Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.ihnen mit aller Strenge nicht abzugewöhnen, er war Das erste Kind, welches dem Verwalter geboren Das zweite Kind war ein Knabe, Alfred, das Damit war die Reihe abgeschlossen, es erschienen Lulu wuchs heran. Sie bekam die verständigen Sie begannen heran zu wachsen, der Schloßherr ihnen mit aller Strenge nicht abzugewöhnen, er war Das erſte Kind, welches dem Verwalter geboren Das zweite Kind war ein Knabe, Alfred, das Damit war die Reihe abgeſchloſſen, es erſchienen Lulu wuchs heran. Sie bekam die verſtändigen Sie begannen heran zu wachſen, der Schloßherr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0235" n="224"/> ihnen mit aller Strenge nicht abzugewöhnen, er war<lb/> froh darüber, und wäre betrübt geworden, wenn es<lb/> ihnen abzugewöhnen geweſen wäre. Die Schloßbe¬<lb/> wohner wohnten alle in demſelben Flügel, und wenn<lb/> ein Fremder gekommen wäre, der die Verhältniſſe<lb/> nicht gekannt hätte, ſo würde er geglaubt haben, der<lb/> Schloßherr ſei ein alter Verwandter, der unter ſeinen<lb/> Angehörigen ſeine lezten Tage zubringe.</p><lb/> <p>Das erſte Kind, welches dem Verwalter geboren<lb/> wurde, war ein Mädchen. Es bekam den Namen<lb/> Ludmilla. Der Schloßherr wollte es nicht ſo nennen,<lb/> er nannte es nur immer abgekürzt Lulu.</p><lb/> <p>Das zweite Kind war ein Knabe, Alfred, das<lb/> dritte ein Mädchen, Clara, und das vierte ein Knabe,<lb/> Julius.</p><lb/> <p>Damit war die Reihe abgeſchloſſen, es erſchienen<lb/> keine mehr.</p><lb/> <p>Lulu wuchs heran. Sie bekam die verſtändigen<lb/> ruhigen braunen Augen ihres Vaters und den lieb¬<lb/> lichen Mund der Mutter. Und wie ſie waren alle Kin¬<lb/> der das eine oder andere Gemiſch ihrer Eltern.</p><lb/> <p>Sie begannen heran zu wachſen, der Schloßherr<lb/> führte ſie aller Orten herum, hatte ſeinen Stolz über<lb/> ſie, nahm ſtets immer ihre Parthei gegen die Eltern,<lb/> und hätte ſie, wären nicht andere treffliche Eigen¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [224/0235]
ihnen mit aller Strenge nicht abzugewöhnen, er war
froh darüber, und wäre betrübt geworden, wenn es
ihnen abzugewöhnen geweſen wäre. Die Schloßbe¬
wohner wohnten alle in demſelben Flügel, und wenn
ein Fremder gekommen wäre, der die Verhältniſſe
nicht gekannt hätte, ſo würde er geglaubt haben, der
Schloßherr ſei ein alter Verwandter, der unter ſeinen
Angehörigen ſeine lezten Tage zubringe.
Das erſte Kind, welches dem Verwalter geboren
wurde, war ein Mädchen. Es bekam den Namen
Ludmilla. Der Schloßherr wollte es nicht ſo nennen,
er nannte es nur immer abgekürzt Lulu.
Das zweite Kind war ein Knabe, Alfred, das
dritte ein Mädchen, Clara, und das vierte ein Knabe,
Julius.
Damit war die Reihe abgeſchloſſen, es erſchienen
keine mehr.
Lulu wuchs heran. Sie bekam die verſtändigen
ruhigen braunen Augen ihres Vaters und den lieb¬
lichen Mund der Mutter. Und wie ſie waren alle Kin¬
der das eine oder andere Gemiſch ihrer Eltern.
Sie begannen heran zu wachſen, der Schloßherr
führte ſie aller Orten herum, hatte ſeinen Stolz über
ſie, nahm ſtets immer ihre Parthei gegen die Eltern,
und hätte ſie, wären nicht andere treffliche Eigen¬
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