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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
schaffen ist, zugesellet wären, nicht leben, ja,
weder von seinem Bösen abgezogen noch geändert
werden könnte; darum wird er in dem Leben, dar-
innen er sich befindet, durch böse Geister gehal-
ten, und hingegen davon durch die guten Geister
abgehalten; durch beyderley Geister stehet er auch
im Gleichgewichte; und weil er im Gleichgewichte
stehet, so ist er in seiner Freyheit, und kann vom
Bösen abgezogen, und zum Guten gelenket, ihm
auch das Gute eingepflanzt werden, welches sonst
schlechterdings nicht geschehen kann, wofern er nicht
in der Freyheit ist auch kann ihm die Freyheit
nicht gegeben werden, wofern nicht von der einen
Seite Geister aus der Hölle, und von der andern
Geister aus dem Himmel würken und der Mensch
gleichsam in der Mitte stehet. Es ist mir gezeigt
worden, daß der Mensch, vermöge seines An-
geerbten und des daraus Herfliessenden, gar kein
Leben hätte, wenn es ihm nicht frey stünde, in
dem Bösen zu seyn, und daß er, ohne in der
Freyheit zu seyn, auch nicht leben könnte, des-
gleichen, daß er zum Guten nicht gezwungen wer-
den könne, und daß das Erzwungene nicht hän-
gen bleibe; ferner, daß das Gute, so der Mensch
in der Freyheit annimmt, seinem Willen einge-
pflanzt, und gleichsam wie sein eigen werde; und
daher kommt es, daß der Mensch eine Verge-
meinschaftung mit der Hölle und eine Vergemein-
schaftung mit dem Himmel habe.

294. Wie die Vergemeinschaftung des Him-
mels mit den guten Geistern, und die Vergemein-

schaftung

Vom Himmel.
ſchaffen iſt, zugeſellet waͤren, nicht leben, ja,
weder von ſeinem Boͤſen abgezogen noch geaͤndert
werden koͤnnte; darum wird er in dem Leben, dar-
innen er ſich befindet, durch boͤſe Geiſter gehal-
ten, und hingegen davon durch die guten Geiſter
abgehalten; durch beyderley Geiſter ſtehet er auch
im Gleichgewichte; und weil er im Gleichgewichte
ſtehet, ſo iſt er in ſeiner Freyheit, und kann vom
Boͤſen abgezogen, und zum Guten gelenket, ihm
auch das Gute eingepflanzt werden, welches ſonſt
ſchlechterdings nicht geſchehen kann, wofern er nicht
in der Freyheit iſt auch kann ihm die Freyheit
nicht gegeben werden, wofern nicht von der einen
Seite Geiſter aus der Hoͤlle, und von der andern
Geiſter aus dem Himmel wuͤrken und der Menſch
gleichſam in der Mitte ſtehet. Es iſt mir gezeigt
worden, daß der Menſch, vermoͤge ſeines An-
geerbten und des daraus Herflieſſenden, gar kein
Leben haͤtte, wenn es ihm nicht frey ſtuͤnde, in
dem Boͤſen zu ſeyn, und daß er, ohne in der
Freyheit zu ſeyn, auch nicht leben koͤnnte, des-
gleichen, daß er zum Guten nicht gezwungen wer-
den koͤnne, und daß das Erzwungene nicht haͤn-
gen bleibe; ferner, daß das Gute, ſo der Menſch
in der Freyheit annimmt, ſeinem Willen einge-
pflanzt, und gleichſam wie ſein eigen werde; und
daher kommt es, daß der Menſch eine Verge-
meinſchaftung mit der Hoͤlle und eine Vergemein-
ſchaftung mit dem Himmel habe.

294. Wie die Vergemeinſchaftung des Him-
mels mit den guten Geiſtern, und die Vergemein-

ſchaftung
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[333/0380] Vom Himmel. ſchaffen iſt, zugeſellet waͤren, nicht leben, ja, weder von ſeinem Boͤſen abgezogen noch geaͤndert werden koͤnnte; darum wird er in dem Leben, dar- innen er ſich befindet, durch boͤſe Geiſter gehal- ten, und hingegen davon durch die guten Geiſter abgehalten; durch beyderley Geiſter ſtehet er auch im Gleichgewichte; und weil er im Gleichgewichte ſtehet, ſo iſt er in ſeiner Freyheit, und kann vom Boͤſen abgezogen, und zum Guten gelenket, ihm auch das Gute eingepflanzt werden, welches ſonſt ſchlechterdings nicht geſchehen kann, wofern er nicht in der Freyheit iſt auch kann ihm die Freyheit nicht gegeben werden, wofern nicht von der einen Seite Geiſter aus der Hoͤlle, und von der andern Geiſter aus dem Himmel wuͤrken und der Menſch gleichſam in der Mitte ſtehet. Es iſt mir gezeigt worden, daß der Menſch, vermoͤge ſeines An- geerbten und des daraus Herflieſſenden, gar kein Leben haͤtte, wenn es ihm nicht frey ſtuͤnde, in dem Boͤſen zu ſeyn, und daß er, ohne in der Freyheit zu ſeyn, auch nicht leben koͤnnte, des- gleichen, daß er zum Guten nicht gezwungen wer- den koͤnne, und daß das Erzwungene nicht haͤn- gen bleibe; ferner, daß das Gute, ſo der Menſch in der Freyheit annimmt, ſeinem Willen einge- pflanzt, und gleichſam wie ſein eigen werde; und daher kommt es, daß der Menſch eine Verge- meinſchaftung mit der Hoͤlle und eine Vergemein- ſchaftung mit dem Himmel habe. 294. Wie die Vergemeinſchaftung des Him- mels mit den guten Geiſtern, und die Vergemein- ſchaftung

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/380>, abgerufen am 22.11.2024.