[Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764.und gefälliges Lächeln zu Gebothe stehen "Be-
und gefaͤlliges Laͤcheln zu Gebothe ſtehen ”Be-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0036" n="32"/> und gefaͤlliges Laͤcheln zu Gebothe ſtehen<lb/> wollte, verwendete er auf die Hoffnung ei-<lb/> ner geſchwinden Eroberung. Welch eine<lb/> Verſchwendung von ſuͤßen zaͤrtlichen Wor-<lb/> ten! Erſtaunt ſah Wilhelmine ihren drin-<lb/> genden Feind an, und dreymal wankte ſie;<lb/> aber ein geheimer Stolz und die Ruͤckſicht<lb/> auf den praͤchtigen Hof erhielt ſie noch,<lb/> bis ihr endlich Vater und Liebhaber, im-<lb/> mer einander unterbrechend, das Wunder<lb/> des Traums entdeckten. Denn da erkann-<lb/> te ſie ſelbſt in allem die ſichtbaren Wege des<lb/> Himmels und ihren Beruf, und durch die<lb/> Beredſamkeit des Paſtors bekehrt, entfern-<lb/> te ſie allen Zwang des Hofs von ihren offen-<lb/> herzigen Lippen: Wohlan! ſagte ſie, nach-<lb/> dem ſie in einer kleinen freundlichen Pauſe<lb/> die Beſchwerden und die Vortheile des Hy-<lb/> men gegen einander gehalten, und noch die<lb/> reife Ueberlegung auf ihrer hohen Stirne<lb/> ſaß: ”Wohlan! ich unterwerfe mich den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">”Be-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0036]
und gefaͤlliges Laͤcheln zu Gebothe ſtehen
wollte, verwendete er auf die Hoffnung ei-
ner geſchwinden Eroberung. Welch eine
Verſchwendung von ſuͤßen zaͤrtlichen Wor-
ten! Erſtaunt ſah Wilhelmine ihren drin-
genden Feind an, und dreymal wankte ſie;
aber ein geheimer Stolz und die Ruͤckſicht
auf den praͤchtigen Hof erhielt ſie noch,
bis ihr endlich Vater und Liebhaber, im-
mer einander unterbrechend, das Wunder
des Traums entdeckten. Denn da erkann-
te ſie ſelbſt in allem die ſichtbaren Wege des
Himmels und ihren Beruf, und durch die
Beredſamkeit des Paſtors bekehrt, entfern-
te ſie allen Zwang des Hofs von ihren offen-
herzigen Lippen: Wohlan! ſagte ſie, nach-
dem ſie in einer kleinen freundlichen Pauſe
die Beſchwerden und die Vortheile des Hy-
men gegen einander gehalten, und noch die
reife Ueberlegung auf ihrer hohen Stirne
ſaß: ”Wohlan! ich unterwerfe mich den
”Be-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |