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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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-- Allein mit Galinda geblieben, änderte der fürchterliche Mann seinen Ton und Geberde; seine Miene wurde freundlich, und seine milde Stimme klang bittend.

Meine liebe, starke Galinda wird sich gewiß so nicht vor mir fürchten, wie die schwachen abergläubischen Menschen da draußen. Ich will dich weder besprechen, noch dir das Herz beugen; aber bitten will ich dich, daß du mich nur ein paar Augenblicke geduldig anhören möchtest. Wenn du alsdann noch willst, so verlasse ich auf der Stelle den Zorgenhof, und wir sehen uns niemals wieder.

Wenn es so ist, sagte Galinda, scheu wie eine wilde Taube vor dem Habicht zurück weichend, da kann ich Euch wohl anhören; aber ich sag's vorher, daß ich Euch im Leben nicht mehr sehen will.

Und ich halte Wort, wenn du mir dies nachher noch sagst. -- Ich wollte dich bloß fragen, ob du nicht als kleines Kind schon gemerkt hast, wie alle Leute, ja wohl die Kinder in der Schule, oft höhnisch lachend mit Fingern auf dich gewiesen, dich verspottet und dich gar für unehrlich geboren erklärt haben, weil du keine Eltern aufzuweisen hast?

Was wollt Ihr damit sagen? fragte Galinda in tiefer Schamröthe.

Antworte mir erst, ob ich recht vermuthet habe, oder nicht?

Schweigend senkte das beschämte Mädchen das Antlitz.

— Allein mit Galinda geblieben, änderte der fürchterliche Mann seinen Ton und Geberde; seine Miene wurde freundlich, und seine milde Stimme klang bittend.

Meine liebe, starke Galinda wird sich gewiß so nicht vor mir fürchten, wie die schwachen abergläubischen Menschen da draußen. Ich will dich weder besprechen, noch dir das Herz beugen; aber bitten will ich dich, daß du mich nur ein paar Augenblicke geduldig anhören möchtest. Wenn du alsdann noch willst, so verlasse ich auf der Stelle den Zorgenhof, und wir sehen uns niemals wieder.

Wenn es so ist, sagte Galinda, scheu wie eine wilde Taube vor dem Habicht zurück weichend, da kann ich Euch wohl anhören; aber ich sag's vorher, daß ich Euch im Leben nicht mehr sehen will.

Und ich halte Wort, wenn du mir dies nachher noch sagst. — Ich wollte dich bloß fragen, ob du nicht als kleines Kind schon gemerkt hast, wie alle Leute, ja wohl die Kinder in der Schule, oft höhnisch lachend mit Fingern auf dich gewiesen, dich verspottet und dich gar für unehrlich geboren erklärt haben, weil du keine Eltern aufzuweisen hast?

Was wollt Ihr damit sagen? fragte Galinda in tiefer Schamröthe.

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[0044] — Allein mit Galinda geblieben, änderte der fürchterliche Mann seinen Ton und Geberde; seine Miene wurde freundlich, und seine milde Stimme klang bittend. Meine liebe, starke Galinda wird sich gewiß so nicht vor mir fürchten, wie die schwachen abergläubischen Menschen da draußen. Ich will dich weder besprechen, noch dir das Herz beugen; aber bitten will ich dich, daß du mich nur ein paar Augenblicke geduldig anhören möchtest. Wenn du alsdann noch willst, so verlasse ich auf der Stelle den Zorgenhof, und wir sehen uns niemals wieder. Wenn es so ist, sagte Galinda, scheu wie eine wilde Taube vor dem Habicht zurück weichend, da kann ich Euch wohl anhören; aber ich sag's vorher, daß ich Euch im Leben nicht mehr sehen will. Und ich halte Wort, wenn du mir dies nachher noch sagst. — Ich wollte dich bloß fragen, ob du nicht als kleines Kind schon gemerkt hast, wie alle Leute, ja wohl die Kinder in der Schule, oft höhnisch lachend mit Fingern auf dich gewiesen, dich verspottet und dich gar für unehrlich geboren erklärt haben, weil du keine Eltern aufzuweisen hast? Was wollt Ihr damit sagen? fragte Galinda in tiefer Schamröthe. Antworte mir erst, ob ich recht vermuthet habe, oder nicht? Schweigend senkte das beschämte Mädchen das Antlitz.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:22:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:22:21Z)

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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/44>, abgerufen am 25.11.2024.