Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792.Rückreise v. Sonntagsflusse nach der Capstadt. man eilf Wagen, eine Menge Zug- und Schlachtochsen,Ammunition und Proviant mit. Die Reise sollte bis ins Land der Kaffern, von da weiter hinauf nach dem Lande der Tambukki, und über das Schneegebirge und durch Kamdebo zurück gehen. Der Stolz und die Ver- kehrtheit des Anführers aber war Schuld daran, daß wenig ausgerichtet wurde, weswegen dieser denn auch bey seiner Rückkunft seine wohl verdiente Strafe empfing und vom Cap weggeschickt wurde. Als Befehlshaber war er auf der Reise strenge und strafte scharf. Die Trommel ließ er auf der ganzen Reise schlagen, und verjagte hie- durch alles Wild, welches zu schießen die beyden Bauern besonders mitgeschickt waren. Die Leute wurden daher sehr aufrührisch. Wenn er des Nachts auf freyem Fel- de campirte, ließ er die sämmtlichen Wagen in einen Kreis stellen, die Pferde und Ochsen in denselben ein- sperren und die Zelte ebenfalls darin aufschlagen. Als er endlich im Kafferlande ankam, beschenkte er nicht nur den Kaffern-Capitain Paloo, sondern auch dessen Bruder mit einer Grenadiermütze, worüber hernach ein Krieg zwischen zwey Parteyen Kaffern entstanden seyn soll. Das einzige, was er zum Nutzen der Compagnie ausrichtete, war, daß er beym Hafen an der Mündung des Schwarz- kopfsflusses das Wapen der Compagnie in einen Stein gehauen aufrichten ließ. Die Reise dauerte ganze acht Monathe. Damahls war jenseits des Hartaquasthals noch nicht ein einziger Hof, und die Wege waren so un- bekannt und zugleich ungebahnt, daß manchmahl die Leute mit ihren Händen die Wagen durch tiefe oder über hohe Stellen ziehen helfen mußten. Beym Goldflusse (Gouds-Rivier) lagen wir ei- Ruͤckreiſe v. Sonntagsfluſſe nach der Capſtadt. man eilf Wagen, eine Menge Zug- und Schlachtochſen,Ammunition und Proviant mit. Die Reiſe ſollte bis ins Land der Kaffern, von da weiter hinauf nach dem Lande der Tambukki, und uͤber das Schneegebirge und durch Kamdebo zuruͤck gehen. Der Stolz und die Ver- kehrtheit des Anfuͤhrers aber war Schuld daran, daß wenig ausgerichtet wurde, weswegen dieſer denn auch bey ſeiner Ruͤckkunft ſeine wohl verdiente Strafe empfing und vom Cap weggeſchickt wurde. Als Befehlshaber war er auf der Reiſe ſtrenge und ſtrafte ſcharf. Die Trommel ließ er auf der ganzen Reiſe ſchlagen, und verjagte hie- durch alles Wild, welches zu ſchießen die beyden Bauern beſonders mitgeſchickt waren. Die Leute wurden daher ſehr aufruͤhriſch. Wenn er des Nachts auf freyem Fel- de campirte, ließ er die ſaͤmmtlichen Wagen in einen Kreis ſtellen, die Pferde und Ochſen in denſelben ein- ſperren und die Zelte ebenfalls darin aufſchlagen. Als er endlich im Kafferlande ankam, beſchenkte er nicht nur den Kaffern-Capitain Paloo, ſondern auch deſſen Bruder mit einer Grenadiermuͤtze, woruͤber hernach ein Krieg zwiſchen zwey Parteyen Kaffern entſtanden ſeyn ſoll. Das einzige, was er zum Nutzen der Compagnie ausrichtete, war, daß er beym Hafen an der Muͤndung des Schwarz- kopfsfluſſes das Wapen der Compagnie in einen Stein gehauen aufrichten ließ. Die Reiſe dauerte ganze acht Monathe. Damahls war jenſeits des Hartaquasthals noch nicht ein einziger Hof, und die Wege waren ſo un- bekannt und zugleich ungebahnt, daß manchmahl die Leute mit ihren Haͤnden die Wagen durch tiefe oder uͤber hohe Stellen ziehen helfen mußten. 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Ruͤckreiſe v. Sonntagsfluſſe nach der Capſtadt.
man eilf Wagen, eine Menge Zug- und Schlachtochſen,
Ammunition und Proviant mit. Die Reiſe ſollte bis
ins Land der Kaffern, von da weiter hinauf nach dem
Lande der Tambukki, und uͤber das Schneegebirge und
durch Kamdebo zuruͤck gehen. Der Stolz und die Ver-
kehrtheit des Anfuͤhrers aber war Schuld daran, daß
wenig ausgerichtet wurde, weswegen dieſer denn auch bey
ſeiner Ruͤckkunft ſeine wohl verdiente Strafe empfing und
vom Cap weggeſchickt wurde. Als Befehlshaber war er
auf der Reiſe ſtrenge und ſtrafte ſcharf. Die Trommel
ließ er auf der ganzen Reiſe ſchlagen, und verjagte hie-
durch alles Wild, welches zu ſchießen die beyden Bauern
beſonders mitgeſchickt waren. Die Leute wurden daher
ſehr aufruͤhriſch. Wenn er des Nachts auf freyem Fel-
de campirte, ließ er die ſaͤmmtlichen Wagen in einen
Kreis ſtellen, die Pferde und Ochſen in denſelben ein-
ſperren und die Zelte ebenfalls darin aufſchlagen. Als
er endlich im Kafferlande ankam, beſchenkte er nicht nur
den Kaffern-Capitain Paloo, ſondern auch deſſen Bruder
mit einer Grenadiermuͤtze, woruͤber hernach ein Krieg
zwiſchen zwey Parteyen Kaffern entſtanden ſeyn ſoll. Das
einzige, was er zum Nutzen der Compagnie ausrichtete,
war, daß er beym Hafen an der Muͤndung des Schwarz-
kopfsfluſſes das Wapen der Compagnie in einen Stein
gehauen aufrichten ließ. Die Reiſe dauerte ganze acht
Monathe. Damahls war jenſeits des Hartaquasthals
noch nicht ein einziger Hof, und die Wege waren ſo un-
bekannt und zugleich ungebahnt, daß manchmahl die Leute
mit ihren Haͤnden die Wagen durch tiefe oder uͤber hohe
Stellen ziehen helfen mußten.
Beym Goldfluſſe (Gouds-Rivier) lagen wir ei-
nen Tag ſtill, um unſre Ochſen ausruhen zu laſſen, die au-
ßerdem von der Klauenkrankheit ſo ſehr beſchwert waren,
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