Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben dieser rührenden Huldigung seiner Mitbürgerdankbar hin. Da er Sedaine unter den Anwe- senden bemerkte, ging er durch die Menge auf ihn zu, und warf sich seinem Freunde, der vor Freude weinte, in die Arme. "Sie haben das schönste Lob erhalten," Von der Zeit an verbreitete sich Davids Leben dieſer ruͤhrenden Huldigung ſeiner Mitbuͤrgerdankbar hin. Da er Sedaine unter den Anwe- ſenden bemerkte, ging er durch die Menge auf ihn zu, und warf ſich ſeinem Freunde, der vor Freude weinte, in die Arme. „Sie haben das ſchoͤnſte Lob erhalten,“ Von der Zeit an verbreitete ſich Davids <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="20"/><fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> dieſer ruͤhrenden Huldigung ſeiner Mitbuͤrger<lb/> dankbar hin. Da er Sedaine unter den Anwe-<lb/> ſenden bemerkte, ging er durch die Menge auf<lb/> ihn zu, und warf ſich ſeinem Freunde, der vor<lb/> Freude weinte, in die Arme.</p><lb/> <p>„Sie haben das ſchoͤnſte Lob erhalten,“<lb/> ſagte ihm dieſer, „das einen Kuͤnſtler aufmun-<lb/> tern kann. Ein ſolcher Empfang haͤtte Sie be-<lb/> rauſchen koͤnnen und ich fuͤrchtete es. Aber die<lb/> ruhige Haltung, welche Sie waͤhrend Jhres Tri-<lb/> umphs nicht verließ, buͤrgt mir dafuͤr, daß Sie<lb/> noch mehrere zu verdienen ſtreben werden.“</p><lb/> <p>Von der Zeit an verbreitete ſich Davids<lb/> Ruhm durch ganz Frankreich; man ſprach faſt<lb/> nur von ſeinen Werken. Die jungen Kuͤnſtler<lb/> ſtroͤmten nach Paris, ſeinen Rath einzuholen.<lb/> Alle brannten vor Begierde, ſich unter einem ſol-<lb/> chen Meiſter auszubilden, und von ihm gelobt<lb/> zu werden, war ihr einziges Streben. Man riß<lb/> ſich, ſo zu ſagen, um ſeinen Unterricht und machte<lb/> ihm die glaͤnzendſten Anerbietungen. So vielen<lb/> Bitten konnte er nicht widerſtehen. Er eroͤff-<lb/> nete daher dieſe Schule, welche Zoͤglinge aus<lb/> allen Laͤndern zaͤhlte, und aus der ſo viel be-<lb/> ruͤhmte Maler hervorgegangen ſind.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [20/0034]
Leben
dieſer ruͤhrenden Huldigung ſeiner Mitbuͤrger
dankbar hin. Da er Sedaine unter den Anwe-
ſenden bemerkte, ging er durch die Menge auf
ihn zu, und warf ſich ſeinem Freunde, der vor
Freude weinte, in die Arme.
„Sie haben das ſchoͤnſte Lob erhalten,“
ſagte ihm dieſer, „das einen Kuͤnſtler aufmun-
tern kann. Ein ſolcher Empfang haͤtte Sie be-
rauſchen koͤnnen und ich fuͤrchtete es. Aber die
ruhige Haltung, welche Sie waͤhrend Jhres Tri-
umphs nicht verließ, buͤrgt mir dafuͤr, daß Sie
noch mehrere zu verdienen ſtreben werden.“
Von der Zeit an verbreitete ſich Davids
Ruhm durch ganz Frankreich; man ſprach faſt
nur von ſeinen Werken. Die jungen Kuͤnſtler
ſtroͤmten nach Paris, ſeinen Rath einzuholen.
Alle brannten vor Begierde, ſich unter einem ſol-
chen Meiſter auszubilden, und von ihm gelobt
zu werden, war ihr einziges Streben. Man riß
ſich, ſo zu ſagen, um ſeinen Unterricht und machte
ihm die glaͤnzendſten Anerbietungen. So vielen
Bitten konnte er nicht widerſtehen. Er eroͤff-
nete daher dieſe Schule, welche Zoͤglinge aus
allen Laͤndern zaͤhlte, und aus der ſo viel be-
ruͤhmte Maler hervorgegangen ſind.
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