Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Reflexiones über dieß Buch. je mehr die Materie ins Licht und Bestand-wesen erhaben wird: denn Licht, Wärme, Fin- sierniß und Kälte muß auch in der Ewigkeit seyn, bis GOtt alles in allem wird. Die Grade der Finsterniß müssen auch dorten seyn, sonst würde kein Verdammter in die äusserste Fin- sterniß geworfen. Wir lesen, daß dem Swedenborg im ihnen T 5
Reflexiones über dieß Buch. je mehr die Materie ins Licht und Beſtand-weſen erhaben wird: denn Licht, Wärme, Fin- ſierniß und Kälte muß auch in der Ewigkeit ſeyn, bis GOtt alles in allem wird. Die Grade der Finſterniß müſſen auch dorten ſeyn, ſonſt würde kein Verdammter in die äuſſerſte Fin- ſterniß geworfen. Wir leſen, daß dem Swedenborg im ihnen T 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0301" n="297"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Reflexiones über dieß Buch.</hi></fw><lb/> je mehr die Materie ins Licht und Beſtand-<lb/> weſen erhaben wird: denn Licht, Wärme, Fin-<lb/> ſierniß und Kälte muß auch in der Ewigkeit<lb/> ſeyn, bis GOtt alles in allem wird. Die Grade<lb/> der Finſterniß müſſen auch dorten ſeyn, ſonſt<lb/> würde kein Verdammter in die äuſſerſte Fin-<lb/> ſterniß geworfen.</p><lb/> <p>Wir leſen, daß dem Swedenborg im<lb/> Reich der Geiſter die Logici und Ariſtotelici<lb/> begegnet. Jn dem Reich der Geiſter unter-<lb/> ſcheiden ſich alle Weltweiſen von einander, ab-<lb/> ſonderlich die, welche die Wahrheit nur deß-<lb/> wegen gelernt, damit ſie commod leben und<lb/> Ehre genieſſen. Die, welche nur deswegen<lb/> ſtudirt, beweinen im Reich der Geiſter ihre<lb/> Dummheit. Die, welche aus eigenem Nach-<lb/> ſinnen und Obſerviren Verſtand erlangt, ha-<lb/> ben es in jener Welt auch zu genieſſen: denn<lb/> der Nachdenkenden ihre Worte ſind keine<lb/> entlehnte Worte, es ſind Ausdrücke der<lb/> Geſinnungen, mit welchen man das Jnnere<lb/> bezeichnet, hingegen die andern die nur um<lb/> Ruhms willen ſtudiren, kommen nicht von den<lb/> Gedanken zu Worten, ſondern von Worten<lb/> zu Gedanken. Viele gelangen nicht einmal<lb/> zu Gedanken, ſondern bleiben blos an den<lb/> Worten hangen. Wenn ſie dieſe anwenden,<lb/> ſo thun ſie es, entweder das, was ſie wollen,<lb/> zu beſtättigen, oder dem Falſchen einen Schein<lb/> des Wahren anzuſtreichen. Deswegen ſind<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ihnen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0301]
Reflexiones über dieß Buch.
je mehr die Materie ins Licht und Beſtand-
weſen erhaben wird: denn Licht, Wärme, Fin-
ſierniß und Kälte muß auch in der Ewigkeit
ſeyn, bis GOtt alles in allem wird. Die Grade
der Finſterniß müſſen auch dorten ſeyn, ſonſt
würde kein Verdammter in die äuſſerſte Fin-
ſterniß geworfen.
Wir leſen, daß dem Swedenborg im
Reich der Geiſter die Logici und Ariſtotelici
begegnet. Jn dem Reich der Geiſter unter-
ſcheiden ſich alle Weltweiſen von einander, ab-
ſonderlich die, welche die Wahrheit nur deß-
wegen gelernt, damit ſie commod leben und
Ehre genieſſen. Die, welche nur deswegen
ſtudirt, beweinen im Reich der Geiſter ihre
Dummheit. Die, welche aus eigenem Nach-
ſinnen und Obſerviren Verſtand erlangt, ha-
ben es in jener Welt auch zu genieſſen: denn
der Nachdenkenden ihre Worte ſind keine
entlehnte Worte, es ſind Ausdrücke der
Geſinnungen, mit welchen man das Jnnere
bezeichnet, hingegen die andern die nur um
Ruhms willen ſtudiren, kommen nicht von den
Gedanken zu Worten, ſondern von Worten
zu Gedanken. Viele gelangen nicht einmal
zu Gedanken, ſondern bleiben blos an den
Worten hangen. Wenn ſie dieſe anwenden,
ſo thun ſie es, entweder das, was ſie wollen,
zu beſtättigen, oder dem Falſchen einen Schein
des Wahren anzuſtreichen. Deswegen ſind
ihnen
T 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |