Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.seq. (wie er denn sonst keinen pudorem naturalem zugeben will, und ihm dahero scortatio, pollutio & mollities, sodomia, bestialitas, incestus, etiam in linea recta &c. nicht contra jus naturae seyn conf. jurispr. Div L. 3. p. 71. 75. 102. 103. 108. 149. 152. 162. &c.) Er cavilliret die Evangel. Theologos als schmähsüchtige Zäncker, und siehet ungern, daß solches zancken auch nicht hier, wie in Chur-Brandenburgischen verbothen wird. P. II. p. 792. Sie sind ihm unruhige Federfechter, die keine raison gegen die Reformirte brauchen. p. 785. Christus werde sie an jenen Tage, wenn sie sprechen: haben wir cht mttherrlichen Methaphysicis distictionibus &c. haben wir nicht mit den Ketzern eiffrig gestritten &c. gleich andern Heuchlern abweisen. p. 732. Durch die Theologiam Polemicam, die von der Scholastischen herrühre, werde kein Ketzer bekehret, sondern immer mehr Krieg geheget. P. II. p. 719. Es stehe dahin, ob nicht die Theologi das gröste Regiment von Atheisten aufbringen könnten. P II. p 48. Theologia moralis, als die nöthigste, werde auf unsern Universitäten nicht getrieben. P II. p. 720. 721. 1) Daß er seine Praeceptores übel tractire, wie er in seinen Scartequen durch und durch Herrn D. Alberti, und Herrn L. Fellern calumnire und durchziehe, ist notorisch, deren jener seyn Praeceptor Academicus, dieser sein Informator von Kindheit an, biß er ad studia Academica geschritten, so wohl auch hernach gewesen. So hat er sich auch selbst erklähret, warum er ihnen keinen Respect schuldig sey. P. II. p. 119. 3) Daß er sowohl das gesammte Ministerium, als unterschiedene Prediger insonderheit calumniret. Er zeucht den methodum concionandi, der bey hiesigen Ministerio in Observanz, schimpfflich durch P. II. p. 714. Die, so das Straff-Amt brauchen, vergleichet er mit einen unnützen Bettel-Voigte, P. I. p. 851. welches denn auf einen gewissen Collegen (Herrn M. I. D.) gemeinet. In Kupffer daselbst praesentiret er den Ercker als eine Cantzel. Er schreibet, die meisten in diesem Orden, wären grobe Kerl und wiederwärtige Zäncker, weil sie geringer Leute Kinder, und plump aufgezogen würden. P. II. p. 117. seq. (wie er denn sonst keinen pudorem naturalem zugeben will, und ihm dahero scortatio, pollutio & mollities, sodomia, bestialitas, incestus, etiam in linea recta &c. nicht contra jus naturae seyn conf. jurispr. Div L. 3. p. 71. 75. 102. 103. 108. 149. 152. 162. &c.) Er cavilliret die Evangel. Theologos als schmähsüchtige Zäncker, und siehet ungern, daß solches zancken auch nicht hier, wie in Chur-Brandenburgischen verbothen wird. P. II. p. 792. Sie sind ihm unruhige Federfechter, die keine raison gegen die Reformirte brauchen. p. 785. Christus werde sie an jenen Tage, wenn sie sprechen: haben wir cht mttherrlichen Methaphysicis distictionibus &c. haben wir nicht mit den Ketzern eiffrig gestritten &c. gleich andern Heuchlern abweisen. p. 732. Durch die Theologiam Polemicam, die von der Scholastischen herrühre, werde kein Ketzer bekehret, sondern immer mehr Krieg geheget. P. II. p. 719. Es stehe dahin, ob nicht die Theologi das gröste Regiment von Atheisten aufbringen könnten. P II. p 48. Theologia moralis, als die nöthigste, werde auf unsern Universitäten nicht getrieben. P II. p. 720. 721. 1) Daß er seine Praeceptores übel tractire, wie er in seinen Scartequen durch und durch Herrn D. Alberti, und Herrn L. Fellern calumnire und durchziehe, ist notorisch, deren jener seyn Praeceptor Academicus, dieser sein Informator von Kindheit an, biß er ad studia Academica geschritten, so wohl auch hernach gewesen. So hat er sich auch selbst erklähret, warum er ihnen keinen Respect schuldig sey. P. II. p. 119. 3) Daß er sowohl das gesammte Ministerium, als unterschiedene Prediger insonderheit calumniret. Er zeucht den methodum concionandi, der bey hiesigen Ministerio in Observanz, schimpfflich durch P. II. p. 714. Die, so das Straff-Amt brauchen, vergleichet er mit einen unnützen Bettel-Voigte, P. I. p. 851. welches denn auf einen gewissen Collegen (Herrn M. I. D.) gemeinet. In Kupffer daselbst praesentiret er den Ercker als eine Cantzel. Er schreibet, die meisten in diesem Orden, wären grobe Kerl und wiederwärtige Zäncker, weil sie geringer Leute Kinder, und plump aufgezogen würden. P. II. p. 117. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0057" n="51"/> seq. (wie er denn sonst keinen pudorem naturalem zugeben will, und ihm dahero scortatio, pollutio & mollities, sodomia, bestialitas, incestus, etiam in linea recta &c. nicht contra jus naturae seyn conf. jurispr. Div L. 3. p. 71. 75. 102. 103. 108. 149. 152. 162. &c.)</p> <p>Er cavilliret die Evangel. Theologos als schmähsüchtige Zäncker, und siehet ungern, daß solches zancken auch nicht hier, wie in Chur-Brandenburgischen verbothen wird. P. II. p. 792.</p> <p>Sie sind ihm unruhige Federfechter, die keine raison gegen die Reformirte brauchen. p. 785.</p> <p>Christus werde sie an jenen Tage, wenn sie sprechen: haben wir cht mttherrlichen Methaphysicis distictionibus &c. haben wir nicht mit den Ketzern eiffrig gestritten &c. gleich andern Heuchlern abweisen. p. 732.</p> <p>Durch die Theologiam Polemicam, die von der Scholastischen herrühre, werde kein Ketzer bekehret, sondern immer mehr Krieg geheget. P. II. p. 719.</p> <p>Es stehe dahin, ob nicht die Theologi das gröste Regiment von Atheisten aufbringen könnten. P II. p 48.</p> <p>Theologia moralis, als die nöthigste, werde auf unsern Universitäten nicht getrieben. P II. p. 720. 721.</p> <p>1) Daß er seine Praeceptores übel tractire, wie er in seinen Scartequen durch und durch Herrn D. Alberti, und Herrn L. Fellern calumnire und durchziehe, ist notorisch, deren jener seyn Praeceptor Academicus, dieser sein Informator von Kindheit an, biß er ad studia Academica geschritten, so wohl auch hernach gewesen.</p> <p>So hat er sich auch selbst erklähret, warum er ihnen keinen Respect schuldig sey. P. II. p. 119.</p> <p>3) Daß er sowohl das gesammte Ministerium, als unterschiedene Prediger insonderheit calumniret.</p> <p>Er zeucht den methodum concionandi, der bey hiesigen Ministerio in Observanz, schimpfflich durch P. II. p. 714.</p> <p>Die, so das Straff-Amt brauchen, vergleichet er mit einen unnützen Bettel-Voigte, P. I. p. 851. welches denn auf einen gewissen Collegen (Herrn M. I. D.) gemeinet. In Kupffer daselbst praesentiret er den Ercker als eine Cantzel.</p> <p>Er schreibet, die meisten in diesem Orden, wären grobe Kerl und wiederwärtige Zäncker, weil sie geringer Leute Kinder, und plump aufgezogen würden. P. II. p. 117.</p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0057]
seq. (wie er denn sonst keinen pudorem naturalem zugeben will, und ihm dahero scortatio, pollutio & mollities, sodomia, bestialitas, incestus, etiam in linea recta &c. nicht contra jus naturae seyn conf. jurispr. Div L. 3. p. 71. 75. 102. 103. 108. 149. 152. 162. &c.)
Er cavilliret die Evangel. Theologos als schmähsüchtige Zäncker, und siehet ungern, daß solches zancken auch nicht hier, wie in Chur-Brandenburgischen verbothen wird. P. II. p. 792.
Sie sind ihm unruhige Federfechter, die keine raison gegen die Reformirte brauchen. p. 785.
Christus werde sie an jenen Tage, wenn sie sprechen: haben wir cht mttherrlichen Methaphysicis distictionibus &c. haben wir nicht mit den Ketzern eiffrig gestritten &c. gleich andern Heuchlern abweisen. p. 732.
Durch die Theologiam Polemicam, die von der Scholastischen herrühre, werde kein Ketzer bekehret, sondern immer mehr Krieg geheget. P. II. p. 719.
Es stehe dahin, ob nicht die Theologi das gröste Regiment von Atheisten aufbringen könnten. P II. p 48.
Theologia moralis, als die nöthigste, werde auf unsern Universitäten nicht getrieben. P II. p. 720. 721.
1) Daß er seine Praeceptores übel tractire, wie er in seinen Scartequen durch und durch Herrn D. Alberti, und Herrn L. Fellern calumnire und durchziehe, ist notorisch, deren jener seyn Praeceptor Academicus, dieser sein Informator von Kindheit an, biß er ad studia Academica geschritten, so wohl auch hernach gewesen.
So hat er sich auch selbst erklähret, warum er ihnen keinen Respect schuldig sey. P. II. p. 119.
3) Daß er sowohl das gesammte Ministerium, als unterschiedene Prediger insonderheit calumniret.
Er zeucht den methodum concionandi, der bey hiesigen Ministerio in Observanz, schimpfflich durch P. II. p. 714.
Die, so das Straff-Amt brauchen, vergleichet er mit einen unnützen Bettel-Voigte, P. I. p. 851. welches denn auf einen gewissen Collegen (Herrn M. I. D.) gemeinet. In Kupffer daselbst praesentiret er den Ercker als eine Cantzel.
Er schreibet, die meisten in diesem Orden, wären grobe Kerl und wiederwärtige Zäncker, weil sie geringer Leute Kinder, und plump aufgezogen würden. P. II. p. 117.
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Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/57>, abgerufen am 27.07.2024. |