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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.

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bis zur dritten großen Afrikanischen Reise.
Bootsmann, ich lebe noch; darauf habe der Bootsmann
den sehr unzeitigen Spaß angebracht: was lebst du?
weißt du es besser, als der Feldscher? Uebrigens muß
der Capitain für jeden Kranken, der vom Schiffe ins
Hospital kommt, zwey Schillinge bezahlen, wogegen er
dessen Ranzion auf dem Schiffe behalten kann. Mit
der Erbauung des neuen Hospitalgebäudes war man
während meiner Abwesenheit eben nicht weit fortgerückt.
Man hatte auch nicht wohl weiter kommen können; denn
von den dazu beorderten neunzig Mann arbeiteten weni-
ge, und viele von ihnen gingen auf Paß oder Urlaub,
oder wurden auf Rechnung des Hospitals zu andrer Ar-
beit gebraucht.

Von England war, um weiter nach Bengalen zu
segeln, Lady Monson zu Cap angekommen. Eine so
weite und beschwerliche Reise hatte diese Dame unter-
nommen, nicht nur um ihrem Manne, der als Ober-
ster eines Regiments nach Ostindien ging, Gesellschaft
zu leisten, sondern auch aus Liebe zur Naturgeschichte.
Während der Zeit, da sie sich hier aufhielt, machte sie
verschiedne vorzüglich gute Sammlungen von Natur-
Merkwürdigkeiten, besonders aus dem Thierreiche. Da
ich sehr oft das Vergnügen hatte, nebst Herrn Masson
sie zu den umher liegenden Höfen zu begleiten, und zur
Vermehrung ihrer Sammlungen viel beyzutragen, so
hatte sie vor ihrer Abreise die Gütigkeit, mir einen präch-
tigen und kostbaren Ring zum Andenken an sie und die
von ihr mir bewiesene Freundschaft, zu schenken. Die-
se gelehrte Dame war ungefähr sechzig Jahr alt, und
verstand außer verschiednen andern Sprachen auch die
Lateinische. Sie hatte einen Zeichenmeister bey sich,
den sie allein unterhielt, und der ihr beym Sammeln und
Abzeichnen seltner Naturalien behülflich seyn sollte.


bis zur dritten großen Afrikaniſchen Reiſe.
Bootsmann, ich lebe noch; darauf habe der Bootsmann
den ſehr unzeitigen Spaß angebracht: was lebſt du?
weißt du es beſſer, als der Feldſcher? Uebrigens muß
der Capitain fuͤr jeden Kranken, der vom Schiffe ins
Hoſpital kommt, zwey Schillinge bezahlen, wogegen er
deſſen Ranzion auf dem Schiffe behalten kann. Mit
der Erbauung des neuen Hoſpitalgebaͤudes war man
waͤhrend meiner Abweſenheit eben nicht weit fortgeruͤckt.
Man hatte auch nicht wohl weiter kommen koͤnnen; denn
von den dazu beorderten neunzig Mann arbeiteten weni-
ge, und viele von ihnen gingen auf Paß oder Urlaub,
oder wurden auf Rechnung des Hoſpitals zu andrer Ar-
beit gebraucht.

Von England war, um weiter nach Bengalen zu
ſegeln, Lady Monſon zu Cap angekommen. Eine ſo
weite und beſchwerliche Reiſe hatte dieſe Dame unter-
nommen, nicht nur um ihrem Manne, der als Ober-
ſter eines Regiments nach Oſtindien ging, Geſellſchaft
zu leiſten, ſondern auch aus Liebe zur Naturgeſchichte.
Waͤhrend der Zeit, da ſie ſich hier aufhielt, machte ſie
verſchiedne vorzuͤglich gute Sammlungen von Natur-
Merkwuͤrdigkeiten, beſonders aus dem Thierreiche. Da
ich ſehr oft das Vergnuͤgen hatte, nebſt Herrn Maſſon
ſie zu den umher liegenden Hoͤfen zu begleiten, und zur
Vermehrung ihrer Sammlungen viel beyzutragen, ſo
hatte ſie vor ihrer Abreiſe die Guͤtigkeit, mir einen praͤch-
tigen und koſtbaren Ring zum Andenken an ſie und die
von ihr mir bewieſene Freundſchaft, zu ſchenken. Die-
ſe gelehrte Dame war ungefaͤhr ſechzig Jahr alt, und
verſtand außer verſchiednen andern Sprachen auch die
Lateiniſche. Sie hatte einen Zeichenmeiſter bey ſich,
den ſie allein unterhielt, und der ihr beym Sammeln und
Abzeichnen ſeltner Naturalien behuͤlflich ſeyn ſollte.


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[103/0441] bis zur dritten großen Afrikaniſchen Reiſe. Bootsmann, ich lebe noch; darauf habe der Bootsmann den ſehr unzeitigen Spaß angebracht: was lebſt du? weißt du es beſſer, als der Feldſcher? Uebrigens muß der Capitain fuͤr jeden Kranken, der vom Schiffe ins Hoſpital kommt, zwey Schillinge bezahlen, wogegen er deſſen Ranzion auf dem Schiffe behalten kann. Mit der Erbauung des neuen Hoſpitalgebaͤudes war man waͤhrend meiner Abweſenheit eben nicht weit fortgeruͤckt. Man hatte auch nicht wohl weiter kommen koͤnnen; denn von den dazu beorderten neunzig Mann arbeiteten weni- ge, und viele von ihnen gingen auf Paß oder Urlaub, oder wurden auf Rechnung des Hoſpitals zu andrer Ar- beit gebraucht. Von England war, um weiter nach Bengalen zu ſegeln, Lady Monſon zu Cap angekommen. Eine ſo weite und beſchwerliche Reiſe hatte dieſe Dame unter- nommen, nicht nur um ihrem Manne, der als Ober- ſter eines Regiments nach Oſtindien ging, Geſellſchaft zu leiſten, ſondern auch aus Liebe zur Naturgeſchichte. Waͤhrend der Zeit, da ſie ſich hier aufhielt, machte ſie verſchiedne vorzuͤglich gute Sammlungen von Natur- Merkwuͤrdigkeiten, beſonders aus dem Thierreiche. Da ich ſehr oft das Vergnuͤgen hatte, nebſt Herrn Maſſon ſie zu den umher liegenden Hoͤfen zu begleiten, und zur Vermehrung ihrer Sammlungen viel beyzutragen, ſo hatte ſie vor ihrer Abreiſe die Guͤtigkeit, mir einen praͤch- tigen und koſtbaren Ring zum Andenken an ſie und die von ihr mir bewieſene Freundſchaft, zu ſchenken. Die- ſe gelehrte Dame war ungefaͤhr ſechzig Jahr alt, und verſtand außer verſchiednen andern Sprachen auch die Lateiniſche. Sie hatte einen Zeichenmeiſter bey ſich, den ſie allein unterhielt, und der ihr beym Sammeln und Abzeichnen ſeltner Naturalien behuͤlflich ſeyn ſollte.

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/441>, abgerufen am 22.12.2024.