[Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764.Jahrs, mit dem Besitze seiner Geliebten und Jn der zwölften Stunde der Nacht, da- Da * S. Rösels Jnsecten-Belustigung.
Jahrs, mit dem Beſitze ſeiner Geliebten und Jn der zwoͤlften Stunde der Nacht, da- Da * S. Roͤſels Jnſecten-Beluſtigung.
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Jahrs, mit dem Beſitze ſeiner Geliebten und
dem Ende ſeines ſchwindſuͤchtigen Kummers
ſchmeichelte.
Jn der zwoͤlften Stunde der Nacht, da-
mals, als ſich das zwey und ſechzigſte blutige
Jahr des achtzehnten Seculs von wenig
Minuten loszuarbeiten ſuchte, um ſich an die
Reihe ſo vieler vergangenen Jahrtauſende zu
haͤngen: So wie der furchtbare Nachtvogel *
auf deſſen Ruͤcken die Natur einen Todten-
kopf gebildet, ſich muͤhſam aus dem Gefaͤng-
niſſe ſeiner Puppe herauswindet, ſeine ſchwe-
ren Fluͤgel verſucht — und verſchwinden
wuͤrde, wenn nicht ein naturforſchender Roͤ-
ſel ſein Leben verfolgte — Der pfaͤhlt ihn
mit einem gluͤhenden Pfriemen gleich nach
ſeiner Geburt, und ſetzt dieſen graͤulichen Vo-
gel in die bunte Geſellſchaft der Schmetter-
linge, Heuſchrecken und Kaͤfer.
Da
* S. Roͤſels Jnſecten-Beluſtigung.
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Zitationshilfe: | [Thümmel, Moritz August von]: Wilhelmine oder der vermählte Pedant. [s. l.], 1764, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuemmel_wilhelmine_1764/22>, abgerufen am 31.07.2024. |