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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Freuden- und Trauer-Oden.
Wie brausen doch des Schilfmeers Fluthen,
Da Jacob sich gerochen sieht!
Hört! es erhebt vom Qvell des Guten
Jetzt Amrams Sohn sein göttlich Lied,
Den Lobgesang, der so erhaben,
Als tief das Meer den Feind begraben,
Jndem er untersank wie Bley,
Das höchste Wesen zu besingen,
Befiehlst du ihm sich hoch zu schwingen,
Er thut es, und sein Schwung ist neu.
Der König mit dem Psalter spielet,
Nun werd ich ausser mir gebracht!
Wer sagt mir, was mein Herze fühlet?
Woher entspringt der Saiten Macht?
Bald klagt er tief, und ich muß weinen,
Mir schmelzt das Mark in den Gebeinen,
Jch bin nicht von verschmachten fern;
Bald hebt er sich durch Dank und Loben
Mit Pracht, mein Geist wird mit erhoben,
Wir ruffen beyde: Lobt den HErrn!
O Dichtkunst! wer vermag zu sagen:
Wie groß, wie wundergroß du bist!
An deine Majestät sich wagen,
Dergleichen sonsten nirgends ist,
Von deinen mächtigen Befehlen,
Die grossen Thaten zu erzehlen,
So du auf Erden angericht,
Das kann der Menschen Geist nicht fassen,
Du bist, dir selber überlassen,
Das allerschönste Lobgedicht.
Willst
R 3
Freuden- und Trauer-Oden.
Wie brauſen doch des Schilfmeers Fluthen,
Da Jacob ſich gerochen ſieht!
Hoͤrt! es erhebt vom Qvell des Guten
Jetzt Amrams Sohn ſein goͤttlich Lied,
Den Lobgeſang, der ſo erhaben,
Als tief das Meer den Feind begraben,
Jndem er unterſank wie Bley,
Das hoͤchſte Weſen zu beſingen,
Befiehlſt du ihm ſich hoch zu ſchwingen,
Er thut es, und ſein Schwung iſt neu.
Der Koͤnig mit dem Pſalter ſpielet,
Nun werd ich auſſer mir gebracht!
Wer ſagt mir, was mein Herze fuͤhlet?
Woher entſpringt der Saiten Macht?
Bald klagt er tief, und ich muß weinen,
Mir ſchmelzt das Mark in den Gebeinen,
Jch bin nicht von verſchmachten fern;
Bald hebt er ſich durch Dank und Loben
Mit Pracht, mein Geiſt wird mit erhoben,
Wir ruffen beyde: Lobt den HErrn!
O Dichtkunſt! wer vermag zu ſagen:
Wie groß, wie wundergroß du biſt!
An deine Majeſtaͤt ſich wagen,
Dergleichen ſonſten nirgends iſt,
Von deinen maͤchtigen Befehlen,
Die groſſen Thaten zu erzehlen,
So du auf Erden angericht,
Das kann der Menſchen Geiſt nicht faſſen,
Du biſt, dir ſelber uͤberlaſſen,
Das allerſchoͤnſte Lobgedicht.
Willſt
R 3
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[261/0281] Freuden- und Trauer-Oden. Wie brauſen doch des Schilfmeers Fluthen, Da Jacob ſich gerochen ſieht! Hoͤrt! es erhebt vom Qvell des Guten Jetzt Amrams Sohn ſein goͤttlich Lied, Den Lobgeſang, der ſo erhaben, Als tief das Meer den Feind begraben, Jndem er unterſank wie Bley, Das hoͤchſte Weſen zu beſingen, Befiehlſt du ihm ſich hoch zu ſchwingen, Er thut es, und ſein Schwung iſt neu. Der Koͤnig mit dem Pſalter ſpielet, Nun werd ich auſſer mir gebracht! Wer ſagt mir, was mein Herze fuͤhlet? Woher entſpringt der Saiten Macht? Bald klagt er tief, und ich muß weinen, Mir ſchmelzt das Mark in den Gebeinen, Jch bin nicht von verſchmachten fern; Bald hebt er ſich durch Dank und Loben Mit Pracht, mein Geiſt wird mit erhoben, Wir ruffen beyde: Lobt den HErrn! O Dichtkunſt! wer vermag zu ſagen: Wie groß, wie wundergroß du biſt! An deine Majeſtaͤt ſich wagen, Dergleichen ſonſten nirgends iſt, Von deinen maͤchtigen Befehlen, Die groſſen Thaten zu erzehlen, So du auf Erden angericht, Das kann der Menſchen Geiſt nicht faſſen, Du biſt, dir ſelber uͤberlaſſen, Das allerſchoͤnſte Lobgedicht. Willſt R 3

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/281>, abgerufen am 24.11.2024.