Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. mit mehreren dächten, sogleich von der innernSeligkeit und himmlischen Gluckseligkeit ent- fernt, und alsdenn wie betrunken würden, weil sich bey ihnen das Gute von seinem Wah- ren trennete; und weil das Jnnere ihres Ge- müths blos allein von dem nur einigermassen darauf gerichteten Gedanken in einen solchen Zustand käme so würden sie deutlich inne, daß eine Verehlichung mit mehreren, als mit einer, ihr Jnwendiges verschliesse, und mache, daß statt der ehelichen Liebe sich die Liebe der Geilheit, welche Liebe von dem Himmel ab- führet, einschleiche. Ferner sagen sie, der Mensch begreife dieses schwerlich, weil wenige in der ächten ehelichen Liebe sind, die nun in solcher nicht sind, die wissen von der innern Ergötzung, so in dieser Liebe ist, ganz und gar nichts, sondern nur von der Lust der Geilheit, welche Lust nach einer kurzen Beywohnung sich in Unlust verkehret; hingegen die Ergötzung der wahren ehelichen Liebe dauert nicht allein bis ins späte Alter in der Welt, sondern wird auch nach dem Tod zur Ergötzung im Himmel, und nere war, die Christen hingegen können in dem Jnnern, und also in dem Eheband des Guten und Wahren seyn, man lese in den himmlischen Geheimnissen Num. 3246. 4837. 8809., allwo dieses weitläuftig aus- geführet und bewiesen ist. Sw. Sch. II. Th. H
Vom Himmel. mit mehreren daͤchten, ſogleich von der innernSeligkeit und himmliſchen Gluckſeligkeit ent- fernt, und alsdenn wie betrunken wuͤrden, weil ſich bey ihnen das Gute von ſeinem Wah- ren trennete; und weil das Jnnere ihres Ge- muͤths blos allein von dem nur einigermaſſen darauf gerichteten Gedanken in einen ſolchen Zuſtand kaͤme ſo wuͤrden ſie deutlich inne, daß eine Verehlichung mit mehreren, als mit einer, ihr Jnwendiges verſchlieſſe, und mache, daß ſtatt der ehelichen Liebe ſich die Liebe der Geilheit, welche Liebe von dem Himmel ab- fuͤhret, einſchleiche. Ferner ſagen ſie, der Menſch begreife dieſes ſchwerlich, weil wenige in der aͤchten ehelichen Liebe ſind, die nun in ſolcher nicht ſind, die wiſſen von der innern Ergoͤtzung, ſo in dieſer Liebe iſt, ganz und gar nichts, ſondern nur von der Luſt der Geilheit, welche Luſt nach einer kurzen Beywohnung ſich in Unluſt verkehret; hingegen die Ergoͤtzung der wahren ehelichen Liebe dauert nicht allein bis ins ſpaͤte Alter in der Welt, ſondern wird auch nach dem Tod zur Ergoͤtzung im Himmel, und nere war, die Chriſten hingegen koͤnnen in dem Jnnern, und alſo in dem Eheband des Guten und Wahren ſeyn, man leſe in den himmliſchen Geheimniſſen Num. 3246. 4837. 8809., allwo dieſes weitlaͤuftig aus- gefuͤhret und bewieſen iſt. Sw. Sch. II. Th. H
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Vom Himmel.
mit mehreren daͤchten, ſogleich von der innern
Seligkeit und himmliſchen Gluckſeligkeit ent-
fernt, und alsdenn wie betrunken wuͤrden,
weil ſich bey ihnen das Gute von ſeinem Wah-
ren trennete; und weil das Jnnere ihres Ge-
muͤths blos allein von dem nur einigermaſſen
darauf gerichteten Gedanken in einen ſolchen
Zuſtand kaͤme ſo wuͤrden ſie deutlich inne,
daß eine Verehlichung mit mehreren, als mit
einer, ihr Jnwendiges verſchlieſſe, und mache,
daß ſtatt der ehelichen Liebe ſich die Liebe der
Geilheit, welche Liebe von dem Himmel ab-
fuͤhret, einſchleiche. Ferner ſagen ſie, der
Menſch begreife dieſes ſchwerlich, weil wenige
in der aͤchten ehelichen Liebe ſind, die nun in
ſolcher nicht ſind, die wiſſen von der innern
Ergoͤtzung, ſo in dieſer Liebe iſt, ganz und gar
nichts, ſondern nur von der Luſt der Geilheit,
welche Luſt nach einer kurzen Beywohnung ſich
in Unluſt verkehret; hingegen die Ergoͤtzung
der wahren ehelichen Liebe dauert nicht allein
bis ins ſpaͤte Alter in der Welt, ſondern wird
auch nach dem Tod zur Ergoͤtzung im Himmel,
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*) nere war, die Chriſten hingegen koͤnnen in
dem Jnnern, und alſo in dem Eheband des
Guten und Wahren ſeyn, man leſe in den
himmliſchen Geheimniſſen Num. 3246.
4837. 8809., allwo dieſes weitlaͤuftig aus-
gefuͤhret und bewieſen iſt.
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