Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.Bett, es sei die freundliche Magd dort, und es sei Es sagte, daß es mitgehe, wenn es die Dohle Ich erlaubte es gerne. Es näherte sich der Dohle, gab ihr seltsamliche Die Sachen waren in der Wohnung des Pfört¬ Ich wußte nicht, was ich mit dem Mädchen thun Bett, es ſei die freundliche Magd dort, und es ſei Es ſagte, daß es mitgehe, wenn es die Dohle Ich erlaubte es gerne. Es näherte ſich der Dohle, gab ihr ſeltſamliche Die Sachen waren in der Wohnung des Pfört¬ Ich wußte nicht, was ich mit dem Mädchen thun <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0268" n="255"/> Bett, es ſei die freundliche Magd dort, und es ſei<lb/> ein Abendmal bereitet.</p><lb/> <p>Es ſagte, daß es mitgehe, wenn es die Dohle<lb/> mitnehmen dürfe.</p><lb/> <p>Ich erlaubte es gerne.</p><lb/> <p>Es näherte ſich der Dohle, gab ihr ſeltſamliche<lb/> unverſtändliche Namen, und ſuchte ſie zu haſchen.<lb/> Die Dohle dukte ſich auf dem Schirme, und ließ ſich<lb/> mit beiden Händen des Mädchens nehmen. So trug<lb/> es dieſelbe fort, ſo kamen wir in mein Hinterſtübchen.<lb/> Ich ſezte das Mädchen in einen geräumigen Armſtuhl<lb/> nahe an den Ofen, ich rief die Magd herbei, daß ſie<lb/> Geſellſchaft leiſte, ſorgte für ein Abendmal, und begab<lb/> mich nach den Anſtrengungen des Tages in mein<lb/> Zimmer.</p><lb/> <p>Die Sachen waren in der Wohnung des Pfört¬<lb/> ners verſiegelt, und das Bewegliche in Beſchlag ge¬<lb/> nommen worden. Nur den Schlüſſel zur Stubenthür<lb/> ließ man mir, damit ich öfter mit der hinterlaſſenen<lb/> Tochter die Stube beſuchen könnte. Meinen Gatten<lb/> hatte man gefragt, ob er die Vormundſchaft über<lb/> das Mädchen übernehmen wolle, und er hatte einge¬<lb/> willigt.</p><lb/> <p>Ich wußte nicht, was ich mit dem Mädchen thun<lb/> ſollte. Wir beſchloßen daher dasſelbe ſo lange bei<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [255/0268]
Bett, es ſei die freundliche Magd dort, und es ſei
ein Abendmal bereitet.
Es ſagte, daß es mitgehe, wenn es die Dohle
mitnehmen dürfe.
Ich erlaubte es gerne.
Es näherte ſich der Dohle, gab ihr ſeltſamliche
unverſtändliche Namen, und ſuchte ſie zu haſchen.
Die Dohle dukte ſich auf dem Schirme, und ließ ſich
mit beiden Händen des Mädchens nehmen. So trug
es dieſelbe fort, ſo kamen wir in mein Hinterſtübchen.
Ich ſezte das Mädchen in einen geräumigen Armſtuhl
nahe an den Ofen, ich rief die Magd herbei, daß ſie
Geſellſchaft leiſte, ſorgte für ein Abendmal, und begab
mich nach den Anſtrengungen des Tages in mein
Zimmer.
Die Sachen waren in der Wohnung des Pfört¬
ners verſiegelt, und das Bewegliche in Beſchlag ge¬
nommen worden. Nur den Schlüſſel zur Stubenthür
ließ man mir, damit ich öfter mit der hinterlaſſenen
Tochter die Stube beſuchen könnte. Meinen Gatten
hatte man gefragt, ob er die Vormundſchaft über
das Mädchen übernehmen wolle, und er hatte einge¬
willigt.
Ich wußte nicht, was ich mit dem Mädchen thun
ſollte. Wir beſchloßen daher dasſelbe ſo lange bei
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