern auch Chinesische Peetchen
(Petjes), die aus Messing gegossen sind, in der Mitte
ein viereckiges Loch, und auch die Größe und Dicke eines
Rundstücks haben. Man reihet ihrer eine gewisse Anzahl
auf Band oder Fäden, und bezahlt so, nicht aber durch
einzelnes Abzählen, damit. Sie kommen aus China durch
Chinesische Kaufleute hieher.


*) Sie ist also ungefähr so groß, als ein Viergutegroschenstück; und so dick
als ein Pfenning.

Von Handlung, Manufacturen ꝛc. zu Batavia.
be goldne, und ganze ſilberne Rupien ſchlagen laſſen.
Man kennt ſie an der beygeſetzten Jahrzahl der chriſtli-
chen Zeitrechnung. Die goldnen ſind ſehr blaß wegen
des untergemiſchten Silbers. Spaniſche Piaſter, ſo
wohl die neuen, als vorzuͤglich die alten, kommen haͤu-
fig vor, und ſind den Indiern ſehr willkommen. Auch
von den in Amerika gepraͤgten eckigen und abgeſchlagnen
Piaſtern, die von den Manilliſchen Inſeln hieher kommen,
giebts viele, theils ganze, theils halbe, theils in noch
kleinern Stuͤcken; ſie ſind von ſehr feinem Silber. Biswei-
len ſah ich auch ſilberne Kaiſerthaler, etwas kleiner als
Piaſter. Dieſe werden gemeiniglich von ſolchen, die nach
Europa zuruͤckreiſen, eingewechſelt, weil darauf wenig
verlohren wird. Ducatonen, beſonders die gereiften,
werden hier zu achtzig Hollaͤndiſchen Stuͤbern gerechnet.
Man hat auch eine Art kupferner Muͤnze, die der Gou-
verneur Swardekron hat ſchlagen laſſen, die aber auf
Koromandel mehr als hier im Gebrauche ſeyn ſoll. Sie
hat die Groͤße eines Schwediſchen Stuͤbers und die Di-
cke eines Rundſtuͤcks *). Auf der einen Seite ſieht man
einen doppelten Rand, worin Batavia und die Jahr-
zahl zu leſen iſt; in der Mitte ein Schwert. Auf der
Seite iſt das Wapen der Compagnie, und daruͤber die
Worte: ½ Stuͤber, zu ſehen. Ueberdies circuliren hier
ſo gar unter den Europaͤern auch Chineſiſche Peetchen
(Petjes), die aus Meſſing gegoſſen ſind, in der Mitte
ein viereckiges Loch, und auch die Groͤße und Dicke eines
Rundſtuͤcks haben. Man reihet ihrer eine gewiſſe Anzahl
auf Band oder Faͤden, und bezahlt ſo, nicht aber durch
einzelnes Abzaͤhlen, damit. Sie kommen aus China durch
Chineſiſche Kaufleute hieher.


*) Sie iſt alſo ungefähr ſo groß, als ein Viergutegroſchenſtück; und ſo dick
als ein Pfenning.
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[219/0557] Von Handlung, Manufacturen ꝛc. zu Batavia. be goldne, und ganze ſilberne Rupien ſchlagen laſſen. Man kennt ſie an der beygeſetzten Jahrzahl der chriſtli- chen Zeitrechnung. Die goldnen ſind ſehr blaß wegen des untergemiſchten Silbers. Spaniſche Piaſter, ſo wohl die neuen, als vorzuͤglich die alten, kommen haͤu- fig vor, und ſind den Indiern ſehr willkommen. Auch von den in Amerika gepraͤgten eckigen und abgeſchlagnen Piaſtern, die von den Manilliſchen Inſeln hieher kommen, giebts viele, theils ganze, theils halbe, theils in noch kleinern Stuͤcken; ſie ſind von ſehr feinem Silber. Biswei- len ſah ich auch ſilberne Kaiſerthaler, etwas kleiner als Piaſter. Dieſe werden gemeiniglich von ſolchen, die nach Europa zuruͤckreiſen, eingewechſelt, weil darauf wenig verlohren wird. Ducatonen, beſonders die gereiften, werden hier zu achtzig Hollaͤndiſchen Stuͤbern gerechnet. Man hat auch eine Art kupferner Muͤnze, die der Gou- verneur Swardekron hat ſchlagen laſſen, die aber auf Koromandel mehr als hier im Gebrauche ſeyn ſoll. Sie hat die Groͤße eines Schwediſchen Stuͤbers und die Di- cke eines Rundſtuͤcks *). Auf der einen Seite ſieht man einen doppelten Rand, worin Batavia und die Jahr- zahl zu leſen iſt; in der Mitte ein Schwert. Auf der Seite iſt das Wapen der Compagnie, und daruͤber die Worte: ½ Stuͤber, zu ſehen. Ueberdies circuliren hier ſo gar unter den Europaͤern auch Chineſiſche Peetchen (Petjes), die aus Meſſing gegoſſen ſind, in der Mitte ein viereckiges Loch, und auch die Groͤße und Dicke eines Rundſtuͤcks haben. Man reihet ihrer eine gewiſſe Anzahl auf Band oder Faͤden, und bezahlt ſo, nicht aber durch einzelnes Abzaͤhlen, damit. Sie kommen aus China durch Chineſiſche Kaufleute hieher. *) Sie iſt alſo ungefähr ſo groß, als ein Viergutegroſchenſtück; und ſo dick als ein Pfenning.

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/557>, abgerufen am 22.11.2024.