Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sturm, Johann Christoph: Des Unvergleichlichen Archjmedjs Kunst-Bücher. Nürnberg, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite
Archimedis Anderes Buch
[Abbildung]

Diokles gehet ganz an-
derst. Zu förderst schlies-
set er aus des Archimedis
Grundforschung/ daß zu
völliger Erörterung der
Haupt-Aufgab mehr nicht
vonnöhten sey/ als daß man
wisse/ wann in einer Lini
zween Punct A und B ge-
geben sind/ und darneben das Stükk BE, das ist/ eine andere Lini bekant ist/ die Zwischenweite
AB in F also zu teihlen/ und HA, BG hinzu zu setzen/ daß erstlich HF gegen FG die ge-
gebene Verhältnis habe/ nachmals HA gegen HF sich verhalte/ wie die gegebene Lini EB
gegen FB; und wieder GB gegen BF, wie eben dieselbe gegebene EB gegen FA.

Wie nun solches richtig geschehen möge/ erkläret er durch eine andere/ und folgende/ Figur/
in welcher an statt des G, gerad unter A, der Buchstab K, oben aber für B das G und für G
[Abbildung] (unter dem L) B stehen solle/ welches der gönstige Le-
ser merken wolle/ damit er in dem folgenden nicht in
werde. So sey nun gegeben eine Lini AB, oder in ei-
ner Lini zween Punct A und B, darneben eine andere
bekante Lini AK; soll nun AB in E geteihlet/ und FA
und GB, bey A und B hinzu gesetzet/ werden/ also daß
FE gegen EG die gegebene Verhältnis habe/ nehmlich
wie C gegen D, und ferner FA gegen AE sich verhalte/
wie die gegebene AK gegen BE; und gleichfalls GB
gegen BE, wie die gegegene AK gegen AE. Sol-
ches verrichtet er nun folgender Gestalt: Aus B lässet
er senkrecht herunter BM gleich AK (welche auch win-
kelrecht auf A gesetzet ist) und ziehet KM; darnach
schneidet er ab AR und BS auch gleich AK, und zie-
het aus R und S senkrecht RY und ST: Bey B teih-
let er den geraden Winkel/ daß die Helste sey ABO, und verlängert BO beyderseits biß an
RY und ST hinaus: machet ferner wie D gegen C gedoppelt/ also TY gegen einer vierdten/
welche er nennet U; und beschreibet endlich umb TY eine ablange Rundung (ellipsin) also
daß die in dem halben geraden Winkel XOB gezogene Lineen so viel vermögen/ als die umb U
gestellte Rechtekke/ weniger eines ähnlichen Rechtekkes aus TY in U: (Besihe den 20sten
Lehrsatz im
I. Buch Apollonii von denen Kegel-Lineen.) Endlich ziehet er durch B
innerhalb derer beyden unberührten AK und KM eine Hyperbole/ welche die ablange Run-
dung durchschneidet in X, und lässet aus X auf AB senkrecht herunter XE verlängert biß in P,
und durch X eine mit AB gleichstehende/ LXN; verlängert KA und MB übersich gegen H
und L; und ziehet aus M durch E die Quehrlini ME hinaus/ biß sie die verlängerte AK durch-
schneide in H: machet zu allerlezt AF gleich AH, und BG gleich BL, und beweiset endlich/
daß der Punct E also gefunden/ und die bey A und B angefügte Lineen AF und BG also be-
stimmet seyen/ daß FE gegen EG sich verhalte/ wie C gegen D, und MB (das ist) KA gegen
BE sich verhalte/ wie HA (das ist/ FA) gegen AE; und wiederumb/ wie KA gegen AE,
also GL (das ist/ GB) gegen GE.

[Abbildung]

Woraus dann er-
hellet/ wie jede gege-
bene Kugel leichtlich
nach der gegebenen
Verhältnis (zum E-
xempel des C gegen
D) solte geteihlet wer-
den: Nehmlich/ wann
der Durchmesser ist
AB, der Mittelpunct
aber E; muß/ erster-
klärter weise/ AB in
F also geteihlet/ und
bey A und B, AG und BH hinzugesetzet werden/ daß/ wie C gegen D, also GF gegen FH

sich ver-
Archimedis Anderes Buch
[Abbildung]

Diokles gehet ganz an-
derſt. Zu foͤrderſt ſchlieſ-
ſet er aus des Archimedis
Grundforſchung/ daß zu
voͤlliger Eroͤrterung der
Haupt-Aufgab mehr nicht
vonnoͤhten ſey/ als daß man
wiſſe/ wann in einer Lini
zween Punct A und B ge-
geben ſind/ und darneben das Stuͤkk BE, das iſt/ eine andere Lini bekant iſt/ die Zwiſchenweite
AB in F alſo zu teihlen/ und HA, BG hinzu zu ſetzen/ daß erſtlich HF gegen FG die ge-
gebene Verhaͤltnis habe/ nachmals HA gegen HF ſich verhalte/ wie die gegebene Lini EB
gegen FB; und wieder GB gegen BF, wie eben dieſelbe gegebene EB gegen FA.

Wie nun ſolches richtig geſchehen moͤge/ erklaͤret er durch eine andere/ und folgende/ Figur/
in welcher an ſtatt des G, gerad unter A, der Buchſtab K, oben aber fuͤr B das G und fuͤr G
[Abbildung] (unter dem L) B ſtehen ſolle/ welches der goͤnſtige Le-
ſer merken wolle/ damit er in dem folgenden nicht in
werde. So ſey nun gegeben eine Lini AB, oder in ei-
ner Lini zween Punct A und B, darneben eine andere
bekante Lini AK; ſoll nun AB in E geteihlet/ und FA
und GB, bey A und B hinzu geſetzet/ werden/ alſo daß
FE gegen EG die gegebene Verhaͤltnis habe/ nehmlich
wie C gegen D, und ferner FA gegen AE ſich verhalte/
wie die gegebene AK gegen BE; und gleichfalls GB
gegen BE, wie die gegegene AK gegen AE. Sol-
ches verrichtet er nun folgender Geſtalt: Aus B laͤſſet
er ſenkrecht herunter BM gleich AK (welche auch win-
kelrecht auf A geſetzet iſt) und ziehet KM; darnach
ſchneidet er ab AR und BS auch gleich AK, und zie-
het aus R und S ſenkrecht RY und ST: Bey B teih-
let er den geraden Winkel/ daß die Helſte ſey ABO, und verlaͤngert BO beyderſeits biß an
RY und ST hinaus: machet ferner wie D gegen C gedoppelt/ alſo TY gegen einer vierdten/
welche er nennet U; und beſchreibet endlich umb TY eine ablange Rundung (ellipſin) alſo
daß die in dem halben geraden Winkel XOB gezogene Lineen ſo viel vermoͤgen/ als die umb U
geſtellte Rechtekke/ weniger eines aͤhnlichen Rechtekkes aus TY in U: (Beſihe den 20ſten
Lehrſatz im
I. Buch Apollonii von denen Kegel-Lineen.) Endlich ziehet er durch B
innerhalb derer beyden unberuͤhrten AK und KM eine Hyperbole/ welche die ablange Run-
dung durchſchneidet in X, und laͤſſet aus X auf AB ſenkrecht herunter XE verlaͤngert biß in P,
und durch X eine mit AB gleichſtehende/ LXN; verlaͤngert KA und MB uͤberſich gegen H
und L; und ziehet aus M durch E die Quehrlini ME hinaus/ biß ſie die verlaͤngerte AK durch-
ſchneide in H: machet zu allerlezt AF gleich AH, und BG gleich BL, und beweiſet endlich/
daß der Punct E alſo gefunden/ und die bey A und B angefuͤgte Lineen AF und BG alſo be-
ſtimmet ſeyen/ daß FE gegen EG ſich verhalte/ wie C gegen D, und MB (das iſt) KA gegen
BE ſich verhalte/ wie HA (das iſt/ FA) gegen AE; und wiederumb/ wie KA gegen AE,
alſo GL (das iſt/ GB) gegen GE.

[Abbildung]

Woraus dann er-
hellet/ wie jede gege-
bene Kugel leichtlich
nach der gegebenen
Verhaͤltnis (zum E-
xempel des C gegen
D) ſolte geteihlet wer-
den: Nehmlich/ wann
der Durchmeſſer iſt
AB, der Mittelpunct
aber E; muß/ erſter-
klaͤrter weiſe/ AB in
F alſo geteihlet/ und
bey A und B, AG und BH hinzugeſetzet werden/ daß/ wie C gegen D, alſo GF gegen FH

ſich ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0164" n="136"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Archimedis Anderes Buch</hi> </fw><lb/>
              <figure/>
              <p><hi rendition="#fr">Diokles</hi> gehet ganz an-<lb/>
der&#x017F;t. Zu fo&#x0364;rder&#x017F;t &#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et er aus des <hi rendition="#fr">Archimedis</hi><lb/>
Grundfor&#x017F;chung/ daß zu<lb/>
vo&#x0364;lliger Ero&#x0364;rterung der<lb/>
Haupt-Aufgab mehr nicht<lb/>
vonno&#x0364;hten &#x017F;ey/ als daß man<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e/ wann in einer Lini<lb/>
zween Punct <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> ge-<lb/>
geben &#x017F;ind/ und darneben das Stu&#x0364;kk <hi rendition="#aq">BE,</hi> das i&#x017F;t/ eine andere Lini bekant i&#x017F;t/ die Zwi&#x017F;chenweite<lb/><hi rendition="#aq">AB</hi> in <hi rendition="#aq">F</hi> al&#x017F;o zu teihlen/ und <hi rendition="#aq">HA, BG</hi> hinzu zu &#x017F;etzen/ daß er&#x017F;tlich <hi rendition="#aq">HF</hi> gegen <hi rendition="#aq">FG</hi> die ge-<lb/>
gebene Verha&#x0364;ltnis habe/ nachmals <hi rendition="#aq">HA</hi> gegen <hi rendition="#aq">HF</hi> &#x017F;ich verhalte/ wie die gegebene Lini <hi rendition="#aq">EB</hi><lb/>
gegen <hi rendition="#aq">FB;</hi> und wieder <hi rendition="#aq">GB</hi> gegen <hi rendition="#aq">BF,</hi> wie eben die&#x017F;elbe gegebene <hi rendition="#aq">EB</hi> gegen <hi rendition="#aq">FA.</hi></p><lb/>
              <p>Wie nun &#x017F;olches richtig ge&#x017F;chehen mo&#x0364;ge/ erkla&#x0364;ret er durch eine andere/ und folgende/ Figur/<lb/>
in welcher an &#x017F;tatt des <hi rendition="#aq">G,</hi> gerad unter <hi rendition="#aq">A,</hi> der Buch&#x017F;tab <hi rendition="#aq">K,</hi> oben aber fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">B</hi> das <hi rendition="#aq">G</hi> und fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">G</hi><lb/><figure/> (unter dem <hi rendition="#aq">L</hi>) <hi rendition="#aq">B</hi> &#x017F;tehen &#x017F;olle/ welches der go&#x0364;n&#x017F;tige Le-<lb/>
&#x017F;er merken wolle/ damit er in dem folgenden nicht in<lb/>
werde. So &#x017F;ey nun gegeben eine Lini <hi rendition="#aq">AB,</hi> oder in ei-<lb/>
ner Lini zween Punct <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B,</hi> darneben eine andere<lb/>
bekante Lini <hi rendition="#aq">AK;</hi> &#x017F;oll nun <hi rendition="#aq">AB</hi> in <hi rendition="#aq">E</hi> geteihlet/ und <hi rendition="#aq">FA</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">GB,</hi> bey <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> hinzu ge&#x017F;etzet/ werden/ al&#x017F;o daß<lb/><hi rendition="#aq">FE</hi> gegen <hi rendition="#aq">EG</hi> die gegebene Verha&#x0364;ltnis habe/ nehmlich<lb/>
wie <hi rendition="#aq">C</hi> gegen <hi rendition="#aq">D,</hi> und ferner <hi rendition="#aq">FA</hi> gegen <hi rendition="#aq">AE</hi> &#x017F;ich verhalte/<lb/>
wie die gegebene <hi rendition="#aq">AK</hi> gegen <hi rendition="#aq">BE;</hi> und gleichfalls <hi rendition="#aq">GB</hi><lb/>
gegen <hi rendition="#aq">BE,</hi> wie die gegegene <hi rendition="#aq">AK</hi> gegen <hi rendition="#aq">AE.</hi> Sol-<lb/>
ches verrichtet er nun folgender Ge&#x017F;talt: Aus <hi rendition="#aq">B</hi> la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et<lb/>
er &#x017F;enkrecht herunter <hi rendition="#aq">BM</hi> gleich <hi rendition="#aq">AK</hi> (welche auch win-<lb/>
kelrecht auf <hi rendition="#aq">A</hi> ge&#x017F;etzet i&#x017F;t) und ziehet <hi rendition="#aq">KM;</hi> darnach<lb/>
&#x017F;chneidet er ab <hi rendition="#aq">AR</hi> und <hi rendition="#aq">BS</hi> auch gleich <hi rendition="#aq">AK,</hi> und zie-<lb/>
het aus <hi rendition="#aq">R</hi> und <hi rendition="#aq">S</hi> &#x017F;enkrecht <hi rendition="#aq">RY</hi> und <hi rendition="#aq">ST:</hi> Bey <hi rendition="#aq">B</hi> teih-<lb/>
let er den geraden Winkel/ daß die Hel&#x017F;te &#x017F;ey <hi rendition="#aq">ABO,</hi> und verla&#x0364;ngert <hi rendition="#aq">BO</hi> beyder&#x017F;eits biß an<lb/><hi rendition="#aq">RY</hi> und <hi rendition="#aq">ST</hi> hinaus: machet ferner wie <hi rendition="#aq">D</hi> gegen <hi rendition="#aq">C</hi> gedoppelt/ al&#x017F;o <hi rendition="#aq">TY</hi> gegen einer vierdten/<lb/>
welche er nennet <hi rendition="#aq">U;</hi> und be&#x017F;chreibet endlich umb <hi rendition="#aq">TY</hi> eine ablange Rundung (<hi rendition="#aq">ellip&#x017F;in</hi>) al&#x017F;o<lb/>
daß die in dem halben geraden Winkel <hi rendition="#aq">XOB</hi> gezogene Lineen &#x017F;o viel vermo&#x0364;gen/ als die umb <hi rendition="#aq">U</hi><lb/>
ge&#x017F;tellte Rechtekke/ weniger eines a&#x0364;hnlichen Rechtekkes aus <hi rendition="#aq">TY</hi> in <hi rendition="#aq">U:</hi> (<hi rendition="#fr">Be&#x017F;ihe den 20&#x017F;ten<lb/>
Lehr&#x017F;atz im</hi> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Buch Apollonii von denen Kegel-Lineen.</hi>) Endlich ziehet er durch <hi rendition="#aq">B</hi><lb/>
innerhalb derer beyden unberu&#x0364;hrten <hi rendition="#aq">AK</hi> und <hi rendition="#aq">KM</hi> eine Hyperbole/ welche die ablange Run-<lb/>
dung durch&#x017F;chneidet in <hi rendition="#aq">X,</hi> und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et aus <hi rendition="#aq">X</hi> auf <hi rendition="#aq">AB</hi> &#x017F;enkrecht herunter <hi rendition="#aq">XE</hi> verla&#x0364;ngert biß in <hi rendition="#aq">P,</hi><lb/>
und durch <hi rendition="#aq">X</hi> eine mit <hi rendition="#aq">AB</hi> gleich&#x017F;tehende/ <hi rendition="#aq">LXN;</hi> verla&#x0364;ngert <hi rendition="#aq">KA</hi> und <hi rendition="#aq">MB</hi> u&#x0364;ber&#x017F;ich gegen <hi rendition="#aq">H</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">L;</hi> und ziehet aus <hi rendition="#aq">M</hi> durch <hi rendition="#aq">E</hi> die Quehrlini <hi rendition="#aq">ME</hi> hinaus/ biß &#x017F;ie die verla&#x0364;ngerte <hi rendition="#aq">AK</hi> durch-<lb/>
&#x017F;chneide in <hi rendition="#aq">H:</hi> machet zu allerlezt <hi rendition="#aq">AF</hi> gleich <hi rendition="#aq">AH,</hi> und <hi rendition="#aq">BG</hi> gleich <hi rendition="#aq">BL,</hi> und bewei&#x017F;et endlich/<lb/>
daß der Punct <hi rendition="#aq">E</hi> al&#x017F;o gefunden/ und die bey <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> angefu&#x0364;gte Lineen <hi rendition="#aq">AF</hi> und <hi rendition="#aq">BG</hi> al&#x017F;o be-<lb/>
&#x017F;timmet &#x017F;eyen/ daß <hi rendition="#aq">FE</hi> gegen <hi rendition="#aq">EG</hi> &#x017F;ich verhalte/ wie <hi rendition="#aq">C</hi> gegen <hi rendition="#aq">D,</hi> und <hi rendition="#aq">MB</hi> (das i&#x017F;t) <hi rendition="#aq">KA</hi> gegen<lb/><hi rendition="#aq">BE</hi> &#x017F;ich verhalte/ wie <hi rendition="#aq">HA</hi> (das i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">FA</hi>) gegen <hi rendition="#aq">AE;</hi> und wiederumb/ wie <hi rendition="#aq">KA</hi> gegen <hi rendition="#aq">AE,</hi><lb/>
al&#x017F;o <hi rendition="#aq">GL</hi> (das i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">GB</hi>) gegen <hi rendition="#aq">GE.</hi></p><lb/>
              <figure/>
              <p>Woraus dann er-<lb/>
hellet/ wie jede gege-<lb/>
bene Kugel leichtlich<lb/>
nach der gegebenen<lb/>
Verha&#x0364;ltnis (zum E-<lb/>
xempel des <hi rendition="#aq">C</hi> gegen<lb/><hi rendition="#aq">D</hi>) &#x017F;olte geteihlet wer-<lb/>
den: Nehmlich/ wann<lb/>
der Durchme&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#aq">AB,</hi> der Mittelpunct<lb/>
aber <hi rendition="#aq">E;</hi> muß/ er&#x017F;ter-<lb/>
kla&#x0364;rter wei&#x017F;e/ <hi rendition="#aq">AB</hi> in<lb/><hi rendition="#aq">F</hi> al&#x017F;o geteihlet/ und<lb/>
bey <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B, AG</hi> und <hi rendition="#aq">BH</hi> hinzuge&#x017F;etzet werden/ daß/ wie <hi rendition="#aq">C</hi> gegen <hi rendition="#aq">D,</hi> al&#x017F;o <hi rendition="#aq">GF</hi> gegen <hi rendition="#aq">FH</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich ver-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0164] Archimedis Anderes Buch [Abbildung] Diokles gehet ganz an- derſt. Zu foͤrderſt ſchlieſ- ſet er aus des Archimedis Grundforſchung/ daß zu voͤlliger Eroͤrterung der Haupt-Aufgab mehr nicht vonnoͤhten ſey/ als daß man wiſſe/ wann in einer Lini zween Punct A und B ge- geben ſind/ und darneben das Stuͤkk BE, das iſt/ eine andere Lini bekant iſt/ die Zwiſchenweite AB in F alſo zu teihlen/ und HA, BG hinzu zu ſetzen/ daß erſtlich HF gegen FG die ge- gebene Verhaͤltnis habe/ nachmals HA gegen HF ſich verhalte/ wie die gegebene Lini EB gegen FB; und wieder GB gegen BF, wie eben dieſelbe gegebene EB gegen FA. Wie nun ſolches richtig geſchehen moͤge/ erklaͤret er durch eine andere/ und folgende/ Figur/ in welcher an ſtatt des G, gerad unter A, der Buchſtab K, oben aber fuͤr B das G und fuͤr G [Abbildung] (unter dem L) B ſtehen ſolle/ welches der goͤnſtige Le- ſer merken wolle/ damit er in dem folgenden nicht in werde. So ſey nun gegeben eine Lini AB, oder in ei- ner Lini zween Punct A und B, darneben eine andere bekante Lini AK; ſoll nun AB in E geteihlet/ und FA und GB, bey A und B hinzu geſetzet/ werden/ alſo daß FE gegen EG die gegebene Verhaͤltnis habe/ nehmlich wie C gegen D, und ferner FA gegen AE ſich verhalte/ wie die gegebene AK gegen BE; und gleichfalls GB gegen BE, wie die gegegene AK gegen AE. Sol- ches verrichtet er nun folgender Geſtalt: Aus B laͤſſet er ſenkrecht herunter BM gleich AK (welche auch win- kelrecht auf A geſetzet iſt) und ziehet KM; darnach ſchneidet er ab AR und BS auch gleich AK, und zie- het aus R und S ſenkrecht RY und ST: Bey B teih- let er den geraden Winkel/ daß die Helſte ſey ABO, und verlaͤngert BO beyderſeits biß an RY und ST hinaus: machet ferner wie D gegen C gedoppelt/ alſo TY gegen einer vierdten/ welche er nennet U; und beſchreibet endlich umb TY eine ablange Rundung (ellipſin) alſo daß die in dem halben geraden Winkel XOB gezogene Lineen ſo viel vermoͤgen/ als die umb U geſtellte Rechtekke/ weniger eines aͤhnlichen Rechtekkes aus TY in U: (Beſihe den 20ſten Lehrſatz im I. Buch Apollonii von denen Kegel-Lineen.) Endlich ziehet er durch B innerhalb derer beyden unberuͤhrten AK und KM eine Hyperbole/ welche die ablange Run- dung durchſchneidet in X, und laͤſſet aus X auf AB ſenkrecht herunter XE verlaͤngert biß in P, und durch X eine mit AB gleichſtehende/ LXN; verlaͤngert KA und MB uͤberſich gegen H und L; und ziehet aus M durch E die Quehrlini ME hinaus/ biß ſie die verlaͤngerte AK durch- ſchneide in H: machet zu allerlezt AF gleich AH, und BG gleich BL, und beweiſet endlich/ daß der Punct E alſo gefunden/ und die bey A und B angefuͤgte Lineen AF und BG alſo be- ſtimmet ſeyen/ daß FE gegen EG ſich verhalte/ wie C gegen D, und MB (das iſt) KA gegen BE ſich verhalte/ wie HA (das iſt/ FA) gegen AE; und wiederumb/ wie KA gegen AE, alſo GL (das iſt/ GB) gegen GE. [Abbildung] Woraus dann er- hellet/ wie jede gege- bene Kugel leichtlich nach der gegebenen Verhaͤltnis (zum E- xempel des C gegen D) ſolte geteihlet wer- den: Nehmlich/ wann der Durchmeſſer iſt AB, der Mittelpunct aber E; muß/ erſter- klaͤrter weiſe/ AB in F alſo geteihlet/ und bey A und B, AG und BH hinzugeſetzet werden/ daß/ wie C gegen D, alſo GF gegen FH ſich ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sturm_kunst_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sturm_kunst_1670/164
Zitationshilfe: Sturm, Johann Christoph: Des Unvergleichlichen Archjmedjs Kunst-Bücher. Nürnberg, 1670, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturm_kunst_1670/164>, abgerufen am 27.04.2024.