spräch betraf den Garten und seine verschiedenen Be¬ standtheile, die sich zu einem angenehmen Aufenthalte wohlthuend ablösten, es betraf das Haus und manche Verzierungen darin, es erweiterte sich auf die Fluren, auf denen wieder der Segen stand, der den Menschen abermals um ein Jahr weiter helfen sollte, und es ging auf das Land über, auf manche gute Verhält¬ nisse desselben und auf anderes, was der Verbesserung bedürfte. Ich sah den zwei hohen Gestalten nach, die vor uns gingen. Gustav ist mir heute plözlich als völ¬ lig erwachsen erschienen. Ich sah ihn neben der Schwe¬ ster gehen, und sah, daß er größer sei als sie. Dieser Gedanke drängte sich mir mehrere Male auf. War er aber auch größer, so war ihre Gestalt feiner und ihre Haltung anmuthiger. Gustav hatte wie sein Ziehva¬ ter nichts auf dem Haupte als die Fülle seiner dichten braunen Locken, und als Natalie den sanft schattenden Strohhut, den sie wie ihre Mutter auf hatte, abge¬ nommen, und an den Arm gehängt hatte, so zeigten ihre Locken genau die Farbe wie die Gustavs, und wenn die Geschwister, die sich sehr zu lieben schienen, sehr nahe an einander gingen, so war es von ferne, als sähe man eine einzige braune glänzende Haar¬ fülle, und als theilen sich nur unten die Gestalten.
ſpräch betraf den Garten und ſeine verſchiedenen Be¬ ſtandtheile, die ſich zu einem angenehmen Aufenthalte wohlthuend ablöſten, es betraf das Haus und manche Verzierungen darin, es erweiterte ſich auf die Fluren, auf denen wieder der Segen ſtand, der den Menſchen abermals um ein Jahr weiter helfen ſollte, und es ging auf das Land über, auf manche gute Verhält¬ niſſe desſelben und auf anderes, was der Verbeſſerung bedürfte. Ich ſah den zwei hohen Geſtalten nach, die vor uns gingen. Guſtav iſt mir heute plözlich als völ¬ lig erwachſen erſchienen. Ich ſah ihn neben der Schwe¬ ſter gehen, und ſah, daß er größer ſei als ſie. Dieſer Gedanke drängte ſich mir mehrere Male auf. War er aber auch größer, ſo war ihre Geſtalt feiner und ihre Haltung anmuthiger. Guſtav hatte wie ſein Ziehva¬ ter nichts auf dem Haupte als die Fülle ſeiner dichten braunen Locken, und als Natalie den ſanft ſchattenden Strohhut, den ſie wie ihre Mutter auf hatte, abge¬ nommen, und an den Arm gehängt hatte, ſo zeigten ihre Locken genau die Farbe wie die Guſtavs, und wenn die Geſchwiſter, die ſich ſehr zu lieben ſchienen, ſehr nahe an einander gingen, ſo war es von ferne, als ſähe man eine einzige braune glänzende Haar¬ fülle, und als theilen ſich nur unten die Geſtalten.
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ſpräch betraf den Garten und ſeine verſchiedenen Be¬
ſtandtheile, die ſich zu einem angenehmen Aufenthalte
wohlthuend ablöſten, es betraf das Haus und manche
Verzierungen darin, es erweiterte ſich auf die Fluren,
auf denen wieder der Segen ſtand, der den Menſchen
abermals um ein Jahr weiter helfen ſollte, und es
ging auf das Land über, auf manche gute Verhält¬
niſſe desſelben und auf anderes, was der Verbeſſerung
bedürfte. Ich ſah den zwei hohen Geſtalten nach, die
vor uns gingen. Guſtav iſt mir heute plözlich als völ¬
lig erwachſen erſchienen. Ich ſah ihn neben der Schwe¬
ſter gehen, und ſah, daß er größer ſei als ſie. Dieſer
Gedanke drängte ſich mir mehrere Male auf. War er
aber auch größer, ſo war ihre Geſtalt feiner und ihre
Haltung anmuthiger. Guſtav hatte wie ſein Ziehva¬
ter nichts auf dem Haupte als die Fülle ſeiner dichten
braunen Locken, und als Natalie den ſanft ſchattenden
Strohhut, den ſie wie ihre Mutter auf hatte, abge¬
nommen, und an den Arm gehängt hatte, ſo zeigten
ihre Locken genau die Farbe wie die Guſtavs, und
wenn die Geſchwiſter, die ſich ſehr zu lieben ſchienen,
ſehr nahe an einander gingen, ſo war es von ferne,
als ſähe man eine einzige braune glänzende Haar¬
fülle, und als theilen ſich nur unten die Geſtalten.
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/407>, abgerufen am 22.11.2024.
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