Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. den Menschen nicht, weil die Dinge, so in unsrerSonnenwelt sind, nicht in ihr Gesicht fallen: der Herr thut die größte Vorsorge, damit es die Geister nicht wissen, daß sie bey dem Menschen seyn; denn wenn sie es wußten, so würden sie mit ihm reden, und alsdann würden ihn die bö- sen Geister ins Verderben stürzen, denn die bö- sen Geister, weil sie mit der Hölle verbunden sind, suchen nichts mehr, als den Menschen, nicht nur an seiner Seele, das ist, an seinem Glauben und Liebe, sondern auch an seinem Leib zu verderben; ein anders ist es, wenn sie nicht mit dem Men- schen reden, da wissen sie auch nicht, daß das aus ihm sey, was sie denken, wie auch, was sie un- ter einander reden, denn was sie unter einander re- den, das reden sie eben auch aus dem Menschen, sie glauben aber, es sey das Jhrige, und ein jeder schätzet und liebet das Seinige, auf diese Weise sind die Geister gezwungen, den Menschen zu lie- ben und zu schätzen, ob sie es gleich nicht wissen. Daß die Geister mit dem Menschen auf solche Art verbunden seyn, das ist mir durch die vieljährige beständige Erfahrung so bekannt worden, daß nichts bekannter seyn kann. 293. Daß auch die mit der Hölle vergemein- schaffen
Vom Himmel. den Menſchen nicht, weil die Dinge, ſo in unſrerSonnenwelt ſind, nicht in ihr Geſicht fallen: der Herr thut die groͤßte Vorſorge, damit es die Geiſter nicht wiſſen, daß ſie bey dem Menſchen ſeyn; denn wenn ſie es wußten, ſo wuͤrden ſie mit ihm reden, und alsdann wuͤrden ihn die boͤ- ſen Geiſter ins Verderben ſtuͤrzen, denn die boͤ- ſen Geiſter, weil ſie mit der Hoͤlle verbunden ſind, ſuchen nichts mehr, als den Menſchen, nicht nur an ſeiner Seele, das iſt, an ſeinem Glauben und Liebe, ſondern auch an ſeinem Leib zu verderben; ein anders iſt es, wenn ſie nicht mit dem Men- ſchen reden, da wiſſen ſie auch nicht, daß das aus ihm ſey, was ſie denken, wie auch, was ſie un- ter einander reden, denn was ſie unter einander re- den, das reden ſie eben auch aus dem Menſchen, ſie glauben aber, es ſey das Jhrige, und ein jeder ſchaͤtzet und liebet das Seinige, auf dieſe Weiſe ſind die Geiſter gezwungen, den Menſchen zu lie- ben und zu ſchaͤtzen, ob ſie es gleich nicht wiſſen. Daß die Geiſter mit dem Menſchen auf ſolche Art verbunden ſeyn, das iſt mir durch die vieljaͤhrige beſtaͤndige Erfahrung ſo bekannt worden, daß nichts bekannter ſeyn kann. 293. Daß auch die mit der Hoͤlle vergemein- ſchaffen
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Vom Himmel.
den Menſchen nicht, weil die Dinge, ſo in unſrer
Sonnenwelt ſind, nicht in ihr Geſicht fallen: der
Herr thut die groͤßte Vorſorge, damit es die
Geiſter nicht wiſſen, daß ſie bey dem Menſchen
ſeyn; denn wenn ſie es wußten, ſo wuͤrden ſie
mit ihm reden, und alsdann wuͤrden ihn die boͤ-
ſen Geiſter ins Verderben ſtuͤrzen, denn die boͤ-
ſen Geiſter, weil ſie mit der Hoͤlle verbunden ſind,
ſuchen nichts mehr, als den Menſchen, nicht nur
an ſeiner Seele, das iſt, an ſeinem Glauben und
Liebe, ſondern auch an ſeinem Leib zu verderben;
ein anders iſt es, wenn ſie nicht mit dem Men-
ſchen reden, da wiſſen ſie auch nicht, daß das aus
ihm ſey, was ſie denken, wie auch, was ſie un-
ter einander reden, denn was ſie unter einander re-
den, das reden ſie eben auch aus dem Menſchen,
ſie glauben aber, es ſey das Jhrige, und ein jeder
ſchaͤtzet und liebet das Seinige, auf dieſe Weiſe
ſind die Geiſter gezwungen, den Menſchen zu lie-
ben und zu ſchaͤtzen, ob ſie es gleich nicht wiſſen.
Daß die Geiſter mit dem Menſchen auf ſolche Art
verbunden ſeyn, das iſt mir durch die vieljaͤhrige
beſtaͤndige Erfahrung ſo bekannt worden, daß
nichts bekannter ſeyn kann.
293. Daß auch die mit der Hoͤlle vergemein-
ſchaftete Geiſter dem Menſchen zugeſellet ſind, iſt
die Urſache, weil der Menſch in das Boͤſe von al-
lerley Art geboren wird und daher ſchon ſein er-
ſtes Leben lauter Boͤſes iſt, weswegen der Menſch,
woferne ihm nicht dergleichen Geiſter, wie er he-
ſchaffen
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