Also reisete ich den 23 November von Hieres nach Toulon.
Der Weg ist ganz eben durch das von HieresAbreise von Hieres. bis nach Toulon sich herum schlängelnde Thal. Jn der ersten Stunde, die man auf diesem Wege zu- bringt, fährt man durch ein schmales, aber sehr fruchtbares Thal, das meistens aus Küchen- und Obst- gärten besteht, die mit großem Fleiß gebaut werden. Etwas weiter hin trifft man schöne Wein- und Korn- felder an, reichlich mit Olivenbäumen besetzt. Und hier hat die Straße mit der Bergstraße in der Pfalz einige Aehnlichkeit, nur daß das Land hier weniger bewohnt ist, als dort.
Jn der zweyten Stunde erweitert sich das Thal, und die herumliegenden Berge bilden hier einen Kes- sel, der eine Stunde Weges im Durchschnitt hat. Die Straße geht mitten durch die Ebene, und ist we-
gen
K 4
Nov.
49
truͤbe; Regen.
18
60½
hell; etwas Wind.
55½
hell.
47½
19
57½
hell und meiſt ſtill.
54
45½
20
54½
hell; kalter Nordoſtwind.
50½
35½
Regen mit Schnee.
21
47½
hell.
44½
eben ſo.
41½
meiſt hell; Windſtoͤße aus Nordweſt.
22
51
hell.
49½
Alſo reiſete ich den 23 November von Hieres nach Toulon.
Der Weg iſt ganz eben durch das von HieresAbreiſe von Hieres. bis nach Toulon ſich herum ſchlaͤngelnde Thal. Jn der erſten Stunde, die man auf dieſem Wege zu- bringt, faͤhrt man durch ein ſchmales, aber ſehr fruchtbares Thal, das meiſtens aus Kuͤchen- und Obſt- gaͤrten beſteht, die mit großem Fleiß gebaut werden. Etwas weiter hin trifft man ſchoͤne Wein- und Korn- felder an, reichlich mit Olivenbaͤumen beſetzt. Und hier hat die Straße mit der Bergſtraße in der Pfalz einige Aehnlichkeit, nur daß das Land hier weniger bewohnt iſt, als dort.
Jn der zweyten Stunde erweitert ſich das Thal, und die herumliegenden Berge bilden hier einen Keſ- ſel, der eine Stunde Weges im Durchſchnitt hat. Die Straße geht mitten durch die Ebene, und iſt we-
gen
K 4
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[151/0171]
gethanen Reiſe.
Nov. 49 truͤbe; Regen.
18 60½ hell; etwas Wind.
55½ hell.
47½
19 57½ hell und meiſt ſtill.
54
45½
20 54½ hell; kalter Nordoſtwind.
50½
35½ Regen mit Schnee.
21 47½ hell.
44½ eben ſo.
41½ meiſt hell; Windſtoͤße aus Nordweſt.
22 51 hell.
49½
Alſo reiſete ich den 23 November von Hieres
nach Toulon.
Der Weg iſt ganz eben durch das von Hieres
bis nach Toulon ſich herum ſchlaͤngelnde Thal. Jn
der erſten Stunde, die man auf dieſem Wege zu-
bringt, faͤhrt man durch ein ſchmales, aber ſehr
fruchtbares Thal, das meiſtens aus Kuͤchen- und Obſt-
gaͤrten beſteht, die mit großem Fleiß gebaut werden.
Etwas weiter hin trifft man ſchoͤne Wein- und Korn-
felder an, reichlich mit Olivenbaͤumen beſetzt. Und
hier hat die Straße mit der Bergſtraße in der Pfalz
einige Aehnlichkeit, nur daß das Land hier weniger
bewohnt iſt, als dort.
Abreiſe von
Hieres.
Jn der zweyten Stunde erweitert ſich das Thal,
und die herumliegenden Berge bilden hier einen Keſ-
ſel, der eine Stunde Weges im Durchſchnitt hat.
Die Straße geht mitten durch die Ebene, und iſt we-
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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/171>, abgerufen am 22.11.2024.
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