nen Thaler 2/3 , und 21 Millionen Thaler die gantze Revenue von der Accise und Zöllen. Diese mit de- nen vorigen 8 machen 29, daß also alle Einkünfte in gantz Engelland nach diesen Rechnungen sich da- mahls an 30 Millionen Thalern belauffen haben.) Diese 7 Schillinge mit denen vorigen 3 machen 10 Schillinge. So viel also ist jeder armer Unterthan, der kein weiter Eigenthum als seine Gliedmaassen und Arbeit hat, seinem Könige werth. Also ver- liehret der König mit jedem alten und gewin- net auch mit jedem neuen Unterthan 10 Schil- linge. (In unserm Gelde macht es nicht viel über einen Ducaten.)
Der Verfasser ist hierauf noch weiter gegan- gen und hat untersucht, ob es für Engellands Ein- künfte dienlich seyn würde, wenn an diese Insel ein nochmahl so grosses Stück Landes, das aber von Einwohnern leer, angesetzt würde. Er zeigt, daß durch den Abgang der Einwohner aus dem alten Theile in das neue die Häuser und Länder sehr im Werth fallen würden, daß viele Früchte und Vieh, von denen sie anjetzo noch auswärtigen vieles ab- lassen können, sodann gantz unbrauchbahr werden würden, und daß folglich deren Preis ungemein würde verringert werden. Er schließt vielmehr, daß es so wohl für den König als die Unterthanen würde besser seyn, wenn eben das Volck nur in ei- nem halb so grossem Lande wohnete, und ziehet er den paradoxen Satz des Hesiodus hieher, daß das halbe mehr ist als das gantze. Er beschließt endlich seine Gedancken also: Wenn das Volck eintzig den Reichthum ausmacht, so bringt ein Vater, der 10 Kinder hat, seinem Lande grössern Nutzen als der
so
zur Beſtimmung der Lebendigen.
nen Thaler ⅔, und 21 Millionen Thaler die gantze Revenue von der Acciſe und Zoͤllen. Dieſe mit de- nen vorigen 8 machen 29, daß alſo alle Einkuͤnfte in gantz Engelland nach dieſen Rechnungen ſich da- mahls an 30 Millionen Thalern belauffen haben.) Dieſe 7 Schillinge mit denen vorigen 3 machen 10 Schillinge. So viel alſo iſt jeder armer Unterthan, der kein weiter Eigenthum als ſeine Gliedmaaſſen und Arbeit hat, ſeinem Koͤnige werth. Alſo ver- liehret der Koͤnig mit jedem alten und gewin- net auch mit jedem neuen Unterthan 10 Schil- linge. (In unſerm Gelde macht es nicht viel uͤber einen Ducaten.)
Der Verfaſſer iſt hierauf noch weiter gegan- gen und hat unterſucht, ob es fuͤr Engellands Ein- kuͤnfte dienlich ſeyn wuͤrde, wenn an dieſe Inſel ein nochmahl ſo groſſes Stuͤck Landes, das aber von Einwohnern leer, angeſetzt wuͤrde. Er zeigt, daß durch den Abgang der Einwohner aus dem alten Theile in das neue die Haͤuſer und Laͤnder ſehr im Werth fallen wuͤrden, daß viele Fruͤchte und Vieh, von denen ſie anjetzo noch auswaͤrtigen vieles ab- laſſen koͤnnen, ſodann gantz unbrauchbahr werden wuͤrden, und daß folglich deren Preis ungemein wuͤrde verringert werden. Er ſchließt vielmehr, daß es ſo wohl fuͤr den Koͤnig als die Unterthanen wuͤrde beſſer ſeyn, wenn eben das Volck nur in ei- nem halb ſo groſſem Lande wohnete, und ziehet er den paradoxen Satz des Heſiodus hieher, daß das halbe mehr iſt als das gantze. Er beſchließt endlich ſeine Gedancken alſo: Wenn das Volck eintzig den Reichthum ausmacht, ſo bringt ein Vater, der 10 Kinder hat, ſeinem Lande groͤſſern Nutzen als der
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zur Beſtimmung der Lebendigen.
nen Thaler ⅔, und 21 Millionen Thaler die gantze
Revenue von der Acciſe und Zoͤllen. Dieſe mit de-
nen vorigen 8 machen 29, daß alſo alle Einkuͤnfte
in gantz Engelland nach dieſen Rechnungen ſich da-
mahls an 30 Millionen Thalern belauffen haben.)
Dieſe 7 Schillinge mit denen vorigen 3 machen 10
Schillinge. So viel alſo iſt jeder armer Unterthan,
der kein weiter Eigenthum als ſeine Gliedmaaſſen
und Arbeit hat, ſeinem Koͤnige werth. Alſo ver-
liehret der Koͤnig mit jedem alten und gewin-
net auch mit jedem neuen Unterthan 10 Schil-
linge. (In unſerm Gelde macht es nicht viel uͤber
einen Ducaten.)
Der Verfaſſer iſt hierauf noch weiter gegan-
gen und hat unterſucht, ob es fuͤr Engellands Ein-
kuͤnfte dienlich ſeyn wuͤrde, wenn an dieſe Inſel
ein nochmahl ſo groſſes Stuͤck Landes, das aber
von Einwohnern leer, angeſetzt wuͤrde. Er zeigt,
daß durch den Abgang der Einwohner aus dem alten
Theile in das neue die Haͤuſer und Laͤnder ſehr im
Werth fallen wuͤrden, daß viele Fruͤchte und Vieh,
von denen ſie anjetzo noch auswaͤrtigen vieles ab-
laſſen koͤnnen, ſodann gantz unbrauchbahr werden
wuͤrden, und daß folglich deren Preis ungemein
wuͤrde verringert werden. Er ſchließt vielmehr, daß
es ſo wohl fuͤr den Koͤnig als die Unterthanen
wuͤrde beſſer ſeyn, wenn eben das Volck nur in ei-
nem halb ſo groſſem Lande wohnete, und ziehet er
den paradoxen Satz des Heſiodus hieher, daß das
halbe mehr iſt als das gantze. Er beſchließt endlich
ſeine Gedancken alſo: Wenn das Volck eintzig den
Reichthum ausmacht, ſo bringt ein Vater, der 10
Kinder hat, ſeinem Lande groͤſſern Nutzen als der
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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/395>, abgerufen am 28.07.2024.
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