und er ging fort, um sich an seine Dienstgeschäfte zu begeben.
Da mir aber im Laufe des Vormittages einfiel, daß ich ohnedem in die Stadt gehen müsse, und daß ich da an dem Perronschen Hause vorübergehe, so dachte ich, daß ich ja bei dieser Gelegenheit das Buch selber abgeben könnte, so könne es ganz gewiß in keine unrechten Hände kommen. Ich beschloß also, so zu thun. Da die Zeit gekommen war, kleidete ich mich an, that das Buch in meine Arbeitstasche, die ich gerne am Arme mitzutragen pflege, und machte mich auf den Weg. Als ich zu dem Perronschen Hause ge¬ kommen war, drükte ich auf die Klinke des kleinen rothen Pförtchens. Ich war nie in dem Hause gewesen. Die Klinke gab leicht nach, und das Pförtchen öffnete sich. Als ich aber in dem Gange stand, der sich hinter dem Pförtchen öffnete, sah ich mich vergeblich nach einer Stube oder Wohnung um, in der ein Pförtner oder dergleichen wäre, der mir Auskunft geben könnte. Ich ging also in dem Gange weiter, der mir keine Treppe in die höhern Stokwerke zeigte, und gelangte in den Hof. Derselbe war mit großen aber zum Theile schon zerbrochenen Steinen gepflastert. Ich sah da die Pflanzen des Profeßors Andorf stehen, die ihn bei dem Regen mit ihrem triefenden Wasser ergözten, ich
und er ging fort, um ſich an ſeine Dienſtgeſchäfte zu begeben.
Da mir aber im Laufe des Vormittages einfiel, daß ich ohnedem in die Stadt gehen müſſe, und daß ich da an dem Perronſchen Hauſe vorübergehe, ſo dachte ich, daß ich ja bei dieſer Gelegenheit das Buch ſelber abgeben könnte, ſo könne es ganz gewiß in keine unrechten Hände kommen. Ich beſchloß alſo, ſo zu thun. Da die Zeit gekommen war, kleidete ich mich an, that das Buch in meine Arbeitstaſche, die ich gerne am Arme mitzutragen pflege, und machte mich auf den Weg. Als ich zu dem Perronſchen Hauſe ge¬ kommen war, drükte ich auf die Klinke des kleinen rothen Pförtchens. Ich war nie in dem Hauſe geweſen. Die Klinke gab leicht nach, und das Pförtchen öffnete ſich. Als ich aber in dem Gange ſtand, der ſich hinter dem Pförtchen öffnete, ſah ich mich vergeblich nach einer Stube oder Wohnung um, in der ein Pförtner oder dergleichen wäre, der mir Auskunft geben könnte. Ich ging alſo in dem Gange weiter, der mir keine Treppe in die höhern Stokwerke zeigte, und gelangte in den Hof. Derſelbe war mit großen aber zum Theile ſchon zerbrochenen Steinen gepflaſtert. Ich ſah da die Pflanzen des Profeßors Andorf ſtehen, die ihn bei dem Regen mit ihrem triefenden Waſſer ergözten, ich
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und er ging fort, um ſich an ſeine Dienſtgeſchäfte zu
begeben.
Da mir aber im Laufe des Vormittages einfiel,
daß ich ohnedem in die Stadt gehen müſſe, und daß
ich da an dem Perronſchen Hauſe vorübergehe, ſo
dachte ich, daß ich ja bei dieſer Gelegenheit das Buch
ſelber abgeben könnte, ſo könne es ganz gewiß in keine
unrechten Hände kommen. Ich beſchloß alſo, ſo zu
thun. Da die Zeit gekommen war, kleidete ich mich
an, that das Buch in meine Arbeitstaſche, die ich
gerne am Arme mitzutragen pflege, und machte mich
auf den Weg. Als ich zu dem Perronſchen Hauſe ge¬
kommen war, drükte ich auf die Klinke des kleinen rothen
Pförtchens. Ich war nie in dem Hauſe geweſen. Die
Klinke gab leicht nach, und das Pförtchen öffnete ſich.
Als ich aber in dem Gange ſtand, der ſich hinter dem
Pförtchen öffnete, ſah ich mich vergeblich nach einer
Stube oder Wohnung um, in der ein Pförtner oder
dergleichen wäre, der mir Auskunft geben könnte. Ich
ging alſo in dem Gange weiter, der mir keine Treppe
in die höhern Stokwerke zeigte, und gelangte in den
Hof. Derſelbe war mit großen aber zum Theile ſchon
zerbrochenen Steinen gepflaſtert. Ich ſah da die
Pflanzen des Profeßors Andorf ſtehen, die ihn bei
dem Regen mit ihrem triefenden Waſſer ergözten, ich
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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine01_1853/243>, abgerufen am 24.11.2024.
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