Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Menschl. Vern. und deren Wirck. Dinge Bewegung/ oder ihre Dauerung/oder ihren Ursprung/ oder ihre Würckung. 82. Hieher gehören die Fragen: Woher? 83. Bey allen diesen Erkäntnüssen werden 84. Und zwar/ so betrachtet er entweder die- 85. Oder er setzt sie nach seinem Gefallen 86. Wenn er aber aus den erkannten ab- 87. Und H 3
Menſchl. Vern. und deren Wirck. Dinge Bewegung/ oder ihre Dauerung/oder ihren Urſprung/ oder ihre Wuͤrckung. 82. Hieher gehoͤren die Fragen: Woher? 83. Bey allen dieſen Erkaͤntnuͤſſen werden 84. Und zwar/ ſo betrachtet er entweder die- 85. Oder er ſetzt ſie nach ſeinem Gefallen 86. Wenn er aber aus den erkannten ab- 87. Und H 3
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Menſchl. Vern. und deren Wirck.
Dinge Bewegung/ oder ihre Dauerung/
oder ihren Urſprung/ oder ihre Wuͤrckung.
82. Hieher gehoͤren die Fragen: Woher?
Wohin? Woraus? Zu was Ende?
83. Bey allen dieſen Erkaͤntnuͤſſen werden
dem menſchlichen Gehirne/ wie oben gedacht/
Bildungen eingedruckt/ welche ſo ferne der
menſchliche Verſtand damit innerlich zu thun
hat/ abſtractiones genennet werden.
84. Und zwar/ ſo betrachtet er entweder die-
ſe abſtractiones, wie ſie an und vor ſich ſelbſt
bey Gegenwaͤrtigkeit der euſerlichen Dinge
ihm eingedruckt worden. Dieſe innnerliche
Wuͤrckung wird gemeiniglich Gedaͤchtnuͤß
genennet.
85. Oder er ſetzt ſie nach ſeinem Gefallen
zuſammen/ oder ſondert ſie von einander/ und
macht gleichſam neue abſtractiones davon.
Dieſes heiſt phantaſia, imagination, oder
Einbildungs-Krafft.
86. Wenn er aber aus den erkannten ab-
ſtractionibus bisher unerkannte Dinge her-
vor ſucht/ ſo heiſt dieſe Wirckung des Verſtan-
des/ rechnen/ ſchlieſſen/ raiſonniren: com-
putare, rationari.
87. Und
H 3
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