Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.Das 5. Hauptst. von der absonderlichen gend erkennen/ wie weit die Menschen in ihrer Liebeadvanciret seyn. n. 48. 49. Und diejenigen thun un- recht/ die/ wenn sie allbereit derjenigen versichert sind/ diese, schlechte Proben noch fordern. n. 50. Nach der Gefälligkeit folget (II) die vertrauliche Gutthätigkeit. n. 51. Erinnerungen über des Se- neca Bücher von dieser Tugend. n. 52. Beschreibung der- selben. n. 53. Dis Vertrauen muß vor der Gut- thätigkeit vorher gehen. n. 54. und ohne dasselbe ist kei- ne Gutthätigkeit vernünfftig. n. 55. Ja es ist keine Gut- thätigkeit sondern eine Verschwendung n. 56. oder man sucht sein eigen interesse dadurch. n. 57. Wiewohl tugendhaffte Personen einander bald kennen lernen/ und ein Vertrauen gegen einander kriegen. n. 58. Es ist unvernünfftig die jenigen zu lieben die uns hassen/ o- der die uns nicht wieder lieben. n. 59. Und also ist kei- ne vernunfftige Liebe/ wenn man deswegen kranck wird oder gar stirbt. n. 60. Die Wechselsweise Gutthätig- keit ist ein nothwendiges Stück der absonderlichen Lie- be. n. 61. Und ein unfehlbares Kenn-Zeichen dersel- ben. n. 62. Weil sie weder bey der Leutseligkeit n. 63. noch bey der sorgfältigen Gefälligkeit. n. 64. noch bey der unvernünfftigen Liebe anzutreffen ist. Bey der un- vernünfftigen Liebe können wohl kostbahre und mühsa- me Liebes-Bezeugungen vorgehen. n. 65. Man kan auch bey einer unvernünfftigen Liebe sein Leben in die Schantze schlagen n. 66. aber man suchet bey der unver- uünfftigen Liebe dadurch sein eigenes/ bey der ver- nünfftigen aber das wahre Vergnügen der geliebten Person. Und dieses ist auch der Unterscheid zwischen den wahrhafftigen und Schein-Gutthaten. n. 67. Bey dieser Gelegenheit wird das Wesen der wahren und Schein-Gutthaten ausführlich gegen einander gehal- ten n. 68. 69. 70. 71. 72. 73. Die Gutthätigkeit begehret keinen Entgeld. n. 74. Sie hat aber wohl Ursach den- selben
Das 5. Hauptſt. von der abſonderlichen gend erkennen/ wie weit die Menſchen in ihrer Liebeadvanciret ſeyn. n. 48. 49. Und diejenigen thun un- recht/ die/ wenn ſie allbereit derjenigen verſichert ſind/ dieſe, ſchlechte Proben noch fordern. n. 50. Nach der Gefaͤlligkeit folget (II) die vertrauliche Gutthaͤtigkeit. n. 51. Erinnerungen uͤber des Se- neca Buͤcher von dieſer Tugend. n. 52. Beſchreibung der- ſelben. n. 53. Dis Vertrauen muß vor der Gut- thaͤtigkeit vorher gehen. n. 54. und ohne daſſelbe iſt kei- ne Gutthaͤtigkeit vernuͤnfftig. n. 55. Ja es iſt keine Gut- thaͤtigkeit ſondern eine Verſchwendung n. 56. oder man ſucht ſein eigen intereſſe dadurch. n. 57. Wiewohl tugendhaffte Perſonen einander bald kennen lernen/ und ein Vertrauen gegen einander kriegen. n. 58. Es iſt unvernuͤnfftig die jenigen zu lieben die uns haſſen/ o- der die uns nicht wieder lieben. n. 59. Und alſo iſt kei- ne vernunfftige Liebe/ wenn man deswegen kranck wird oder gar ſtirbt. n. 60. Die Wechſelsweiſe Gutthaͤtig- keit iſt ein nothwendiges Stuͤck der abſonderlichen Lie- be. n. 61. Und ein unfehlbares Kenn-Zeichen derſel- ben. n. 62. Weil ſie weder bey der Leutſeligkeit n. 63. noch bey der ſorgfaͤltigen Gefaͤlligkeit. n. 64. noch bey der unvernuͤnfftigen Liebe anzutreffen iſt. Bey der un- vernuͤnfftigen Liebe koͤnnen wohl koſtbahre und muͤhſa- me Liebes-Bezeugungen vorgehen. n. 65. Man kan auch bey einer unvernuͤnfftigen Liebe ſein Leben in die Schantze ſchlagen n. 66. aber man ſuchet bey der unver- uuͤnfftigen Liebe dadurch ſein eigenes/ bey der ver- nuͤnfftigen aber das wahre Vergnuͤgen der geliebten Perſon. Und dieſes iſt auch der Unterſcheid zwiſchen den wahrhafftigen und Schein-Gutthaten. n. 67. Bey dieſer Gelegenheit wird das Weſen der wahren und Schein-Gutthaten ausfuͤhrlich gegen einander gehal- ten n. 68. 69. 70. 71. 72. 73. Die Gutthaͤtigkeit begehret keinen Entgeld. n. 74. Sie hat aber wohl Urſach den- ſelben
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0284" n="256[252]"/><fw place="top" type="header">Das 5. Hauptſt. von der abſonderlichen</fw><lb/> gend erkennen/ wie weit die Menſchen in ihrer Liebe<lb/><hi rendition="#aq">advanci</hi>ret ſeyn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 48. 49. Und diejenigen thun un-<lb/> recht/ die/ wenn ſie allbereit derjenigen verſichert ſind/<lb/> dieſe, ſchlechte Proben noch fordern. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 50. Nach<lb/> der Gefaͤlligkeit folget (<hi rendition="#aq">II</hi>) <hi rendition="#fr">die vertrauliche<lb/> Gutthaͤtigkeit.</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 51. Erinnerungen uͤber des <hi rendition="#aq">Se-<lb/> neca</hi> Buͤcher von dieſer Tugend. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 52. Beſchreibung der-<lb/> ſelben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 53. <hi rendition="#fr">Dis Vertrauen</hi> muß vor der Gut-<lb/> thaͤtigkeit vorher gehen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 54. und ohne daſſelbe iſt kei-<lb/> ne Gutthaͤtigkeit vernuͤnfftig. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 55. Ja es iſt keine Gut-<lb/> thaͤtigkeit ſondern eine Verſchwendung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 56. oder<lb/> man ſucht ſein eigen <hi rendition="#aq">intereſſe</hi> dadurch. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 57. Wiewohl<lb/> tugendhaffte Perſonen einander bald kennen lernen/<lb/> und ein Vertrauen gegen einander kriegen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 58. Es<lb/> iſt unvernuͤnfftig die jenigen zu lieben die uns haſſen/ o-<lb/> der die uns nicht wieder lieben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 59. Und alſo iſt kei-<lb/> ne vernunfftige Liebe/ wenn man deswegen kranck wird<lb/> oder gar ſtirbt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 60. Die Wechſelsweiſe Gutthaͤtig-<lb/> keit iſt ein nothwendiges Stuͤck der abſonderlichen Lie-<lb/> be. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 61. Und ein unfehlbares Kenn-Zeichen derſel-<lb/> ben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 62. Weil ſie weder bey der Leutſeligkeit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 63.<lb/> noch bey der ſorgfaͤltigen Gefaͤlligkeit. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 64. noch bey<lb/> der unvernuͤnfftigen Liebe anzutreffen iſt. Bey der un-<lb/> vernuͤnfftigen Liebe koͤnnen wohl koſtbahre und muͤhſa-<lb/> me Liebes-Bezeugungen vorgehen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 65. Man kan<lb/> auch bey einer unvernuͤnfftigen Liebe ſein Leben in die<lb/> Schantze ſchlagen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 66. aber man ſuchet bey der unver-<lb/> uuͤnfftigen Liebe dadurch ſein eigenes/ bey der ver-<lb/> nuͤnfftigen aber das wahre Vergnuͤgen der geliebten<lb/> Perſon. Und dieſes iſt auch der Unterſcheid zwiſchen<lb/> den wahrhafftigen und Schein-Gutthaten. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 67. Bey<lb/> dieſer Gelegenheit wird das Weſen der wahren und<lb/> Schein-Gutthaten ausfuͤhrlich gegen einander gehal-<lb/> ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 68. 69. 70. 71. 72. 73. Die Gutthaͤtigkeit begehret<lb/> keinen Entgeld. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 74. Sie hat aber wohl Urſach den-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſelben</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256[252]/0284]
Das 5. Hauptſt. von der abſonderlichen
gend erkennen/ wie weit die Menſchen in ihrer Liebe
advanciret ſeyn. n. 48. 49. Und diejenigen thun un-
recht/ die/ wenn ſie allbereit derjenigen verſichert ſind/
dieſe, ſchlechte Proben noch fordern. n. 50. Nach
der Gefaͤlligkeit folget (II) die vertrauliche
Gutthaͤtigkeit. n. 51. Erinnerungen uͤber des Se-
neca Buͤcher von dieſer Tugend. n. 52. Beſchreibung der-
ſelben. n. 53. Dis Vertrauen muß vor der Gut-
thaͤtigkeit vorher gehen. n. 54. und ohne daſſelbe iſt kei-
ne Gutthaͤtigkeit vernuͤnfftig. n. 55. Ja es iſt keine Gut-
thaͤtigkeit ſondern eine Verſchwendung n. 56. oder
man ſucht ſein eigen intereſſe dadurch. n. 57. Wiewohl
tugendhaffte Perſonen einander bald kennen lernen/
und ein Vertrauen gegen einander kriegen. n. 58. Es
iſt unvernuͤnfftig die jenigen zu lieben die uns haſſen/ o-
der die uns nicht wieder lieben. n. 59. Und alſo iſt kei-
ne vernunfftige Liebe/ wenn man deswegen kranck wird
oder gar ſtirbt. n. 60. Die Wechſelsweiſe Gutthaͤtig-
keit iſt ein nothwendiges Stuͤck der abſonderlichen Lie-
be. n. 61. Und ein unfehlbares Kenn-Zeichen derſel-
ben. n. 62. Weil ſie weder bey der Leutſeligkeit n. 63.
noch bey der ſorgfaͤltigen Gefaͤlligkeit. n. 64. noch bey
der unvernuͤnfftigen Liebe anzutreffen iſt. Bey der un-
vernuͤnfftigen Liebe koͤnnen wohl koſtbahre und muͤhſa-
me Liebes-Bezeugungen vorgehen. n. 65. Man kan
auch bey einer unvernuͤnfftigen Liebe ſein Leben in die
Schantze ſchlagen n. 66. aber man ſuchet bey der unver-
uuͤnfftigen Liebe dadurch ſein eigenes/ bey der ver-
nuͤnfftigen aber das wahre Vergnuͤgen der geliebten
Perſon. Und dieſes iſt auch der Unterſcheid zwiſchen
den wahrhafftigen und Schein-Gutthaten. n. 67. Bey
dieſer Gelegenheit wird das Weſen der wahren und
Schein-Gutthaten ausfuͤhrlich gegen einander gehal-
ten n. 68. 69. 70. 71. 72. 73. Die Gutthaͤtigkeit begehret
keinen Entgeld. n. 74. Sie hat aber wohl Urſach den-
ſelben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |