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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Gustav, der schon zugegen war, gesellte sich zu
mir.

Die Frauen waren häuslich und schön aber min¬
der einfach als in dem Rosenhause gekleidet. Mei¬
nen Gastfreund sah ich zum ersten Male in ganz an¬
deren Kleidern als auf seiner Besizung und auf dem
Besuche zu Ingheim. Er war schwarz mit einem
Fracke, der einen etwas weiteren und bequemeren
Schnitt hatte als gewöhnlich, und sogar einen leichten
Biberhut trug er in der Hand.

Nach dem Frühmahle sagte Mathilde, sie wolle
mir ihre Wohnung zeigen. Die andern gingen mit.
Wir traten aus dem Speisezimmer in einen Vorsaal.
Am Ende desselben wurden zwei Flügelthüren aufge¬
than, und ich sah in eine Reihe von Zimmern, welche
nach der ganzen Länge des Hauses hinlaufen mußte.
Als wir eingetreten waren, sah ich, daß in den Zim¬
mern alles mit der größten Reinheit Schönheit und
Zusammenstimmung geordnet war. Die Thüren stan¬
den offen, so daß man durch alle Zimmer sehen
konnte. Die Geräthe waren passend, die Wände wa¬
ren mit zahlreichen Gemälden geziert, es standen
Glaskästen mit Büchern, es waren musikalische Ge¬
räthe da, und auf Gestellen, die an den rechten Orten

Guſtav, der ſchon zugegen war, geſellte ſich zu
mir.

Die Frauen waren häuslich und ſchön aber min¬
der einfach als in dem Roſenhauſe gekleidet. Mei¬
nen Gaſtfreund ſah ich zum erſten Male in ganz an¬
deren Kleidern als auf ſeiner Beſizung und auf dem
Beſuche zu Ingheim. Er war ſchwarz mit einem
Fracke, der einen etwas weiteren und bequemeren
Schnitt hatte als gewöhnlich, und ſogar einen leichten
Biberhut trug er in der Hand.

Nach dem Frühmahle ſagte Mathilde, ſie wolle
mir ihre Wohnung zeigen. Die andern gingen mit.
Wir traten aus dem Speiſezimmer in einen Vorſaal.
Am Ende desſelben wurden zwei Flügelthüren aufge¬
than, und ich ſah in eine Reihe von Zimmern, welche
nach der ganzen Länge des Hauſes hinlaufen mußte.
Als wir eingetreten waren, ſah ich, daß in den Zim¬
mern alles mit der größten Reinheit Schönheit und
Zuſammenſtimmung geordnet war. Die Thüren ſtan¬
den offen, ſo daß man durch alle Zimmer ſehen
konnte. Die Geräthe waren paſſend, die Wände wa¬
ren mit zahlreichen Gemälden geziert, es ſtanden
Glaskäſten mit Büchern, es waren muſikaliſche Ge¬
räthe da, und auf Geſtellen, die an den rechten Orten

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[458/0472] Guſtav, der ſchon zugegen war, geſellte ſich zu mir. Die Frauen waren häuslich und ſchön aber min¬ der einfach als in dem Roſenhauſe gekleidet. Mei¬ nen Gaſtfreund ſah ich zum erſten Male in ganz an¬ deren Kleidern als auf ſeiner Beſizung und auf dem Beſuche zu Ingheim. Er war ſchwarz mit einem Fracke, der einen etwas weiteren und bequemeren Schnitt hatte als gewöhnlich, und ſogar einen leichten Biberhut trug er in der Hand. Nach dem Frühmahle ſagte Mathilde, ſie wolle mir ihre Wohnung zeigen. Die andern gingen mit. Wir traten aus dem Speiſezimmer in einen Vorſaal. Am Ende desſelben wurden zwei Flügelthüren aufge¬ than, und ich ſah in eine Reihe von Zimmern, welche nach der ganzen Länge des Hauſes hinlaufen mußte. Als wir eingetreten waren, ſah ich, daß in den Zim¬ mern alles mit der größten Reinheit Schönheit und Zuſammenſtimmung geordnet war. Die Thüren ſtan¬ den offen, ſo daß man durch alle Zimmer ſehen konnte. Die Geräthe waren paſſend, die Wände wa¬ ren mit zahlreichen Gemälden geziert, es ſtanden Glaskäſten mit Büchern, es waren muſikaliſche Ge¬ räthe da, und auf Geſtellen, die an den rechten Orten

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/472>, abgerufen am 22.11.2024.