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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Davids.
seine Opfer. Jn seinen müßigen Stunden er-
baut er, sinnreich, die Menschen zu quälen, seine
Kerker; er sinnt auf Martern und weidet seine
Augen an den seiner Wuth geopferten Leichna-
men. Unter dem grausamen Joch des Despo-
tismus verlieren die Menschen, entwürdigt und
von aller Moral entblößt, selbst die erhabene Ge-
stalt, welche ihnen die Natur aufdrückte; über-
all verbreitet er Kleinmuth, Versunkenheit und
erniedrigende Schmach; die Stimme des Vater-
landes ruft ihnen vergebens. Sie sind verwor-
fen, feig und treulos, wie ihre Regierung. O
schreckliche Wahrheit! so war der Franzose einst."

"Laßt uns, Repräsentanten des Volks, von
diesem Abgrund, welchen Jhr ausgefüllt habt,
unsre Blicke abwenden. Weiden wir unsere Au-
gen an einem unserer würdigern Schauspiel."

Der Redner schilderte hierauf den Tod des
Agricola Viala; dann fuhr er fort:

"Und ihr, ihr, die ihr vorgebt, der Ewige
habe euch das Recht ertheilt, die Welt zu be-
herrschen, sagt, wo sind denn Eure Helden?
Laßt sie kommen! Wollt ihr unsern jungen Re-
publicanern diese verächtlichen, im Schooße der

Davids.
ſeine Opfer. Jn ſeinen muͤßigen Stunden er-
baut er, ſinnreich, die Menſchen zu quaͤlen, ſeine
Kerker; er ſinnt auf Martern und weidet ſeine
Augen an den ſeiner Wuth geopferten Leichna-
men. Unter dem grauſamen Joch des Despo-
tismus verlieren die Menſchen, entwuͤrdigt und
von aller Moral entbloͤßt, ſelbſt die erhabene Ge-
ſtalt, welche ihnen die Natur aufdruͤckte; uͤber-
all verbreitet er Kleinmuth, Verſunkenheit und
erniedrigende Schmach; die Stimme des Vater-
landes ruft ihnen vergebens. Sie ſind verwor-
fen, feig und treulos, wie ihre Regierung. O
ſchreckliche Wahrheit! ſo war der Franzoſe einſt.“

„Laßt uns, Repraͤſentanten des Volks, von
dieſem Abgrund, welchen Jhr ausgefuͤllt habt,
unſre Blicke abwenden. Weiden wir unſere Au-
gen an einem unſerer wuͤrdigern Schauſpiel.“

Der Redner ſchilderte hierauf den Tod des
Agricola Viala; dann fuhr er fort:

„Und ihr, ihr, die ihr vorgebt, der Ewige
habe euch das Recht ertheilt, die Welt zu be-
herrſchen, ſagt, wo ſind denn Eure Helden?
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[95/0109] Davids. ſeine Opfer. Jn ſeinen muͤßigen Stunden er- baut er, ſinnreich, die Menſchen zu quaͤlen, ſeine Kerker; er ſinnt auf Martern und weidet ſeine Augen an den ſeiner Wuth geopferten Leichna- men. Unter dem grauſamen Joch des Despo- tismus verlieren die Menſchen, entwuͤrdigt und von aller Moral entbloͤßt, ſelbſt die erhabene Ge- ſtalt, welche ihnen die Natur aufdruͤckte; uͤber- all verbreitet er Kleinmuth, Verſunkenheit und erniedrigende Schmach; die Stimme des Vater- landes ruft ihnen vergebens. Sie ſind verwor- fen, feig und treulos, wie ihre Regierung. O ſchreckliche Wahrheit! ſo war der Franzoſe einſt.“ „Laßt uns, Repraͤſentanten des Volks, von dieſem Abgrund, welchen Jhr ausgefuͤllt habt, unſre Blicke abwenden. Weiden wir unſere Au- gen an einem unſerer wuͤrdigern Schauſpiel.“ Der Redner ſchilderte hierauf den Tod des Agricola Viala; dann fuhr er fort: „Und ihr, ihr, die ihr vorgebt, der Ewige habe euch das Recht ertheilt, die Welt zu be- herrſchen, ſagt, wo ſind denn Eure Helden? Laßt ſie kommen! Wollt ihr unſern jungen Re- publicanern dieſe veraͤchtlichen, im Schooße der

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/109>, abgerufen am 24.11.2024.