Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.Dichtungen vorgenommen wurden. In diese Pflicht Dichtungen vorgenommen wurden. In dieſe Pflicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0284" n="270"/> Dichtungen vorgenommen wurden. In dieſe Pflicht<lb/> gerieth ich bei Gelegenheit der Vornahme einiger<lb/> ſpaniſchen Romanzen. Die Fürſtin die Geſellſchaf¬<lb/> terin ich und noch ein Mann, welcher zugegen war,<lb/> verſtanden ſchlecht ſpaniſch; doch war beſchloſſen<lb/> worden, die Romanzen in ſpaniſcher Sprache zu<lb/> leſen. Das Vorleſen wurde mir aufgetragen, und<lb/> wie ſchlecht oder gut es ging, wir verſtanden doch<lb/> mit eingemiſchten Erklärungen und mit gelegentli¬<lb/> chen Geſprächen in unſerer Mutterſprache zulezt die<lb/> Romanzen. Nach dieſem Vorgange mußte ich nun<lb/> auch öfter in deutſcher Sprache vorleſen, und es ge¬<lb/> ſchah nicht ſelten, daß ich um meine Meinung über<lb/> Theile des Geleſenen befragt wurde, und daß man<lb/> eine Erklärung verlangte. Dies wurde um ſo mehr<lb/> der Fall, als wir uns auch über Abtheilungen aus<lb/> Cervantes und Calderon wagten. In andern Spra¬<lb/> chen beſonders im Italieniſchen des Dante und Taſſo<lb/> las ſehr gerne die Geſellſchafterin der Fürſtin. Das<lb/> Alte aus dem Griechiſchen — es wurde nur die<lb/> Ilias und Odyſſeus dann einiges aus Äſchylos vor¬<lb/> genommen — mußte ich ganz allein in deutſcher Über¬<lb/> ſezung vorleſen Es wurde da auch ſehr viel über das<lb/> uralte geſellſchaftliche Leben der Griechen über ihre<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [270/0284]
Dichtungen vorgenommen wurden. In dieſe Pflicht
gerieth ich bei Gelegenheit der Vornahme einiger
ſpaniſchen Romanzen. Die Fürſtin die Geſellſchaf¬
terin ich und noch ein Mann, welcher zugegen war,
verſtanden ſchlecht ſpaniſch; doch war beſchloſſen
worden, die Romanzen in ſpaniſcher Sprache zu
leſen. Das Vorleſen wurde mir aufgetragen, und
wie ſchlecht oder gut es ging, wir verſtanden doch
mit eingemiſchten Erklärungen und mit gelegentli¬
chen Geſprächen in unſerer Mutterſprache zulezt die
Romanzen. Nach dieſem Vorgange mußte ich nun
auch öfter in deutſcher Sprache vorleſen, und es ge¬
ſchah nicht ſelten, daß ich um meine Meinung über
Theile des Geleſenen befragt wurde, und daß man
eine Erklärung verlangte. Dies wurde um ſo mehr
der Fall, als wir uns auch über Abtheilungen aus
Cervantes und Calderon wagten. In andern Spra¬
chen beſonders im Italieniſchen des Dante und Taſſo
las ſehr gerne die Geſellſchafterin der Fürſtin. Das
Alte aus dem Griechiſchen — es wurde nur die
Ilias und Odyſſeus dann einiges aus Äſchylos vor¬
genommen — mußte ich ganz allein in deutſcher Über¬
ſezung vorleſen Es wurde da auch ſehr viel über das
uralte geſellſchaftliche Leben der Griechen über ihre
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