Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. nen ausserhalb denselben nicht verheyrathendurften. 379. Auch findet keine wahre eheliche Lie- mit *) Anmerkung des Verfassers.
Daß es dem Jsraelitischen Volk zugelassen worden, mehrere Weiber auf einmal zu neh- men, und zu den Weibern auch noch Kebs- weiber hinzu zu sügen, solches aber den Chri- sten nicht erlaubt ist, war die Ursache, weil dieses Volk in dem Aeußerlichen ohne das Jn- nere Vom Himmel. nen auſſerhalb denſelben nicht verheyrathendurften. 379. Auch findet keine wahre eheliche Lie- mit *) Anmerkung des Verfaſſers.
Daß es dem Jſraelitiſchen Volk zugelaſſen worden, mehrere Weiber auf einmal zu neh- men, und zu den Weibern auch noch Kebs- weiber hinzu zu ſuͤgen, ſolches aber den Chri- ſten nicht erlaubt iſt, war die Urſache, weil dieſes Volk in dem Aeußerlichen ohne das Jn- nere <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0111" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> nen auſſerhalb denſelben nicht verheyrathen<lb/> durften.</p><lb/> <p>379. Auch findet keine wahre eheliche Lie-<lb/> be zwiſchen einem einzigen Mann und mehre-<lb/> ren Weibern ſtatt; denn dieſes zerſtoͤrt den<lb/> geiſtlichen Urſprung dieſer Liebe, welcher dar-<lb/> innen beſteht, daß aus zweyen ein einziges Ge-<lb/> muͤth gebildet werde, mithin zerſtoͤret es die<lb/> innere Verbindung, ſo eine Verbindung des<lb/> Guten und Wahren iſt, waraus eigentlich<lb/> ſelbſt das Weſen dieſer Liebe kommt; eine<lb/> Verehlichung mit mehreren, als mit einer ein-<lb/> zigen, iſt eben ſo, wie ein in mehrere Willen<lb/> vertheilter Verſtand; und wie ein Menſch,<lb/> der ſich nicht zu einer, ſondern zu mehreren<lb/> Kirchen bekennt, denn auf ſolche Art wird ſein<lb/> Glaube von einander geriſſen, bis er endlich<lb/> zunichte wird. Die Engel ſprechen: mehrere<lb/> Weiber auf einmal nehmen, ſey gaͤnzlich wi-<lb/> der die goͤttliche Ordnung; <note xml:id="f18" next="#f19" place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Verfaſſers.</hi></hi><lb/> Daß es dem Jſraelitiſchen Volk zugelaſſen<lb/> worden, mehrere Weiber auf einmal zu neh-<lb/> men, und zu den Weibern auch noch Kebs-<lb/> weiber hinzu zu ſuͤgen, ſolches aber den Chri-<lb/> ſten nicht erlaubt iſt, war die Urſache, weil<lb/> dieſes Volk in dem Aeußerlichen ohne das Jn-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nere</fw></note> und dieſes wuͤß-<lb/> ten ſie aus ſehr vielen Urſachen, und auch da-<lb/> her, daß ſie, ſo bald ſie ſich eine Verehlichung<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0111]
Vom Himmel.
nen auſſerhalb denſelben nicht verheyrathen
durften.
379. Auch findet keine wahre eheliche Lie-
be zwiſchen einem einzigen Mann und mehre-
ren Weibern ſtatt; denn dieſes zerſtoͤrt den
geiſtlichen Urſprung dieſer Liebe, welcher dar-
innen beſteht, daß aus zweyen ein einziges Ge-
muͤth gebildet werde, mithin zerſtoͤret es die
innere Verbindung, ſo eine Verbindung des
Guten und Wahren iſt, waraus eigentlich
ſelbſt das Weſen dieſer Liebe kommt; eine
Verehlichung mit mehreren, als mit einer ein-
zigen, iſt eben ſo, wie ein in mehrere Willen
vertheilter Verſtand; und wie ein Menſch,
der ſich nicht zu einer, ſondern zu mehreren
Kirchen bekennt, denn auf ſolche Art wird ſein
Glaube von einander geriſſen, bis er endlich
zunichte wird. Die Engel ſprechen: mehrere
Weiber auf einmal nehmen, ſey gaͤnzlich wi-
der die goͤttliche Ordnung; *) und dieſes wuͤß-
ten ſie aus ſehr vielen Urſachen, und auch da-
her, daß ſie, ſo bald ſie ſich eine Verehlichung
mit
*) Anmerkung des Verfaſſers.
Daß es dem Jſraelitiſchen Volk zugelaſſen
worden, mehrere Weiber auf einmal zu neh-
men, und zu den Weibern auch noch Kebs-
weiber hinzu zu ſuͤgen, ſolches aber den Chri-
ſten nicht erlaubt iſt, war die Urſache, weil
dieſes Volk in dem Aeußerlichen ohne das Jn-
nere
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