Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.eigentlich beschrieben werden müssen. 25. Daß ferner Cartesius die Bewunderung 26. Denn anfänglich folget nicht: Weil auf 27. Sonst n] c. 2. n. 36. 37. p. 65. o] d. c. 2. n. 38. F 2
eigentlich beſchrieben werden muͤſſen. 25. Daß ferner Carteſius die Bewunderung 26. Denn anfaͤnglich folget nicht: Weil auf 27. Sonſt n] c. 2. n. 36. 37. p. 65. o] d. c. 2. n. 38. F 2
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eigentlich beſchrieben werden muͤſſen.
25. Daß ferner Carteſius die Bewunderung
unter die Affecten rechne/ und aus ſelbiger die
Hochhaltung und Geringſchaͤtzung/ auch noch
andere Arten der Affecten herrechne/ iſt gleichfalls
oben n] deutlich angefuͤhret worden. Ob es nun
wohl hier keiner neuen Widerlegung bedarff/ in-
dem die Bewunderung nach eines jeden eige-
ner Empfindung nicht im Willen ſondern im
Verſtande iſt/ und alſo kein Affect ſeyn kan; So
hat doch Carteſius vielleicht zu dieſen Jrrthum auch
daher Gelegenheit bekommen/ daß er die auf die
Bewunderung zuweilen folgende Affecten fuͤr
ſonderliche Arten der Bewunderung gehalte/
da er doch deren etliche mit untergemiſchet/ o] als
die Großmuͤthigkeit/ Niedertraͤchtigkeit/ ꝛc.
die gar nichts mit der Bewunderung gemein ha-
ben; ingleichen daß er dafuͤr gehalten/ daß ſelbi-
ge Affecten alle ohne Betrachtung/ ob die Sa-
che gut oderboͤſe ſey/ erreget wuͤrden/ und alſo
nicht aus Liebe und Haß hergeleitet werden
koͤnten; Welches abermahl neue Jrrthuͤmer
ſind.
26. Denn anfaͤnglich folget nicht: Weil auf
die Bewunderung Affecten folgen und daraus
entſtehen ſo iſt die Bewunderung auch ein
Affect. Denn ſonſt muͤſten die erſte und andere
Leibes-Bewegung auch Affecten ſeyn/ weil die
Affecten daraus entſtehen.
27. Sonſt
n] c. 2. n. 36. 37. p. 65.
o] d. c. 2. n. 38.
F 2
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