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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

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von Nizza nach Deutschland.
andern einen Josephus auf ägyptischen Papyrus ge-
schrieben, und ein neues Testament, ohne die Evan-
gelien, in vier, auch einiges in fünf Sprachen. Der
griechische Text ist in einem sehr saubern, aber von an-
dern griechischen Buchstaben völlig verschiedenen Cha-
rakter geschrieben. Eine der Uebersetzungen soll ar-
menisch seyn.

Unter diesen Manuscripten werden auch sehr viele
Bände mit Handzeichnungen berühmter Maler, be-
sonders auch von da Vinci, aufbehalten.

Man sprach mir von einem Vorhaben, womit
die Vorsteher dieser Stiftung umgiengen, hier eine
Schriftgießerey und Druckerey anzulegen, nach dem
Muster der unlängst in Parma angelegten. Jch
habe vergessen, bey meinen Anmerkungen über Turin
dieser Sache, wovon ich dort die erste Kenntniß be-
kam, zu erwähnen. Der Herzog von Parma hat
nämlich eine ganz fürtreffliche Gießerey und Drucke-
rey durch einen gewissen Joh. Baptista Bodoni an-
legen lassen, aus welcher eine höchst seltsame Probe
von bewunderungswürdiger Schönheit, bey Gelegen-
heit der neulichen Vermählung des Prinzen von Pie-
mont,
an das Licht getreten. Das Werk ist in Fo-
lio gedruckt, und hat diesen Titel: Epithalamia exoti-
cis linguis reddita. Parmae ex Regio Typographeo.

Es enthält Complimente und Glückwünsche über diese
Vermählung in allen alten und neuen Sprachen der
Welt, die ein Alphabeth haben, oder gehabt haben.
Jedes dieser Complimente ist mit schönen in Kupfer ge-
stochenen allegorischen Verzierungen, auf einem Blatt
in einer fremden Sprache, und auf dem folgenden in
der italiänischen Uebersetzung. Die jeder Sprache

eige-

von Nizza nach Deutſchland.
andern einen Joſephus auf aͤgyptiſchen Papyrus ge-
ſchrieben, und ein neues Teſtament, ohne die Evan-
gelien, in vier, auch einiges in fuͤnf Sprachen. Der
griechiſche Text iſt in einem ſehr ſaubern, aber von an-
dern griechiſchen Buchſtaben voͤllig verſchiedenen Cha-
rakter geſchrieben. Eine der Ueberſetzungen ſoll ar-
meniſch ſeyn.

Unter dieſen Manuſcripten werden auch ſehr viele
Baͤnde mit Handzeichnungen beruͤhmter Maler, be-
ſonders auch von da Vinci, aufbehalten.

Man ſprach mir von einem Vorhaben, womit
die Vorſteher dieſer Stiftung umgiengen, hier eine
Schriftgießerey und Druckerey anzulegen, nach dem
Muſter der unlaͤngſt in Parma angelegten. Jch
habe vergeſſen, bey meinen Anmerkungen uͤber Turin
dieſer Sache, wovon ich dort die erſte Kenntniß be-
kam, zu erwaͤhnen. Der Herzog von Parma hat
naͤmlich eine ganz fuͤrtreffliche Gießerey und Drucke-
rey durch einen gewiſſen Joh. Baptiſta Bodoni an-
legen laſſen, aus welcher eine hoͤchſt ſeltſame Probe
von bewunderungswuͤrdiger Schoͤnheit, bey Gelegen-
heit der neulichen Vermaͤhlung des Prinzen von Pie-
mont,
an das Licht getreten. Das Werk iſt in Fo-
lio gedruckt, und hat dieſen Titel: Epithalamia exoti-
cis linguis reddita. Parmae ex Regio Typographeo.

Es enthaͤlt Complimente und Gluͤckwuͤnſche uͤber dieſe
Vermaͤhlung in allen alten und neuen Sprachen der
Welt, die ein Alphabeth haben, oder gehabt haben.
Jedes dieſer Complimente iſt mit ſchoͤnen in Kupfer ge-
ſtochenen allegoriſchen Verzierungen, auf einem Blatt
in einer fremden Sprache, und auf dem folgenden in
der italiaͤniſchen Ueberſetzung. Die jeder Sprache

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[333/0353] von Nizza nach Deutſchland. andern einen Joſephus auf aͤgyptiſchen Papyrus ge- ſchrieben, und ein neues Teſtament, ohne die Evan- gelien, in vier, auch einiges in fuͤnf Sprachen. Der griechiſche Text iſt in einem ſehr ſaubern, aber von an- dern griechiſchen Buchſtaben voͤllig verſchiedenen Cha- rakter geſchrieben. Eine der Ueberſetzungen ſoll ar- meniſch ſeyn. Unter dieſen Manuſcripten werden auch ſehr viele Baͤnde mit Handzeichnungen beruͤhmter Maler, be- ſonders auch von da Vinci, aufbehalten. Man ſprach mir von einem Vorhaben, womit die Vorſteher dieſer Stiftung umgiengen, hier eine Schriftgießerey und Druckerey anzulegen, nach dem Muſter der unlaͤngſt in Parma angelegten. Jch habe vergeſſen, bey meinen Anmerkungen uͤber Turin dieſer Sache, wovon ich dort die erſte Kenntniß be- kam, zu erwaͤhnen. Der Herzog von Parma hat naͤmlich eine ganz fuͤrtreffliche Gießerey und Drucke- rey durch einen gewiſſen Joh. Baptiſta Bodoni an- legen laſſen, aus welcher eine hoͤchſt ſeltſame Probe von bewunderungswuͤrdiger Schoͤnheit, bey Gelegen- heit der neulichen Vermaͤhlung des Prinzen von Pie- mont, an das Licht getreten. Das Werk iſt in Fo- lio gedruckt, und hat dieſen Titel: Epithalamia exoti- cis linguis reddita. Parmae ex Regio Typographeo. Es enthaͤlt Complimente und Gluͤckwuͤnſche uͤber dieſe Vermaͤhlung in allen alten und neuen Sprachen der Welt, die ein Alphabeth haben, oder gehabt haben. Jedes dieſer Complimente iſt mit ſchoͤnen in Kupfer ge- ſtochenen allegoriſchen Verzierungen, auf einem Blatt in einer fremden Sprache, und auf dem folgenden in der italiaͤniſchen Ueberſetzung. Die jeder Sprache eige-

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/353>, abgerufen am 22.11.2024.