Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.Das 15. H. von der Unzulängligkeit wenn es hoch kömmt/ für eine Mischung des Ehr-Geitzes und Wohllust müsse gehalten werden/ wie solches aus Gegeneinanderhaltung dessen/ was wir oben (i) von diesen beyden Mischun- gen gelehret haben/ kan dargethan werden. 6. Dieweil aber unsere Intention nicht ist/ 7. Was das erste betrifft/ so wird ein jeder vor- (i) c. 12. n. 3. seq. u. 6. seq.
Das 15. H. von der Unzulaͤngligkeit wenn es hoch koͤmmt/ fuͤr eine Miſchung des Ehr-Geitzes und Wohlluſt muͤſſe gehalten werden/ wie ſolches aus Gegeneinanderhaltung deſſen/ was wir oben (i) von dieſen beyden Miſchun- gen gelehret haben/ kan dargethan werden. 6. Dieweil aber unſere Intention nicht iſt/ 7. Was das erſte betrifft/ ſo wird ein jeder vor- (i) c. 12. n. 3. ſeq. u. 6. ſeq.
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Das 15. H. von der Unzulaͤngligkeit
wenn es hoch koͤmmt/ fuͤr eine Miſchung des Ehr-
Geitzes und Wohlluſt muͤſſe gehalten werden/
wie ſolches aus Gegeneinanderhaltung deſſen/
was wir oben (i) von dieſen beyden Miſchun-
gen gelehret haben/ kan dargethan werden.
6. Dieweil aber unſere Intention nicht iſt/
uns in Widerlegung irriger Lehren aufzuhalten/
ſondern die Ungruͤnde ſo wohl der Carteſiani-
ſchen als Ariſtoteliſchen Lehr-Art einen jeden/
der die Demonſtrationes unſerer bisherigen Leh-
ren deutlich eingenommen hat/ von ſich ſelbſt in
die Augen leichten wird/ alſo wollen wir nur im
gegenwaͤrtigen Hauptſtuͤck unſere Meinung aus
denenſelben deutlich und gegruͤndet herleiten/ und
Summariſch behaupten/ daß zwar das natuͤr-
liche Vermoͤgen eines Menſchen ſeine Be-
gierden zu daͤmpffen/ ſehr ſchlecht und ge-
ringe/ auch viel zu unzulaͤnglich ſey/ den
Menſchen aus ſeiner Unruhe heraus zu reiſ-
ſen/ und zur wahren Gluͤckſeligkeit der Gemuͤths-
Ruhe und vernuͤnfftigen Liebe zu bringen/ aber
daß doch nichts deſtoweniger die vernuͤnfftigen
Lehr-Saͤtze von der Daͤmpffung der Ge-
muͤths-Neigungen des vorigen Hauptſtuͤcks
nicht gantz und gar muͤſte aus den Augen ge-
ſetzet werden.
7. Was das erſte betrifft/ ſo wird ein jeder
Menſch bey ſich befinden/ daß/ ſo leichte und rai-
ſonable ihm die Lehr-Saͤtze des vorigen Capitels
vor-
(i) c. 12. n. 3. ſeq. u. 6. ſeq.
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