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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Köpfe abhackt, mich anrührt -- lieber springe ich in den See, wo er am tiefsten ist!

Schweig! rief plötzlich der Scharfrichter mit donnernder Stimme, indem er zugleich das erschrockene Mädchen mit aller Gewalt seiner Faust packte; ich will dir zeigen, daß du mein bist und mir gehorchen mußt; hier faß' ich dich fest, und aus meinen Händen soll kein Mensch dich los machen, so wahr ich der scharfe Meister Jan von Amsterdam bin! Und seine Beute festhaltend, wendete er sich mit herrschendem Tone und Anstand zu der erschrockenen Familie. Laßt mich mit diesem wilden Trotzkopf hier allein; -- ich habe die Macht und Gewalt, noch trotzigere Köpfe still und zahm zu machen.

Erschrocken vor dem plötzlich ausbrechenden Zorn des gefürchteten Mannes waren Alle aufgesprungen; die Frauen und Drudje flohen zur Thüre, während der Hausherr und Piet unschlüssig stehen blieben. Mit einem bezeichnenden bittenden Wink gegen den Wirth fuhr der Freimeister fort: Bedenkt Euch nicht lange; ich bin hier in meinem guten Recht und hole mir die Braut nach altem holländischem Brauch, wenn sie wie ein ungezogenes Kind sich geberdet. Geht nur; ich muß meine Verlobte unter vier Augen besprechen, und ihr sollt gleich sehen, wie sie den eigensinnigen Kopf willig vor mir beugen wird.

Mit einem Gefühl, als sei der Nachrichter gekommen, eine verurtheilte Sünderin auf ihr entsetzliches Schicksal vorzubereiten, verließ die Familie das Zimmer.

Köpfe abhackt, mich anrührt — lieber springe ich in den See, wo er am tiefsten ist!

Schweig! rief plötzlich der Scharfrichter mit donnernder Stimme, indem er zugleich das erschrockene Mädchen mit aller Gewalt seiner Faust packte; ich will dir zeigen, daß du mein bist und mir gehorchen mußt; hier faß' ich dich fest, und aus meinen Händen soll kein Mensch dich los machen, so wahr ich der scharfe Meister Jan von Amsterdam bin! Und seine Beute festhaltend, wendete er sich mit herrschendem Tone und Anstand zu der erschrockenen Familie. Laßt mich mit diesem wilden Trotzkopf hier allein; — ich habe die Macht und Gewalt, noch trotzigere Köpfe still und zahm zu machen.

Erschrocken vor dem plötzlich ausbrechenden Zorn des gefürchteten Mannes waren Alle aufgesprungen; die Frauen und Drudje flohen zur Thüre, während der Hausherr und Piet unschlüssig stehen blieben. Mit einem bezeichnenden bittenden Wink gegen den Wirth fuhr der Freimeister fort: Bedenkt Euch nicht lange; ich bin hier in meinem guten Recht und hole mir die Braut nach altem holländischem Brauch, wenn sie wie ein ungezogenes Kind sich geberdet. Geht nur; ich muß meine Verlobte unter vier Augen besprechen, und ihr sollt gleich sehen, wie sie den eigensinnigen Kopf willig vor mir beugen wird.

Mit einem Gefühl, als sei der Nachrichter gekommen, eine verurtheilte Sünderin auf ihr entsetzliches Schicksal vorzubereiten, verließ die Familie das Zimmer.

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[0043] Köpfe abhackt, mich anrührt — lieber springe ich in den See, wo er am tiefsten ist! Schweig! rief plötzlich der Scharfrichter mit donnernder Stimme, indem er zugleich das erschrockene Mädchen mit aller Gewalt seiner Faust packte; ich will dir zeigen, daß du mein bist und mir gehorchen mußt; hier faß' ich dich fest, und aus meinen Händen soll kein Mensch dich los machen, so wahr ich der scharfe Meister Jan von Amsterdam bin! Und seine Beute festhaltend, wendete er sich mit herrschendem Tone und Anstand zu der erschrockenen Familie. Laßt mich mit diesem wilden Trotzkopf hier allein; — ich habe die Macht und Gewalt, noch trotzigere Köpfe still und zahm zu machen. Erschrocken vor dem plötzlich ausbrechenden Zorn des gefürchteten Mannes waren Alle aufgesprungen; die Frauen und Drudje flohen zur Thüre, während der Hausherr und Piet unschlüssig stehen blieben. Mit einem bezeichnenden bittenden Wink gegen den Wirth fuhr der Freimeister fort: Bedenkt Euch nicht lange; ich bin hier in meinem guten Recht und hole mir die Braut nach altem holländischem Brauch, wenn sie wie ein ungezogenes Kind sich geberdet. Geht nur; ich muß meine Verlobte unter vier Augen besprechen, und ihr sollt gleich sehen, wie sie den eigensinnigen Kopf willig vor mir beugen wird. Mit einem Gefühl, als sei der Nachrichter gekommen, eine verurtheilte Sünderin auf ihr entsetzliches Schicksal vorzubereiten, verließ die Familie das Zimmer.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:22:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:22:21Z)

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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/43>, abgerufen am 22.11.2024.