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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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aufrichtigsten Bewillkommen sah, war, daß mein
Vater das theils gläserne theils hölzerne Häuschen,
in welchem die alten Waffen hingen, um welches sich
der Epheu rankte, und welches im Grunde den äußer¬
sten Ansaz oder gleichsam einen Erker des rechten
Flügels des Hauses gegen den Garten bildete, in
dem vergangenen Sommer hatte umbauen lassen.
Er hatte es bedeutend vergrößert aber die Leisten
Spangen und Rahmen, in denen das Glas befestigt
war, hatte er in der früheren Art gelassen, nur waren
sie dem Stoffe nach neu gemacht, und mit schönen
Verzierungen und Schnizereien versehen. Die Simse
des Daches waren nach mittelalterlicher Weise ver¬
fertigt, schön geschnizt und verziert. Der Epheu war
wieder an Leisten empor geleitet worden, und blickte
an manchen Stellen durch das Glas herein. Die
Fenster waren nicht mehr nach Außen und Innen zu
öffnen wie früher sondern zum Verschieben. Die
größte Veränderung aber war die, daß der Vater
hatte zwei Säulen aufführen lassen, während früher
die beiden Wände, welche nach Außen geschaut hat¬
ten, aus Glas verfertigt gewesen waren. Diese zwei
Pfeiler hatten genau die Abmessungen, daß die zwei
Verkleidungen, welche ich ihm in dem vorigen Herbste

aufrichtigſten Bewillkommen ſah, war, daß mein
Vater das theils gläſerne theils hölzerne Häuschen,
in welchem die alten Waffen hingen, um welches ſich
der Epheu rankte, und welches im Grunde den äußer¬
ſten Anſaz oder gleichſam einen Erker des rechten
Flügels des Hauſes gegen den Garten bildete, in
dem vergangenen Sommer hatte umbauen laſſen.
Er hatte es bedeutend vergrößert aber die Leiſten
Spangen und Rahmen, in denen das Glas befeſtigt
war, hatte er in der früheren Art gelaſſen, nur waren
ſie dem Stoffe nach neu gemacht, und mit ſchönen
Verzierungen und Schnizereien verſehen. Die Simſe
des Daches waren nach mittelalterlicher Weiſe ver¬
fertigt, ſchön geſchnizt und verziert. Der Epheu war
wieder an Leiſten empor geleitet worden, und blickte
an manchen Stellen durch das Glas herein. Die
Fenſter waren nicht mehr nach Außen und Innen zu
öffnen wie früher ſondern zum Verſchieben. Die
größte Veränderung aber war die, daß der Vater
hatte zwei Säulen aufführen laſſen, während früher
die beiden Wände, welche nach Außen geſchaut hat¬
ten, aus Glas verfertigt geweſen waren. Dieſe zwei
Pfeiler hatten genau die Abmeſſungen, daß die zwei
Verkleidungen, welche ich ihm in dem vorigen Herbſte

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[60/0074] aufrichtigſten Bewillkommen ſah, war, daß mein Vater das theils gläſerne theils hölzerne Häuschen, in welchem die alten Waffen hingen, um welches ſich der Epheu rankte, und welches im Grunde den äußer¬ ſten Anſaz oder gleichſam einen Erker des rechten Flügels des Hauſes gegen den Garten bildete, in dem vergangenen Sommer hatte umbauen laſſen. Er hatte es bedeutend vergrößert aber die Leiſten Spangen und Rahmen, in denen das Glas befeſtigt war, hatte er in der früheren Art gelaſſen, nur waren ſie dem Stoffe nach neu gemacht, und mit ſchönen Verzierungen und Schnizereien verſehen. Die Simſe des Daches waren nach mittelalterlicher Weiſe ver¬ fertigt, ſchön geſchnizt und verziert. Der Epheu war wieder an Leiſten empor geleitet worden, und blickte an manchen Stellen durch das Glas herein. Die Fenſter waren nicht mehr nach Außen und Innen zu öffnen wie früher ſondern zum Verſchieben. Die größte Veränderung aber war die, daß der Vater hatte zwei Säulen aufführen laſſen, während früher die beiden Wände, welche nach Außen geſchaut hat¬ ten, aus Glas verfertigt geweſen waren. Dieſe zwei Pfeiler hatten genau die Abmeſſungen, daß die zwei Verkleidungen, welche ich ihm in dem vorigen Herbſte

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/74>, abgerufen am 24.11.2024.