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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
die Engel nichts vom göttlichen Einfluß abzie-
her, auch nichts Aeusserliches, welches sonst bey
dem Menschen in sein Reden von andern Ge-
danken her einfällt; daß die Sprache der En-
gel die Sprache ihrer Gedanken und Neigun-
gen ist, lese man Num. 234 245. Zu einer
solchen Weisheit der Engel hilft auch noch die-
ses, daß alle Dinge, die sie mit den Augen se-
hen, und mit den Sinnen vernehmen und em-
pfinden, mit ihrer Weisheit übereinstimmen,
weil es Uebereinstimmungen, und daher Gegen-
stände der vorstellenden Gestalt der Weisheit
sind; daß alle Dinge, welche in den Himmeln
erscheinen, mit dem Jnnern der Engel über-
einstimmen, und daß sie Vorstellungen ihrer
Weisheit sind, lese man oben Num. 170-182.
Ueberdem sind die Gedanken der Engel nicht,
als wie die menschlichen Gedanken, durch Ein-
bildungen noch Begriffe von dem Raum und
der Zeit eingeschlossen noch eingeschränkt, denn
die Räume und Zeiten gehören für die Natur,
und die Dinge, so der Natur gehören, ziehen
das Gemüth von den geistlichen Dingen ab,
und benehmen dem Sehen des Verstands die
Ausbreitung; daß die Gedanken-Bilder der
Engel ohne Zeit und Raum sind, und also vor
den menschlichen voraus haben daß sie unein-
geschränkt sind, lese man oben Num. 162-169,
und 191-199. Die Gedanken der Engel wer-
den weder zu dem Jrrdischen und Materiellen
verleitet, noch von einigen Sorgen wegen Noth-

dürftig-
T 3

Vom Himmel.
die Engel nichts vom goͤttlichen Einfluß abzie-
her, auch nichts Aeuſſerliches, welches ſonſt bey
dem Menſchen in ſein Reden von andern Ge-
danken her einfaͤllt; daß die Sprache der En-
gel die Sprache ihrer Gedanken und Neigun-
gen iſt, leſe man Num. 234 245. Zu einer
ſolchen Weisheit der Engel hilft auch noch die-
ſes, daß alle Dinge, die ſie mit den Augen ſe-
hen, und mit den Sinnen vernehmen und em-
pfinden, mit ihrer Weisheit uͤbereinſtimmen,
weil es Uebereinſtimmungen, und daher Gegen-
ſtaͤnde der vorſtellenden Geſtalt der Weisheit
ſind; daß alle Dinge, welche in den Himmeln
erſcheinen, mit dem Jnnern der Engel uͤber-
einſtimmen, und daß ſie Vorſtellungen ihrer
Weisheit ſind, leſe man oben Num. 170-182.
Ueberdem ſind die Gedanken der Engel nicht,
als wie die menſchlichen Gedanken, durch Ein-
bildungen noch Begriffe von dem Raum und
der Zeit eingeſchloſſen noch eingeſchraͤnkt, denn
die Raͤume und Zeiten gehoͤren fuͤr die Natur,
und die Dinge, ſo der Natur gehoͤren, ziehen
das Gemuͤth von den geiſtlichen Dingen ab,
und benehmen dem Sehen des Verſtands die
Ausbreitung; daß die Gedanken-Bilder der
Engel ohne Zeit und Raum ſind, und alſo vor
den menſchlichen voraus haben daß ſie unein-
geſchraͤnkt ſind, leſe man oben Num. 162-169,
und 191-199. Die Gedanken der Engel wer-
den weder zu dem Jrrdiſchen und Materiellen
verleitet, noch von einigen Sorgen wegen Noth-

duͤrftig-
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[293/0340] Vom Himmel. die Engel nichts vom goͤttlichen Einfluß abzie- her, auch nichts Aeuſſerliches, welches ſonſt bey dem Menſchen in ſein Reden von andern Ge- danken her einfaͤllt; daß die Sprache der En- gel die Sprache ihrer Gedanken und Neigun- gen iſt, leſe man Num. 234 245. Zu einer ſolchen Weisheit der Engel hilft auch noch die- ſes, daß alle Dinge, die ſie mit den Augen ſe- hen, und mit den Sinnen vernehmen und em- pfinden, mit ihrer Weisheit uͤbereinſtimmen, weil es Uebereinſtimmungen, und daher Gegen- ſtaͤnde der vorſtellenden Geſtalt der Weisheit ſind; daß alle Dinge, welche in den Himmeln erſcheinen, mit dem Jnnern der Engel uͤber- einſtimmen, und daß ſie Vorſtellungen ihrer Weisheit ſind, leſe man oben Num. 170-182. Ueberdem ſind die Gedanken der Engel nicht, als wie die menſchlichen Gedanken, durch Ein- bildungen noch Begriffe von dem Raum und der Zeit eingeſchloſſen noch eingeſchraͤnkt, denn die Raͤume und Zeiten gehoͤren fuͤr die Natur, und die Dinge, ſo der Natur gehoͤren, ziehen das Gemuͤth von den geiſtlichen Dingen ab, und benehmen dem Sehen des Verſtands die Ausbreitung; daß die Gedanken-Bilder der Engel ohne Zeit und Raum ſind, und alſo vor den menſchlichen voraus haben daß ſie unein- geſchraͤnkt ſind, leſe man oben Num. 162-169, und 191-199. Die Gedanken der Engel wer- den weder zu dem Jrrdiſchen und Materiellen verleitet, noch von einigen Sorgen wegen Noth- duͤrftig- T 3

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/340>, abgerufen am 17.05.2024.