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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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ches mit denen Kräfften der Natur allein nicht leisten
möge. Und bey diesem Verstand wird bey Joanne
c. 6. v.
29. vermeldet: Non Hominis, sed Dei o-
pus esse, ut credamus.
Diß ist das Werck Gottes/
daß ihr an deme Glaubet. Und bey Matthae c. 11.
v. 27.
Nemo novit Patrem, aut Filium, nisi cui
voluerit Filius revelare.
Niemand kennet den Vat-
ter/ oder den Sohn/ als deme der Sohn solches of-
fenbahren will. Und/ quod non simus sufficientes
cogitare aliquid ex nobis (sicut oportet) quasi ex
nobis, sed sufficientia nostra ex Doo est. 2. ad Cor.
c. 3. v.
5. Daß wir deß Vermögens nicht seyn/ et-
was von uns/ als von uns selbst zu gedenckeu (wie
es sich geziemet) sondern unser Vermögenheit ist aus
GOtt. Und zu den Ephesern 2. v. 8. Fides Donum
Dei est.
Der Glaub ist ein Gab GOttes. Sinte-
mahlen zu jedem heilsamen Werck wird die Gnad
GOttes (die uns umbsonst gegeben wird) erstens
zwar die Erleuchtende/ darnach auch die Erwecken-
de vor-erforderet/ auf welche unsers Willens Mit-
Wirckung folget/ welche nicht minder mit GOttes
mitwirckender Gnad geschicht. Der achte Lehr-
Punct war. Daß die Göttliche Vor-Erwählung
eine Ursach des Unglaubens seye. Jn welchen
Punct dieser Ertz-Ketzer fürwahr nicht wuste/ daß
die Güte GOttes/ so viel an ihme ist/ allen Men-
schen zur Bueß/ und zum Glauben anweise/ und
verleite/ sondern der Mensch secundum duritiam
suam, & impaenitens cor, thesaurizat sibi iram, &
indignationem,
häuffet ihme selbst den Zorn nach
seinen verstockten Wesen/ und unbueßfertigen Hertzen/
wie der H: Paulus ad Rom. 2. v. 5. lehret/ und bey
Joanne 1. v. 9. Illuminat omnem Hominem ve-
nientem in hunc mundum.
Der allen in dieser

Welt

ches mit denen Kraͤfften der Natur allein nicht leiſten
moͤge. Und bey dieſem Verſtand wird bey Joanne
c. 6. v.
29. vermeldet: Non Hominis, ſed Dei o-
pus eſſe, ut credamus.
Diß iſt das Werck Gottes/
daß ihr an deme Glaubet. Und bey Matthæ c. 11.
v. 27.
Nemo novit Patrem, aut Filium, nisi cui
voluerit Filius revelare.
Niemand kennet den Vat-
ter/ oder den Sohn/ als deme der Sohn ſolches of-
fenbahren will. Und/ quod non ſimus ſufficientes
cogitare aliquid ex nobis (ſicut oportet) quaſi ex
nobis, ſed ſufficientia noſtra ex Doo eſt. 2. ad Cor.
c. 3. v.
5. Daß wir deß Vermoͤgens nicht ſeyn/ et-
was von uns/ als von uns ſelbſt zu gedenckeu (wie
es ſich geziemet) ſondern unſer Vermoͤgenheit iſt aus
GOtt. Und zu den Epheſern 2. v. 8. Fides Donum
Dei eſt.
Der Glaub iſt ein Gab GOttes. Sinte-
mahlen zu jedem heilſamen Werck wird die Gnad
GOttes (die uns umbſonſt gegeben wird) erſtens
zwar die Erleuchtende/ darnach auch die Erwecken-
de vor-erforderet/ auf welche unſers Willens Mit-
Wirckung folget/ welche nicht minder mit GOttes
mitwirckender Gnad geſchicht. Der achte Lehr-
Punct war. Daß die Goͤttliche Vor-Erwaͤhlung
eine Urſach des Unglaubens ſeye. Jn welchen
Punct dieſer Ertz-Ketzer fuͤrwahr nicht wuſte/ daß
die Guͤte GOttes/ ſo viel an ihme iſt/ allen Men-
ſchen zur Bueß/ und zum Glauben anweiſe/ und
verleite/ ſondern der Menſch ſecundum duritiam
ſuam, & impænitens cor, theſaurizat ſibi iram, &
indignationem,
haͤuffet ihme ſelbſt den Zorn nach
ſeinen verſtockten Weſen/ und unbueßfertigen Hertzen/
wie der H: Paulus ad Rom. 2. v. 5. lehret/ und bey
Joanne 1. v. 9. Illuminat omnem Hominem ve-
nientem in hunc mundum.
Der allen in dieſer

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[84/0096] ches mit denen Kraͤfften der Natur allein nicht leiſten moͤge. Und bey dieſem Verſtand wird bey Joanne c. 6. v. 29. vermeldet: Non Hominis, ſed Dei o- pus eſſe, ut credamus. Diß iſt das Werck Gottes/ daß ihr an deme Glaubet. Und bey Matthæ c. 11. v. 27. Nemo novit Patrem, aut Filium, nisi cui voluerit Filius revelare. Niemand kennet den Vat- ter/ oder den Sohn/ als deme der Sohn ſolches of- fenbahren will. Und/ quod non ſimus ſufficientes cogitare aliquid ex nobis (ſicut oportet) quaſi ex nobis, ſed ſufficientia noſtra ex Doo eſt. 2. ad Cor. c. 3. v. 5. Daß wir deß Vermoͤgens nicht ſeyn/ et- was von uns/ als von uns ſelbſt zu gedenckeu (wie es ſich geziemet) ſondern unſer Vermoͤgenheit iſt aus GOtt. Und zu den Epheſern 2. v. 8. Fides Donum Dei eſt. Der Glaub iſt ein Gab GOttes. Sinte- mahlen zu jedem heilſamen Werck wird die Gnad GOttes (die uns umbſonſt gegeben wird) erſtens zwar die Erleuchtende/ darnach auch die Erwecken- de vor-erforderet/ auf welche unſers Willens Mit- Wirckung folget/ welche nicht minder mit GOttes mitwirckender Gnad geſchicht. Der achte Lehr- Punct war. Daß die Goͤttliche Vor-Erwaͤhlung eine Urſach des Unglaubens ſeye. Jn welchen Punct dieſer Ertz-Ketzer fuͤrwahr nicht wuſte/ daß die Guͤte GOttes/ ſo viel an ihme iſt/ allen Men- ſchen zur Bueß/ und zum Glauben anweiſe/ und verleite/ ſondern der Menſch ſecundum duritiam ſuam, & impænitens cor, theſaurizat ſibi iram, & indignationem, haͤuffet ihme ſelbſt den Zorn nach ſeinen verſtockten Weſen/ und unbueßfertigen Hertzen/ wie der H: Paulus ad Rom. 2. v. 5. lehret/ und bey Joanne 1. v. 9. Illuminat omnem Hominem ve- nientem in hunc mundum. Der allen in dieſer Welt

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/96>, abgerufen am 01.05.2024.