Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Das Rüsthaus in Bern. Das Herz im Leibe thut mir weh, Wenn ich der Väter Rüstung seh; Jch seh zugleich mit nassem Blick Jn unsrer Väter Zeit zurück! Jch greife gleich nach Schwert und Speer; Doch Speer und Schwert sind mir zu schwer; Jch lege traurig ungespant Den Bogen aus der schwachen Hand. Des Panzers und des Helmes Wucht, Der Schild mit tiefgewölbter Bucht, Des scharfen Beiles langer Schaft Zeugt von der Väter Riesenkraft! Das Ruͤſthaus in Bern. Das Herz im Leibe thut mir weh, Wenn ich der Vaͤter Ruͤſtung ſeh; Jch ſeh zugleich mit naſſem Blick Jn unſrer Vaͤter Zeit zuruͤck! Jch greife gleich nach Schwert und Speer; Doch Speer und Schwert ſind mir zu ſchwer; Jch lege traurig ungeſpant Den Bogen aus der ſchwachen Hand. Des Panzers und des Helmes Wucht, Der Schild mit tiefgewoͤlbter Bucht, Des ſcharfen Beiles langer Schaft Zeugt von der Vaͤter Rieſenkraft! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0126" n="116"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das Ruͤſthaus in Bern.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="56"> <l><hi rendition="#in">D</hi>as Herz im Leibe thut mir weh,</l><lb/> <l>Wenn ich der Vaͤter Ruͤſtung ſeh;</l><lb/> <l>Jch ſeh zugleich mit naſſem Blick</l><lb/> <l>Jn unſrer Vaͤter Zeit zuruͤck!</l> </lg><lb/> <lg n="57"> <l>Jch greife gleich nach Schwert und Speer;</l><lb/> <l>Doch Speer und Schwert ſind mir zu ſchwer;</l><lb/> <l>Jch lege traurig ungeſpant</l><lb/> <l>Den Bogen aus der ſchwachen Hand.</l> </lg><lb/> <lg n="58"> <l>Des Panzers und des Helmes Wucht,</l><lb/> <l>Der Schild mit tiefgewoͤlbter Bucht,</l><lb/> <l>Des ſcharfen Beiles langer Schaft</l><lb/> <l>Zeugt von der Vaͤter Rieſenkraft!</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0126]
Das Ruͤſthaus in Bern.
Das Herz im Leibe thut mir weh,
Wenn ich der Vaͤter Ruͤſtung ſeh;
Jch ſeh zugleich mit naſſem Blick
Jn unſrer Vaͤter Zeit zuruͤck!
Jch greife gleich nach Schwert und Speer;
Doch Speer und Schwert ſind mir zu ſchwer;
Jch lege traurig ungeſpant
Den Bogen aus der ſchwachen Hand.
Des Panzers und des Helmes Wucht,
Der Schild mit tiefgewoͤlbter Bucht,
Des ſcharfen Beiles langer Schaft
Zeugt von der Vaͤter Rieſenkraft!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |