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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
dürftigkeiten des Lebens unterbrochen, also wer-
den sie auch nicht durch dergleichen von dem
Angenehmen der Weisheit abgezogen als wie
die Gedanken der Menschen in der Welt, denn
es fließt ihnen alles vom Herrn aus Gnaden
zu, sie werden umsonst gekleidet, umsonst er-
nähret, und haben Wohnungen umsonst, man
lese Num. 181 - 190; und es werden ihnen
noch überdis Ergötzlich- und Annehmlichkeiten
geschenkt, je nachdem sie Weisheit vom Herrn
aufnehmen. Dieses ist gesagt worden daß
man wisse, woher die Engel so große Weisheit
haben.

267. Daß die Engel so große Weisheit
aufnehmen können, ist die Ursache, weil ihr
Jnneres eröffnet und aufgethan ist, und die
Weisheit, so wie auch alle Vollkommenheit,
wächset gegen das Jnnere, also je nachdem es
offen stehet und aufgeschlossen ist: es sind bey
einem jeden Engel drey Grade oder Stu-
fen des Lebens,
die mit den drey Himmeln
übereinstimmen, man lese Num. 29-40; die-
jenigen, bey welchen der erste Grad eröffnet
ist, sind im ersten oder äussersten Himmel;
bey denen der andere Grad aufgethan ist, die
sind im andern oder mittlern Himmel; dieje-
nigen aber, bey welchen der dritte Grad auf-
geschlossen ist, sind im dritten oder innersten
Himmel; nach diesen Graden verhält sich die
Weisheit der Engel in den Himmeln; daher

über-

Vom Himmel.
duͤrftigkeiten des Lebens unterbrochen, alſo wer-
den ſie auch nicht durch dergleichen von dem
Angenehmen der Weisheit abgezogen als wie
die Gedanken der Menſchen in der Welt, denn
es fließt ihnen alles vom Herrn aus Gnaden
zu, ſie werden umſonſt gekleidet, umſonſt er-
naͤhret, und haben Wohnungen umſonſt, man
leſe Num. 181 - 190; und es werden ihnen
noch uͤberdis Ergoͤtzlich- und Annehmlichkeiten
geſchenkt, je nachdem ſie Weisheit vom Herrn
aufnehmen. Dieſes iſt geſagt worden daß
man wiſſe, woher die Engel ſo große Weisheit
haben.

267. Daß die Engel ſo große Weisheit
aufnehmen koͤnnen, iſt die Urſache, weil ihr
Jnneres eroͤffnet und aufgethan iſt, und die
Weisheit, ſo wie auch alle Vollkommenheit,
waͤchſet gegen das Jnnere, alſo je nachdem es
offen ſtehet und aufgeſchloſſen iſt: es ſind bey
einem jeden Engel drey Grade oder Stu-
fen des Lebens,
die mit den drey Himmeln
uͤbereinſtimmen, man leſe Num. 29-40; die-
jenigen, bey welchen der erſte Grad eroͤffnet
iſt, ſind im erſten oder aͤuſſerſten Himmel;
bey denen der andere Grad aufgethan iſt, die
ſind im andern oder mittlern Himmel; dieje-
nigen aber, bey welchen der dritte Grad auf-
geſchloſſen iſt, ſind im dritten oder innerſten
Himmel; nach dieſen Graden verhaͤlt ſich die
Weisheit der Engel in den Himmeln; daher

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[294/0341] Vom Himmel. duͤrftigkeiten des Lebens unterbrochen, alſo wer- den ſie auch nicht durch dergleichen von dem Angenehmen der Weisheit abgezogen als wie die Gedanken der Menſchen in der Welt, denn es fließt ihnen alles vom Herrn aus Gnaden zu, ſie werden umſonſt gekleidet, umſonſt er- naͤhret, und haben Wohnungen umſonſt, man leſe Num. 181 - 190; und es werden ihnen noch uͤberdis Ergoͤtzlich- und Annehmlichkeiten geſchenkt, je nachdem ſie Weisheit vom Herrn aufnehmen. Dieſes iſt geſagt worden daß man wiſſe, woher die Engel ſo große Weisheit haben. 267. Daß die Engel ſo große Weisheit aufnehmen koͤnnen, iſt die Urſache, weil ihr Jnneres eroͤffnet und aufgethan iſt, und die Weisheit, ſo wie auch alle Vollkommenheit, waͤchſet gegen das Jnnere, alſo je nachdem es offen ſtehet und aufgeſchloſſen iſt: es ſind bey einem jeden Engel drey Grade oder Stu- fen des Lebens, die mit den drey Himmeln uͤbereinſtimmen, man leſe Num. 29-40; die- jenigen, bey welchen der erſte Grad eroͤffnet iſt, ſind im erſten oder aͤuſſerſten Himmel; bey denen der andere Grad aufgethan iſt, die ſind im andern oder mittlern Himmel; dieje- nigen aber, bey welchen der dritte Grad auf- geſchloſſen iſt, ſind im dritten oder innerſten Himmel; nach dieſen Graden verhaͤlt ſich die Weisheit der Engel in den Himmeln; daher uͤber-

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/341>, abgerufen am 17.05.2024.