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Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.

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gegeisselt und gekreuzigt.
[Spaltenumbruch] mann sahe, was da ge-
schah, preiset er Gott,
und sprach: "Fürwahr,
&q;dieser ist ein frommer
&q;Mensch gewesen." Und
alles Volk, das dabei
war, und zusahe, da sie
sahen, was da geschah,
schlugen an ihre Brust,
und wandten wieder um.
Es stunden aber alle
seine Verwandten von
ferne, und die Weiber,
die ihm aus Galiläa
waren nachgefolget, und
sahen das alles.

[Spaltenumbruch] Jüden, denn die Stätte
war nahe bei der Stadt,
da Jesus gekreuziget ist.
Und es war geschrieben
auf hebräische, griechi-
sche u. lateinische Spra-
che. Da sprachen die
Hohenpriester der Jüden
zu Pilato: "schreib
&q;nicht der Jüden König,
&q;sondern daß er gesaget
&q;habe: "ich bin der Jü-
&q;&q;den König." Pilatus
antwortete: "was ich
&q;geschrieben habe, das
&q;habe ich geschrieben."
Die Kriegsknechte aber,
da sie Jesum gekreuzigt hatten, nahmen sie seine
Kleider, und machten vier Theile, einem ieglichen
Kriegsknecht ein Theil, darzu auch den Rok. Der
Rok aber war ungenähet, von oben an gewürket
durch und durch. Da sprachen sie unter einander:
"lasset uns den nicht zertheilen, sondern darum
&q;loosen, wes er sein soll." Auf daß erfüllet wür-
de die Schrift, die da saget: "sie haben meine
&q;Kleider unter sich getheilet, und haben über mei-
&q;nen Rok das Loos geworfen." Solches thäten
die Kriegsknechte. Es stunden aber bei dem Kreuze
Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester,
Maria, Cleophas Weib, und Maria Magdalena.
Da nun Jesus seine Mutter sahe, und den Jünger
dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner
Mutter: "Weib, siehe, das ist dein Sohn."

Dar-
G 5
gegeiſſelt und gekreuzigt.
[Spaltenumbruch] mann ſahe, was da ge-
ſchah, preiſet er Gott,
und ſprach: “Fürwahr,
&q;dieſer iſt ein frommer
&q;Menſch geweſen.” Und
alles Volk, das dabei
war, und zuſahe, da ſie
ſahen, was da geſchah,
ſchlugen an ihre Bruſt,
und wandten wieder um.
Es ſtunden aber alle
ſeine Verwandten von
ferne, und die Weiber,
die ihm aus Galiläa
waren nachgefolget, und
ſahen das alles.

[Spaltenumbruch] Jüden, denn die Stätte
war nahe bei der Stadt,
da Jeſus gekreuziget iſt.
Und es war geſchrieben
auf hebräiſche, griechi-
ſche u. lateiniſche Spra-
che. Da ſprachen die
Hohenprieſter der Jüden
zu Pilato: “ſchreib
&q;nicht der Jüden König,
&q;ſondern daß er geſaget
&q;habe: “ich bin der Jü-
&q;&q;den König.” Pilatus
antwortete: “was ich
&q;geſchrieben habe, das
&q;habe ich geſchrieben.”
Die Kriegsknechte aber,
da ſie Jeſum gekreuzigt hatten, nahmen ſie ſeine
Kleider, und machten vier Theile, einem ieglichen
Kriegsknecht ein Theil, darzu auch den Rok. Der
Rok aber war ungenähet, von oben an gewürket
durch und durch. Da ſprachen ſie unter einander:
“laſſet uns den nicht zertheilen, ſondern darum
&q;looſen, wes er ſein ſoll.” Auf daß erfüllet wür-
de die Schrift, die da ſaget: “ſie haben meine
&q;Kleider unter ſich getheilet, und haben über mei-
&q;nen Rok das Loos geworfen.” Solches thäten
die Kriegsknechte. Es ſtunden aber bei dem Kreuze
Jeſu ſeine Mutter und ſeiner Mutter Schweſter,
Maria, Cleophas Weib, und Maria Magdalena.
Da nun Jeſus ſeine Mutter ſahe, und den Jünger
dabei ſtehen, den er lieb hatte, ſpricht er zu ſeiner
Mutter: “Weib, ſiehe, das iſt dein Sohn.”

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[105/0119] gegeiſſelt und gekreuzigt. mann ſahe, was da ge- ſchah, preiſet er Gott, und ſprach: “Fürwahr, &q;dieſer iſt ein frommer &q;Menſch geweſen.” Und alles Volk, das dabei war, und zuſahe, da ſie ſahen, was da geſchah, ſchlugen an ihre Bruſt, und wandten wieder um. Es ſtunden aber alle ſeine Verwandten von ferne, und die Weiber, die ihm aus Galiläa waren nachgefolget, und ſahen das alles. Jüden, denn die Stätte war nahe bei der Stadt, da Jeſus gekreuziget iſt. Und es war geſchrieben auf hebräiſche, griechi- ſche u. lateiniſche Spra- che. Da ſprachen die Hohenprieſter der Jüden zu Pilato: “ſchreib &q;nicht der Jüden König, &q;ſondern daß er geſaget &q;habe: “ich bin der Jü- &q;&q;den König.” Pilatus antwortete: “was ich &q;geſchrieben habe, das &q;habe ich geſchrieben.” Die Kriegsknechte aber, da ſie Jeſum gekreuzigt hatten, nahmen ſie ſeine Kleider, und machten vier Theile, einem ieglichen Kriegsknecht ein Theil, darzu auch den Rok. Der Rok aber war ungenähet, von oben an gewürket durch und durch. Da ſprachen ſie unter einander: “laſſet uns den nicht zertheilen, ſondern darum &q;looſen, wes er ſein ſoll.” Auf daß erfüllet wür- de die Schrift, die da ſaget: “ſie haben meine &q;Kleider unter ſich getheilet, und haben über mei- &q;nen Rok das Loos geworfen.” Solches thäten die Kriegsknechte. Es ſtunden aber bei dem Kreuze Jeſu ſeine Mutter und ſeiner Mutter Schweſter, Maria, Cleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jeſus ſeine Mutter ſahe, und den Jünger dabei ſtehen, den er lieb hatte, ſpricht er zu ſeiner Mutter: “Weib, ſiehe, das iſt dein Sohn.” Dar- G 5

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Zitationshilfe: Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiess_andachtsbuch_1794/119>, abgerufen am 21.11.2024.