Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779."Einst hatt' ich ein Weib! Besingen Thät kein Dichter je ein Weib, Schön, wie sie, an Seel und Leib; Keinem Maler (hundert gingen Stolz zum Werke!) thät's gelingen, Sie auf Leinewand zu bringen; Sie nur malte fein und glatt Einst sich auf ein Rosenblat. Einst hatt' ich ein Weib!" (Es bebten, Als er's seufzte, perlenklar, Thränen an der Wimper Haar.) "Lieb' und Gegenliebe lebten Jn uns; Ruh und Wonn' umschwebten Uns, und Heiterkeit; die webten Jn des Lebens Ungemach Süsse Freuden, Nacht und Tag. „Einſt hatt’ ich ein Weib! Beſingen Thaͤt kein Dichter je ein Weib, Schoͤn, wie ſie, an Seel und Leib; Keinem Maler (hundert gingen Stolz zum Werke!) thaͤt’s gelingen, Sie auf Leinewand zu bringen; Sie nur malte fein und glatt Einſt ſich auf ein Roſenblat. Einſt hatt’ ich ein Weib!„ (Es bebten, Als er’s ſeufzte, perlenklar, Thraͤnen an der Wimper Haar.) „Lieb’ und Gegenliebe lebten Jn uns; Ruh und Wonn’ umſchwebten Uns, und Heiterkeit; die webten Jn des Lebens Ungemach Suͤſſe Freuden, Nacht und Tag. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0268" n="252"/> <lg n="147"> <l>„Einſt hatt’ ich ein Weib! Beſingen</l><lb/> <l>Thaͤt kein Dichter je ein Weib,</l><lb/> <l>Schoͤn, wie ſie, an Seel und Leib;</l><lb/> <l>Keinem Maler (hundert gingen</l><lb/> <l>Stolz zum Werke!) thaͤt’s gelingen,</l><lb/> <l>Sie auf Leinewand zu bringen;</l><lb/> <l>Sie nur malte fein und glatt</l><lb/> <l>Einſt ſich auf ein Roſenblat.</l> </lg><lb/> <lg n="148"> <l>Einſt hatt’ ich ein Weib!„ (Es bebten,</l><lb/> <l>Als er’s ſeufzte, perlenklar,</l><lb/> <l>Thraͤnen an der Wimper Haar.)<lb/> „Lieb’ und Gegenliebe lebten</l><lb/> <l>Jn uns; Ruh und Wonn’ umſchwebten</l><lb/> <l>Uns, und Heiterkeit; die webten</l><lb/> <l>Jn des Lebens Ungemach</l><lb/> <l>Suͤſſe Freuden, Nacht und Tag.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0268]
„Einſt hatt’ ich ein Weib! Beſingen
Thaͤt kein Dichter je ein Weib,
Schoͤn, wie ſie, an Seel und Leib;
Keinem Maler (hundert gingen
Stolz zum Werke!) thaͤt’s gelingen,
Sie auf Leinewand zu bringen;
Sie nur malte fein und glatt
Einſt ſich auf ein Roſenblat.
Einſt hatt’ ich ein Weib!„ (Es bebten,
Als er’s ſeufzte, perlenklar,
Thraͤnen an der Wimper Haar.)
„Lieb’ und Gegenliebe lebten
Jn uns; Ruh und Wonn’ umſchwebten
Uns, und Heiterkeit; die webten
Jn des Lebens Ungemach
Suͤſſe Freuden, Nacht und Tag.
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Zitationshilfe: | Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/268>, abgerufen am 16.02.2025. |