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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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danken an meinen Vater in dem Haupte. Man führte
mich auch zu den alten schweren mit Gold und Sil¬
ber durchwirkten Fenstervorhängen, und zeigte mir
dieselben als ächt, so auch die ledernen mit Farben
und Metallverzierungen versehenen Belege der Zim¬
merwände. Nur hat man da in dem Leder nachhelfen,
und ihm Nahrung geben müssen.

Als ich diese ernsten und feierlichen Gemächer ge¬
nugsam betrachtet hatte, öffnete Mathilde das schwere
Schloß der Ausgangsthür, und wir kamen in meh¬
rere unbedeutende Räume, die nach Norden sahen,
worunter auch der allgemeine Eintrittssaal und das
Speisezimmer waren. Von da gelangten wir in den
Flügel, dessen Fenster die Morgensonne hatten. Hier
waren die Wohnzimmer Mathildens und Nataliens.
Jede hatte ein größeres und ein kleineres Gemach.
Sie waren einfach mit neuen Geräthen eingerichtet,
und drückten durch Dinge unmittelbaren Gebrauches
die Bewohntheit aus, ohne daß ich die vielen Spie¬
lereien sah, mit denen gerne zwar nicht bei meinen
Eltern aber an anderen Orten unserer Stadt die
Zimmer der Frauen angefüllt sind. In jeder der zwei
Wohnungen sah ich eine der Zithern, die in dem Ro¬
senhause gewesen waren. Bei Natalien herrschten be¬

danken an meinen Vater in dem Haupte. Man führte
mich auch zu den alten ſchweren mit Gold und Sil¬
ber durchwirkten Fenſtervorhängen, und zeigte mir
dieſelben als ächt, ſo auch die ledernen mit Farben
und Metallverzierungen verſehenen Belege der Zim¬
merwände. Nur hat man da in dem Leder nachhelfen,
und ihm Nahrung geben müſſen.

Als ich dieſe ernſten und feierlichen Gemächer ge¬
nugſam betrachtet hatte, öffnete Mathilde das ſchwere
Schloß der Ausgangsthür, und wir kamen in meh¬
rere unbedeutende Räume, die nach Norden ſahen,
worunter auch der allgemeine Eintrittsſaal und das
Speiſezimmer waren. Von da gelangten wir in den
Flügel, deſſen Fenſter die Morgenſonne hatten. Hier
waren die Wohnzimmer Mathildens und Nataliens.
Jede hatte ein größeres und ein kleineres Gemach.
Sie waren einfach mit neuen Geräthen eingerichtet,
und drückten durch Dinge unmittelbaren Gebrauches
die Bewohntheit aus, ohne daß ich die vielen Spie¬
lereien ſah, mit denen gerne zwar nicht bei meinen
Eltern aber an anderen Orten unſerer Stadt die
Zimmer der Frauen angefüllt ſind. In jeder der zwei
Wohnungen ſah ich eine der Zithern, die in dem Ro¬
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[468/0482] danken an meinen Vater in dem Haupte. Man führte mich auch zu den alten ſchweren mit Gold und Sil¬ ber durchwirkten Fenſtervorhängen, und zeigte mir dieſelben als ächt, ſo auch die ledernen mit Farben und Metallverzierungen verſehenen Belege der Zim¬ merwände. Nur hat man da in dem Leder nachhelfen, und ihm Nahrung geben müſſen. Als ich dieſe ernſten und feierlichen Gemächer ge¬ nugſam betrachtet hatte, öffnete Mathilde das ſchwere Schloß der Ausgangsthür, und wir kamen in meh¬ rere unbedeutende Räume, die nach Norden ſahen, worunter auch der allgemeine Eintrittsſaal und das Speiſezimmer waren. Von da gelangten wir in den Flügel, deſſen Fenſter die Morgenſonne hatten. Hier waren die Wohnzimmer Mathildens und Nataliens. Jede hatte ein größeres und ein kleineres Gemach. Sie waren einfach mit neuen Geräthen eingerichtet, und drückten durch Dinge unmittelbaren Gebrauches die Bewohntheit aus, ohne daß ich die vielen Spie¬ lereien ſah, mit denen gerne zwar nicht bei meinen Eltern aber an anderen Orten unſerer Stadt die Zimmer der Frauen angefüllt ſind. In jeder der zwei Wohnungen ſah ich eine der Zithern, die in dem Ro¬ ſenhauſe geweſen waren. Bei Natalien herrſchten be¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/482>, abgerufen am 22.11.2024.