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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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die Wahrheit selbe zuglauben offenbahret/ oder
der Schuelen-Lehr nach/ Authoritas DEI attestantis,
das Ansehen GOttes/ der solches vortraget/ und von
der Wahrheit dessen/ was uns zuglauben/ bezeuget.
Was demnach immer/ GOtt von sich/ oder ande-
ren Sachen uns geoffenbahret/ ist unfehlbar wahr/
und von solcher Gewißheit/ daß keine grössere möge
seyn/ noch gefunden werden. Zu diesen aber/ daß wir
was mit Göttlichen Glauben zu glauben verpflichtet
werden/ mueß uns ungezweifelt die wahre Wesen-
heit solcher Göttlichen Offenbahrung/ oder aus-
spruchs bekannt seyn. Welche Göttliche Rede/ oder
Ausspruch/ gleicher Authoritet, und Ansehens ist/
sie seye hernach geschrieben/ oder übergeben/ massen
solche Rede nicht deßwegen eines unfehlbahren An-
sehens/ weilen sie geschrieben/ sondern/ weilen sel-
be ein Rede GOttes/ oder ein Rede unfehlbahrer
Wahrhafftigkeit ist. Dannenhero einstimmen in
diesen/ so wohl die Catholisch-als Uncatholische/
daß beede Theil vorn Grund des Glaubens Verbum
DEI,
das Wort GOttes zulassen/ sie unterscheiden
sich aber erstens in diesen/ daß die Uncatholische zum
Grund des Glaubens legen solum Verbum DEI
scriptum,
das geschriebene Wort GOttes allein/
die Catholische aber praecise guet runt Verbum DEI,
das Wort Gottes/ es seye hernach gleich geschrieben/
oder übergeben. Zweytens werden sie unterschiden
in deme/ daß die Catholische in Auslegung der Heil:
Schrifft der einhelligen Ausdeutung der Kirchen-
Räth/ und der alten Heil: Vättern folgen/ die Un-
catholische aber solche verwerffen/ und sich auf die
Auslegung der Schrifft steiffen/ welche jedem sein
Sonder-Geist eingebet. Die Erkanntnuß aber von
geschehener Göttlicher Offenbährung der Wahrheit

einer

die Wahrheit ſelbe zuglauben offenbahret/ oder
der Schuelen-Lehr nach/ Authoritas DEI atteſtantis,
das Anſehen GOttes/ der ſolches vortraget/ und von
der Wahrheit deſſen/ was uns zuglauben/ bezeuget.
Was demnach immer/ GOtt von ſich/ oder ande-
ren Sachen uns geoffenbahret/ iſt unfehlbar wahr/
und von ſolcher Gewißheit/ daß keine groͤſſere moͤge
ſeyn/ noch gefunden werden. Zu dieſen aber/ daß wir
was mit Goͤttlichen Glauben zu glauben verpflichtet
werden/ mueß uns ungezweifelt die wahre Weſen-
heit ſolcher Goͤttlichen Offenbahrung/ oder aus-
ſpruchs bekannt ſeyn. Welche Goͤttliche Rede/ oder
Ausſpruch/ gleicher Authoritet, und Anſehens iſt/
ſie ſeye hernach geſchrieben/ oder uͤbergeben/ maſſen
ſolche Rede nicht deßwegen eines unfehlbahren An-
ſehens/ weilen ſie geſchrieben/ ſondern/ weilen ſel-
be ein Rede GOttes/ oder ein Rede unfehlbahrer
Wahrhafftigkeit iſt. Dannenhero einſtimmen in
dieſen/ ſo wohl die Catholiſch-als Uncatholiſche/
daß beede Theil vorn Grund des Glaubens Verbum
DEI,
das Wort GOttes zulaſſen/ ſie unterſcheiden
ſich aber erſtens in dieſen/ daß die Uncatholiſche zum
Grund des Glaubens legen ſolum Verbum DEI
ſcriptum,
das geſchriebene Wort GOttes allein/
die Catholiſche aber præcise guet runt Verbum DEI,
das Wort Gottes/ es ſeye hernach gleich geſchrieben/
oder uͤbergeben. Zweytens werden ſie unterſchiden
in deme/ daß die Catholiſche in Auslegung der Heil:
Schrifft der einhelligen Ausdeutung der Kirchen-
Raͤth/ und der alten Heil: Vaͤttern folgen/ die Un-
catholiſche aber ſolche verwerffen/ und ſich auf die
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Sonder-Geiſt eingebet. Die Erkanntnuß aber von
geſchehener Goͤttlicher Offenbaͤhrung der Wahrheit

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[61/0073] die Wahrheit ſelbe zuglauben offenbahret/ oder der Schuelen-Lehr nach/ Authoritas DEI atteſtantis, das Anſehen GOttes/ der ſolches vortraget/ und von der Wahrheit deſſen/ was uns zuglauben/ bezeuget. Was demnach immer/ GOtt von ſich/ oder ande- ren Sachen uns geoffenbahret/ iſt unfehlbar wahr/ und von ſolcher Gewißheit/ daß keine groͤſſere moͤge ſeyn/ noch gefunden werden. Zu dieſen aber/ daß wir was mit Goͤttlichen Glauben zu glauben verpflichtet werden/ mueß uns ungezweifelt die wahre Weſen- heit ſolcher Goͤttlichen Offenbahrung/ oder aus- ſpruchs bekannt ſeyn. Welche Goͤttliche Rede/ oder Ausſpruch/ gleicher Authoritet, und Anſehens iſt/ ſie ſeye hernach geſchrieben/ oder uͤbergeben/ maſſen ſolche Rede nicht deßwegen eines unfehlbahren An- ſehens/ weilen ſie geſchrieben/ ſondern/ weilen ſel- be ein Rede GOttes/ oder ein Rede unfehlbahrer Wahrhafftigkeit iſt. Dannenhero einſtimmen in dieſen/ ſo wohl die Catholiſch-als Uncatholiſche/ daß beede Theil vorn Grund des Glaubens Verbum DEI, das Wort GOttes zulaſſen/ ſie unterſcheiden ſich aber erſtens in dieſen/ daß die Uncatholiſche zum Grund des Glaubens legen ſolum Verbum DEI ſcriptum, das geſchriebene Wort GOttes allein/ die Catholiſche aber præcise guet runt Verbum DEI, das Wort Gottes/ es ſeye hernach gleich geſchrieben/ oder uͤbergeben. Zweytens werden ſie unterſchiden in deme/ daß die Catholiſche in Auslegung der Heil: Schrifft der einhelligen Ausdeutung der Kirchen- Raͤth/ und der alten Heil: Vaͤttern folgen/ die Un- catholiſche aber ſolche verwerffen/ und ſich auf die Auslegung der Schrifft ſteiffen/ welche jedem ſein Sonder-Geiſt eingebet. Die Erkanntnuß aber von geſchehener Goͤttlicher Offenbaͤhrung der Wahrheit einer

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/73>, abgerufen am 24.11.2024.