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Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

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vernünfftigen Liebe überhaupt.
heissen n. 23 Unter denenselben und unter den
Tugendhafften ist ein Unterscheid. n. 24. Die vernünff-
tige Liebe erfordert zwar eine Gleichheit in denen Incli-
natio
nen/ nicht aber in denen Graden derselben. n. 25.
26. Die absonderliche vernünfftige Liebe erfordert drey
sonderliche Tugenden. n. 27. die alle eine wahre Estim
und Hochachtung zu Grunde praelupponiren.
n. 28. 29. Was eigentlich Hochachtung heisse/ und daß
man auch einen geringern hochachten könne. n. 30. Aus
der Hochachtung entstehet (I) eine sorgfälltige
Gefälligkeit.
n. 31. Dieses ist das unfehlbarste n. 32
und nothwendigste Kenn-Zeichen einer wahren Liebe.
n. 33. Sie erfordert mehr die Augen des Gemüthes als
des Leibes. n. 34. Eine sonderliche Kunst dieselbe in
öffentlicher Gefellschafft der geliebten Person durch öf-
fentliche Thaten jedoch in geheim zu verstehen zu ge-
ben. n. 35. Sie hat keine andere Regeln als die Liebe
selbst. n. 36. Grosser Nutzen dreyer Tugenden der all-
gemeinen Liebe/ die Sorgfältigkeit desto besser auszu-
üben. n. 37. 38. Worum die Dienst-Leistungen der Ge-
fälligkeit geringe genennet werden. n. 39. Durch die
Gefälligkeit erhandelt man die allerteureste Waare mit
nichts. n. 40. Worumb die allerwenigften sich dieser
Handelschafft bedienen. n. 41. Derjenige gegen dem
man sich gefällig weiset/ muß keine Gerechtigkeit dar-
aus machen. n. 42. Anff wie vielerley Art hierwieder
pfleget angestossen zu werden. n. 43. Man macht sich
hierdurch der gesuchten Liebe unwürdig. n. 44. Und
ist dieses noch schändlicher als wenn man keine sorgfäl-
tige Gefälligkeit hat. n. 45. Jedoch sind diese noch un-
würdiger geliebet zu werden/ die keine Gefälligkeir von
den andern annehmen wollen u. s. w. n. 46. Wenn
die Liebe auff beyden Theilen recht angehet/ höret die-
se sorgfältige Gefälligkeit auff. n 47. Derowegen kan
man aus dem Gebrauch und Unterlassung dieser Tu-
gend
vernuͤnfftigen Liebe uͤberhaupt.
heiſſen n. 23 Unter denenſelben und unter den
Tugendhafften iſt ein Unterſcheid. n. 24. Die vernuͤnff-
tige Liebe erfordert zwar eine Gleichheit in denen Incli-
natio
nen/ nicht aber in denen Graden derſelben. n. 25.
26. Die abſonderliche vernuͤnfftige Liebe erfordert drey
ſonderliche Tugenden. n. 27. die alle eine wahre Eſtim
und Hochachtung zu Grunde prælupponiren.
n. 28. 29. Was eigentlich Hochachtung heiſſe/ und daß
man auch einen geringern hochachten koͤnne. n. 30. Aus
der Hochachtung entſtehet (I) eine ſorgfaͤlltige
Gefaͤlligkeit.
n. 31. Dieſes iſt das unfehlbarſte n. 32
und nothwendigſte Kenn-Zeichen einer wahren Liebe.
n. 33. Sie erfordert mehr die Augen des Gemuͤthes als
des Leibes. n. 34. Eine ſonderliche Kunſt dieſelbe in
oͤffentlicher Gefellſchafft der geliebten Perſon durch oͤf-
fentliche Thaten jedoch in geheim zu verſtehen zu ge-
ben. n. 35. Sie hat keine andere Regeln als die Liebe
ſelbſt. n. 36. Groſſer Nutzen dreyer Tugenden der all-
gemeinen Liebe/ die Sorgfaͤltigkeit deſto beſſer auszu-
uͤben. n. 37. 38. Worum die Dienſt-Leiſtungen der Ge-
faͤlligkeit geringe genennet werden. n. 39. Durch die
Gefaͤlligkeit erhandelt man die allerteureſte Waare mit
nichts. n. 40. Worumb die allerwenigften ſich dieſer
Handelſchafft bedienen. n. 41. Derjenige gegen dem
man ſich gefaͤllig weiſet/ muß keine Gerechtigkeit dar-
aus machen. n. 42. Anff wie vielerley Art hierwieder
pfleget angeſtoſſen zu werden. n. 43. Man macht ſich
hierdurch der geſuchten Liebe unwuͤrdig. n. 44. Und
iſt dieſes noch ſchaͤndlicher als wenn man keine ſorgfaͤl-
tige Gefaͤlligkeit hat. n. 45. Jedoch ſind dieſe noch un-
wuͤrdiger geliebet zu werden/ die keine Gefaͤlligkeir von
den andern annehmen wollen u. ſ. w. n. 46. Wenn
die Liebe auff beyden Theilen recht angehet/ hoͤret die-
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man aus dem Gebrauch und Unterlaſſung dieſer Tu-
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[255[251]/0283] vernuͤnfftigen Liebe uͤberhaupt. heiſſen n. 23 Unter denenſelben und unter den Tugendhafften iſt ein Unterſcheid. n. 24. Die vernuͤnff- tige Liebe erfordert zwar eine Gleichheit in denen Incli- nationen/ nicht aber in denen Graden derſelben. n. 25. 26. Die abſonderliche vernuͤnfftige Liebe erfordert drey ſonderliche Tugenden. n. 27. die alle eine wahre Eſtim und Hochachtung zu Grunde prælupponiren. n. 28. 29. Was eigentlich Hochachtung heiſſe/ und daß man auch einen geringern hochachten koͤnne. n. 30. Aus der Hochachtung entſtehet (I) eine ſorgfaͤlltige Gefaͤlligkeit. n. 31. Dieſes iſt das unfehlbarſte n. 32 und nothwendigſte Kenn-Zeichen einer wahren Liebe. n. 33. Sie erfordert mehr die Augen des Gemuͤthes als des Leibes. n. 34. Eine ſonderliche Kunſt dieſelbe in oͤffentlicher Gefellſchafft der geliebten Perſon durch oͤf- fentliche Thaten jedoch in geheim zu verſtehen zu ge- ben. n. 35. Sie hat keine andere Regeln als die Liebe ſelbſt. n. 36. Groſſer Nutzen dreyer Tugenden der all- gemeinen Liebe/ die Sorgfaͤltigkeit deſto beſſer auszu- uͤben. n. 37. 38. Worum die Dienſt-Leiſtungen der Ge- faͤlligkeit geringe genennet werden. n. 39. Durch die Gefaͤlligkeit erhandelt man die allerteureſte Waare mit nichts. n. 40. Worumb die allerwenigften ſich dieſer Handelſchafft bedienen. n. 41. Derjenige gegen dem man ſich gefaͤllig weiſet/ muß keine Gerechtigkeit dar- aus machen. n. 42. Anff wie vielerley Art hierwieder pfleget angeſtoſſen zu werden. n. 43. Man macht ſich hierdurch der geſuchten Liebe unwuͤrdig. n. 44. Und iſt dieſes noch ſchaͤndlicher als wenn man keine ſorgfaͤl- tige Gefaͤlligkeit hat. n. 45. Jedoch ſind dieſe noch un- wuͤrdiger geliebet zu werden/ die keine Gefaͤlligkeir von den andern annehmen wollen u. ſ. w. n. 46. Wenn die Liebe auff beyden Theilen recht angehet/ hoͤret die- ſe ſorgfaͤltige Gefaͤlligkeit auff. n 47. Derowegen kan man aus dem Gebrauch und Unterlaſſung dieſer Tu- gend

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 255[251]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/283>, abgerufen am 22.11.2024.