so es mit 10 tausend Morgen Land, aber ohne Volck bereichert.
Es ist wahr, Ludwig der XIV. hat sein Reich mit ansehnlichen Ländern vermehret. Wenn aber Philarithmus Recht hat, daß er jetzo nicht so viele Unterthanen habe als vorher; so können wir leicht die Rechnung machen, warum er jetzo nicht vermögend ist, so grosse Heere ins Feld zu stellen, und woher er sie nun nicht so gut unterhalten, kleiden und bezahlen kan als ehedem. Die Ursach ist klar: Ludewig muß nicht nur durch den Verlust seiner Untertha- nen sondern er muß auch selbst durch die Eroberung solcher Länder seyn ärmer geworden.
Zu obiger Rechnung des Engelländers, um den Werth eines jeden armen Unterthanen zu bestim- men, will ich noch eine andere von einem Teutschen gemachte hinzu fügen. Im Jahr 1704 kam ein Tractat heraus unter dem Titel: Das sich selbst beschützende Vaterland. In selbigem stehet p. 62 eine Liste von allen Städten und Dörffern in Böh- men. Es sollen damahls gewesen seyn
[Tabelle]
An
Gebrauch der Todten-Liſten
ſo es mit 10 tauſend Morgen Land, aber ohne Volck bereichert.
Es iſt wahr, Ludwig der XIV. hat ſein Reich mit anſehnlichen Laͤndern vermehret. Wenn aber Philarithmus Recht hat, daß er jetzo nicht ſo viele Unterthanen habe als vorher; ſo koͤnnen wir leicht die Rechnung machen, warum er jetzo nicht vermoͤgend iſt, ſo groſſe Heere ins Feld zu ſtellen, und woher er ſie nun nicht ſo gut unterhalten, kleiden und bezahlen kan als ehedem. Die Urſach iſt klar: Ludewig muß nicht nur durch den Verluſt ſeiner Untertha- nen ſondern er muß auch ſelbſt durch die Eroberung ſolcher Laͤnder ſeyn aͤrmer geworden.
Zu obiger Rechnung des Engellaͤnders, um den Werth eines jeden armen Unterthanen zu beſtim- men, will ich noch eine andere von einem Teutſchen gemachte hinzu fuͤgen. Im Jahr 1704 kam ein Tractat heraus unter dem Titel: Das ſich ſelbſt beſchuͤtzende Vaterland. In ſelbigem ſtehet p. 62 eine Liſte von allen Staͤdten und Doͤrffern in Boͤh- men. Es ſollen damahls geweſen ſeyn
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Gebrauch der Todten-Liſten
ſo es mit 10 tauſend Morgen Land, aber ohne Volck
bereichert.
Es iſt wahr, Ludwig der XIV. hat ſein Reich
mit anſehnlichen Laͤndern vermehret. Wenn aber
Philarithmus Recht hat, daß er jetzo nicht ſo viele
Unterthanen habe als vorher; ſo koͤnnen wir leicht die
Rechnung machen, warum er jetzo nicht vermoͤgend iſt,
ſo groſſe Heere ins Feld zu ſtellen, und woher er ſie
nun nicht ſo gut unterhalten, kleiden und bezahlen
kan als ehedem. Die Urſach iſt klar: Ludewig
muß nicht nur durch den Verluſt ſeiner Untertha-
nen ſondern er muß auch ſelbſt durch die Eroberung
ſolcher Laͤnder ſeyn aͤrmer geworden.
Zu obiger Rechnung des Engellaͤnders, um den
Werth eines jeden armen Unterthanen zu beſtim-
men, will ich noch eine andere von einem Teutſchen
gemachte hinzu fuͤgen. Im Jahr 1704 kam ein
Tractat heraus unter dem Titel: Das ſich ſelbſt
beſchuͤtzende Vaterland. In ſelbigem ſtehet p. 62
eine Liſte von allen Staͤdten und Doͤrffern in Boͤh-
men. Es ſollen damahls geweſen ſeyn
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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/396>, abgerufen am 18.05.2024.
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