Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.Sanftmüthig, von oben her beseelt, wunderschön, So viele Lilien ihm zu Ehren der reizende Frühling bringt, so viele Trophäen wird er erwerben. Ganz Asien ist ihm zu enge, gleich dem Blitz zieht er seinen Säbel aus, wie der Sturm von Norden nach Süden bläset. Welt! erwarte neue Wunder! Nicht in den Styx zauberisch eingetaucht, mit einem himmlischen Panzer angethan, ward der neue Achilles geboren; bestimmt, nicht Troja zu zerstören, sondern stolze Barbaren zu besiegen, und die den Griechen entrissene Stadt aus schmählicher Sklaverey zu erlösen; unglückliche Geschlechter wieder zu erheben, das Joch der Knechtschaft zu zerbrechen, und neue Seelen in ihnen zu schaffen, das Heiligthum von Gräueln zu reinigen, das Böse in Arabiens Wüsten zu verbannen, Länder und Meere zu beherrschen. Sanftmuͤthig, von oben her beſeelt, wunderſchoͤn, So viele Lilien ihm zu Ehren der reizende Fruͤhling bringt, ſo viele Trophaͤen wird er erwerben. Ganz Aſien iſt ihm zu enge, gleich dem Blitz zieht er ſeinen Saͤbel aus, wie der Sturm von Norden nach Suͤden blaͤſet. Welt! erwarte neue Wunder! Nicht in den Styx zauberiſch eingetaucht, mit einem himmliſchen Panzer angethan, ward der neue Achilles geboren; beſtimmt, nicht Troja zu zerſtoͤren, ſondern ſtolze Barbaren zu beſiegen, und die den Griechen entriſſene Stadt aus ſchmaͤhlicher Sklaverey zu erloͤſen; ungluͤckliche Geſchlechter wieder zu erheben, das Joch der Knechtſchaft zu zerbrechen, und neue Seelen in ihnen zu ſchaffen, das Heiligthum von Graͤueln zu reinigen, das Boͤſe in Arabiens Wuͤſten zu verbannen, Laͤnder und Meere zu beherrſchen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0262" n="246"/> <l>Sanftmuͤthig, von oben her beſeelt, wunderſchoͤn,</l><lb/> <l>mit ſeinem Namen harmoniſch,</l><lb/> <l>bewegt er die zarten Lippen</l><lb/> <l>zum Preiſe Gottes,</l><lb/> <l>zur Verkuͤndigung der großen Kraft</l><lb/> <l>des ſiegwirkenden Kreuzes.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>So viele Lilien ihm zu Ehren</l><lb/> <l>der reizende Fruͤhling bringt,</l><lb/> <l>ſo viele Trophaͤen wird er erwerben.</l><lb/> <l>Ganz Aſien iſt ihm zu enge,</l><lb/> <l>gleich dem Blitz zieht er ſeinen Saͤbel aus,</l><lb/> <l>wie der Sturm von Norden nach Suͤden blaͤſet.</l><lb/> <l>Welt! erwarte neue Wunder!</l><lb/> <l>Nicht in den Styx zauberiſch eingetaucht,</l><lb/> <l>mit einem himmliſchen Panzer angethan,</l><lb/> <l>ward der neue Achilles geboren;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>beſtimmt, nicht Troja zu zerſtoͤren,</l><lb/> <l>ſondern ſtolze Barbaren zu beſiegen,</l><lb/> <l>und die den Griechen entriſſene Stadt</l><lb/> <l>aus ſchmaͤhlicher Sklaverey zu erloͤſen;</l><lb/> <l>ungluͤckliche Geſchlechter wieder zu erheben,</l><lb/> <l>das Joch der Knechtſchaft zu zerbrechen,</l><lb/> <l>und neue Seelen in ihnen zu ſchaffen,</l><lb/> <l>das Heiligthum von Graͤueln zu reinigen,</l><lb/> <l>das Boͤſe in Arabiens Wuͤſten zu verbannen,</l><lb/> <l>Laͤnder und Meere zu beherrſchen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0262]
Sanftmuͤthig, von oben her beſeelt, wunderſchoͤn,
mit ſeinem Namen harmoniſch,
bewegt er die zarten Lippen
zum Preiſe Gottes,
zur Verkuͤndigung der großen Kraft
des ſiegwirkenden Kreuzes.
So viele Lilien ihm zu Ehren
der reizende Fruͤhling bringt,
ſo viele Trophaͤen wird er erwerben.
Ganz Aſien iſt ihm zu enge,
gleich dem Blitz zieht er ſeinen Saͤbel aus,
wie der Sturm von Norden nach Suͤden blaͤſet.
Welt! erwarte neue Wunder!
Nicht in den Styx zauberiſch eingetaucht,
mit einem himmliſchen Panzer angethan,
ward der neue Achilles geboren;
beſtimmt, nicht Troja zu zerſtoͤren,
ſondern ſtolze Barbaren zu beſiegen,
und die den Griechen entriſſene Stadt
aus ſchmaͤhlicher Sklaverey zu erloͤſen;
ungluͤckliche Geſchlechter wieder zu erheben,
das Joch der Knechtſchaft zu zerbrechen,
und neue Seelen in ihnen zu ſchaffen,
das Heiligthum von Graͤueln zu reinigen,
das Boͤſe in Arabiens Wuͤſten zu verbannen,
Laͤnder und Meere zu beherrſchen.
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