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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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nach dem verschiedenem Alter.
nicht wieder vor, daher sie ausserordentlich und auch
würdig, daß sie angemercket werden, weil sie uns
zum Beweiß dienen, wie weit man es anjetzo noch
auf das allerhöchste bringen könne. Und dieses Al-
ter kommt einem schon halb unglaublich vor, und
würde ohne das Zeugniß glaubhafter Männer
schwerlich Beyfall finden. Herr D. Kundmann [y]
meldet, daß Christian Gryphius, ehemahliger Re-
ctor in Breßlau, seinen Schülern eine weitläuftige
Geschichte von sehr alten Leuten in die Feder dictiret,
und daß sich darunter eine Nonne von 200 Jahren
befunden. Das scheinet noch anzugehen, zumahl
da es von dem Alter des Jenckins nur 30 Jahr
abstehet. Der Erzehlung aber von dem ewigen Ju-
den, ingleichen der von dem Americanischen Prin-
tzen Hultazob, der sich für 500 Jahr alt ausgege-
ben, [z] wird ein jeder wohl nach denen gegenwär-
tigen Umständen des Lebens unter denen Mährchen
ein Plätzchen anweisen. Im angezogenen Kund-
mannischen Wercke ist eine Sammlung einiger al-
ten Leute, darunter ein Irrländer Wilhelm Leland,
der im Jahr 1732 den 21ten Dec. im 140ten Jahre
des Alters gestorben. Merckwürdig ist auch dar-
unter ein gewisser Herr von Varenne im Hertzog-
thum Maine, der zwar nur 101 Jahr alt geworden,
der aber einige Jahre durch das gantze Interesse
von einer Tontine nemlich 35500 Frantz. Pfund
für ein hundert Thaler Einsatz genossen. Unter
351968 gestorbenen in denen sämtlichen Landen des
Königs von Preussen von 1718-1723, in sechs
Jahren, waren vier merckwürdige Alter, indem ei-

ner
[y] Rar. art. & nat. p. 1300.
[z] id. ibid.
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nach dem verſchiedenem Alter.
nicht wieder vor, daher ſie auſſerordentlich und auch
wuͤrdig, daß ſie angemercket werden, weil ſie uns
zum Beweiß dienen, wie weit man es anjetzo noch
auf das allerhoͤchſte bringen koͤnne. Und dieſes Al-
ter kommt einem ſchon halb unglaublich vor, und
wuͤrde ohne das Zeugniß glaubhafter Maͤnner
ſchwerlich Beyfall finden. Herr D. Kundmann [y]
meldet, daß Chriſtian Gryphius, ehemahliger Re-
ctor in Breßlau, ſeinen Schuͤlern eine weitlaͤuftige
Geſchichte von ſehr alten Leuten in die Feder dictiret,
und daß ſich darunter eine Nonne von 200 Jahren
befunden. Das ſcheinet noch anzugehen, zumahl
da es von dem Alter des Jenckins nur 30 Jahr
abſtehet. Der Erzehlung aber von dem ewigen Ju-
den, ingleichen der von dem Americaniſchen Prin-
tzen Hultazob, der ſich fuͤr 500 Jahr alt ausgege-
ben, [z] wird ein jeder wohl nach denen gegenwaͤr-
tigen Umſtaͤnden des Lebens unter denen Maͤhrchen
ein Plaͤtzchen anweiſen. Im angezogenen Kund-
manniſchen Wercke iſt eine Sammlung einiger al-
ten Leute, darunter ein Irrlaͤnder Wilhelm Leland,
der im Jahr 1732 den 21ten Dec. im 140ten Jahre
des Alters geſtorben. Merckwuͤrdig iſt auch dar-
unter ein gewiſſer Herr von Varenne im Hertzog-
thum Maine, der zwar nur 101 Jahr alt geworden,
der aber einige Jahre durch das gantze Intereſſe
von einer Tontine nemlich 35500 Frantz. Pfund
fuͤr ein hundert Thaler Einſatz genoſſen. Unter
351968 geſtorbenen in denen ſaͤmtlichen Landen des
Koͤnigs von Preuſſen von 1718-1723, in ſechs
Jahren, waren vier merckwuͤrdige Alter, indem ei-

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[y] Rar. art. & nat. p. 1300.
[z] id. ibid.
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[215/0261] nach dem verſchiedenem Alter. nicht wieder vor, daher ſie auſſerordentlich und auch wuͤrdig, daß ſie angemercket werden, weil ſie uns zum Beweiß dienen, wie weit man es anjetzo noch auf das allerhoͤchſte bringen koͤnne. Und dieſes Al- ter kommt einem ſchon halb unglaublich vor, und wuͤrde ohne das Zeugniß glaubhafter Maͤnner ſchwerlich Beyfall finden. Herr D. Kundmann [y] meldet, daß Chriſtian Gryphius, ehemahliger Re- ctor in Breßlau, ſeinen Schuͤlern eine weitlaͤuftige Geſchichte von ſehr alten Leuten in die Feder dictiret, und daß ſich darunter eine Nonne von 200 Jahren befunden. Das ſcheinet noch anzugehen, zumahl da es von dem Alter des Jenckins nur 30 Jahr abſtehet. Der Erzehlung aber von dem ewigen Ju- den, ingleichen der von dem Americaniſchen Prin- tzen Hultazob, der ſich fuͤr 500 Jahr alt ausgege- ben, [z] wird ein jeder wohl nach denen gegenwaͤr- tigen Umſtaͤnden des Lebens unter denen Maͤhrchen ein Plaͤtzchen anweiſen. Im angezogenen Kund- manniſchen Wercke iſt eine Sammlung einiger al- ten Leute, darunter ein Irrlaͤnder Wilhelm Leland, der im Jahr 1732 den 21ten Dec. im 140ten Jahre des Alters geſtorben. Merckwuͤrdig iſt auch dar- unter ein gewiſſer Herr von Varenne im Hertzog- thum Maine, der zwar nur 101 Jahr alt geworden, der aber einige Jahre durch das gantze Intereſſe von einer Tontine nemlich 35500 Frantz. Pfund fuͤr ein hundert Thaler Einſatz genoſſen. Unter 351968 geſtorbenen in denen ſaͤmtlichen Landen des Koͤnigs von Preuſſen von 1718-1723, in ſechs Jahren, waren vier merckwuͤrdige Alter, indem ei- ner [y] Rar. art. & nat. p. 1300. [z] id. ibid. O 4

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/261>, abgerufen am 27.11.2024.