Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Jrrthümern und deren Ursprung. Menschen/ abfonderlich aber durch die Spiel-Cameraden/ an statt derer von ihm erler- neten Warheiten/ sie nicht mit falschen Thor- heiten angefüllet werden. 26. Zumahlen da es wegen der denen Kin- 27. Endlich giebt es die tägliche Erfah- fal-
Jrrthuͤmern und deren Urſprung. Menſchen/ abfonderlich aber durch die Spiel-Cameraden/ an ſtatt derer von ihm erler- neten Warheiten/ ſie nicht mit falſchen Thor- heiten angefuͤllet werden. 26. Zumahlen da es wegen der denen Kin- 27. Endlich giebt es die taͤgliche Erfah- fal-
<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0317" n="299"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jrrthuͤmern und deren Urſprung.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Menſchen/</hi> abfonderlich aber durch die <hi rendition="#fr">Spiel-<lb/> Cameraden/</hi> an ſtatt derer von ihm erler-<lb/> neten Warheiten/ ſie nicht mit falſchen Thor-<lb/> heiten angefuͤllet werden.</p><lb/> <p>26. Zumahlen da es wegen der denen Kin-<lb/> dern von Jugend auff anklebenden <hi rendition="#aq">inclina-<lb/> tion</hi> zu den bloſſen <hi rendition="#fr">Sinnligkeiten und Muͤſ-<lb/> ſiggang/</hi> leider durchgehends ſo beſchaffen iſt/<lb/> daß ſie dem <hi rendition="#fr">Geſinde</hi> und ihres gleichen <hi rendition="#fr">muth-<lb/> willigen Kindern/</hi> die gemeiniglich ihren<lb/> Sinnligkeiten und Muͤßiggang ſchmeicheln/<lb/> mehr glauben/ als denen Eltern/ und folglich<lb/> dieſe boͤſe Geſellſchafft in einem Augenblick der<lb/> Erkentniß der Warheit mehr ſchaden thut/ als<lb/> der Eltern <choice><sic>uud</sic><corr>und</corr></choice> <hi rendition="#aq">Præceptoren</hi> ihre gute <hi rendition="#aq">In-<lb/> formation</hi> in langer Zeit Nutzen geſchaf-<lb/> fet.</p><lb/> <p>27. Endlich giebt es die taͤgliche Erfah-<lb/> rung/ daß ſo wohl die Eltern zu Hauſe/ als<lb/> die <hi rendition="#aq">Præceptores</hi> in denen Schulen gemeini-<lb/> glich denen Kindern das hoͤchſtſchaͤdliche <hi rendition="#aq">prin-<lb/> cipium</hi> beybringen/ und durch alle Mittel<lb/> und Wege daſſelbige befeſtigen/ daß ſie die ih-<lb/> nen in der Jugend beygebrachte Erkentniß<lb/> nicht <hi rendition="#aq">ad interim</hi> fuͤr <hi rendition="#fr">wahrſcheinlich</hi> anneh-<lb/> men/ ſondern fuͤr <hi rendition="#fr">unſtreitig wahr</hi> und <hi rendition="#aq">in-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">fal-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [299/0317]
Jrrthuͤmern und deren Urſprung.
Menſchen/ abfonderlich aber durch die Spiel-
Cameraden/ an ſtatt derer von ihm erler-
neten Warheiten/ ſie nicht mit falſchen Thor-
heiten angefuͤllet werden.
26. Zumahlen da es wegen der denen Kin-
dern von Jugend auff anklebenden inclina-
tion zu den bloſſen Sinnligkeiten und Muͤſ-
ſiggang/ leider durchgehends ſo beſchaffen iſt/
daß ſie dem Geſinde und ihres gleichen muth-
willigen Kindern/ die gemeiniglich ihren
Sinnligkeiten und Muͤßiggang ſchmeicheln/
mehr glauben/ als denen Eltern/ und folglich
dieſe boͤſe Geſellſchafft in einem Augenblick der
Erkentniß der Warheit mehr ſchaden thut/ als
der Eltern und Præceptoren ihre gute In-
formation in langer Zeit Nutzen geſchaf-
fet.
27. Endlich giebt es die taͤgliche Erfah-
rung/ daß ſo wohl die Eltern zu Hauſe/ als
die Præceptores in denen Schulen gemeini-
glich denen Kindern das hoͤchſtſchaͤdliche prin-
cipium beybringen/ und durch alle Mittel
und Wege daſſelbige befeſtigen/ daß ſie die ih-
nen in der Jugend beygebrachte Erkentniß
nicht ad interim fuͤr wahrſcheinlich anneh-
men/ ſondern fuͤr unſtreitig wahr und in-
fal-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |