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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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mir manchen freundlichen und fröhlichen Herbsttag
meiner Kindheit in Erinnerung.

Ich ging die gerade Gasse entlang, ich beugte in
ein paar Nebenstraßen, und stand endlich vor dem
wohlbekannten Vorstadthause mit dem Garten.

Da ich die Treppe hinangegangen war, da ich die
Mutter und die Schwester gefunden hatte, war die
erste Frage nach Gesundheit und Wohlbefinden aller
Angehörigen. Es war alles im besten Stande, die
Mutter hatte auch meine Zimmer ordnen lassen, alles
war abgestaubt, gereinigt, und an seinem Plaze, als
hätte man mich gerade an diesem Tage erwartet.

Nach einem kurzen Gespräche mit der Mutter und
der Schwester kleidete ich mich, ohne meinen Koffer
zu erwarten, von meinen zurückgelassenen Kleidern
auf städtische Weise an, um in die Stadt zu gehen,
und den Vater zu begrüßen, der noch auf seiner Han¬
delsstube war. Das Gewimmel der Leute in den
Gassen, das Herumgehen gepuzter Menschen in den
Baumgängen des grünen Plazes zwischen der Stadt
und den Vorstädten, das Fahren der Wägen und ihr
Rollen auf den mit Steinwürfeln gepflasterten Straßen,
und endlich, als ich in die Stadt kam, die schönen
Waarenauslagen und das Ansehnliche der Gebäude

mir manchen freundlichen und fröhlichen Herbſttag
meiner Kindheit in Erinnerung.

Ich ging die gerade Gaſſe entlang, ich beugte in
ein paar Nebenſtraßen, und ſtand endlich vor dem
wohlbekannten Vorſtadthauſe mit dem Garten.

Da ich die Treppe hinangegangen war, da ich die
Mutter und die Schweſter gefunden hatte, war die
erſte Frage nach Geſundheit und Wohlbefinden aller
Angehörigen. Es war alles im beſten Stande, die
Mutter hatte auch meine Zimmer ordnen laſſen, alles
war abgeſtaubt, gereinigt, und an ſeinem Plaze, als
hätte man mich gerade an dieſem Tage erwartet.

Nach einem kurzen Geſpräche mit der Mutter und
der Schweſter kleidete ich mich, ohne meinen Koffer
zu erwarten, von meinen zurückgelaſſenen Kleidern
auf ſtädtiſche Weiſe an, um in die Stadt zu gehen,
und den Vater zu begrüßen, der noch auf ſeiner Han¬
delsſtube war. Das Gewimmel der Leute in den
Gaſſen, das Herumgehen gepuzter Menſchen in den
Baumgängen des grünen Plazes zwiſchen der Stadt
und den Vorſtädten, das Fahren der Wägen und ihr
Rollen auf den mit Steinwürfeln gepflaſterten Straßen,
und endlich, als ich in die Stadt kam, die ſchönen
Waarenauslagen und das Anſehnliche der Gebäude

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[278/0292] mir manchen freundlichen und fröhlichen Herbſttag meiner Kindheit in Erinnerung. Ich ging die gerade Gaſſe entlang, ich beugte in ein paar Nebenſtraßen, und ſtand endlich vor dem wohlbekannten Vorſtadthauſe mit dem Garten. Da ich die Treppe hinangegangen war, da ich die Mutter und die Schweſter gefunden hatte, war die erſte Frage nach Geſundheit und Wohlbefinden aller Angehörigen. Es war alles im beſten Stande, die Mutter hatte auch meine Zimmer ordnen laſſen, alles war abgeſtaubt, gereinigt, und an ſeinem Plaze, als hätte man mich gerade an dieſem Tage erwartet. Nach einem kurzen Geſpräche mit der Mutter und der Schweſter kleidete ich mich, ohne meinen Koffer zu erwarten, von meinen zurückgelaſſenen Kleidern auf ſtädtiſche Weiſe an, um in die Stadt zu gehen, und den Vater zu begrüßen, der noch auf ſeiner Han¬ delsſtube war. Das Gewimmel der Leute in den Gaſſen, das Herumgehen gepuzter Menſchen in den Baumgängen des grünen Plazes zwiſchen der Stadt und den Vorſtädten, das Fahren der Wägen und ihr Rollen auf den mit Steinwürfeln gepflaſterten Straßen, und endlich, als ich in die Stadt kam, die ſchönen Waarenauslagen und das Anſehnliche der Gebäude

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/292>, abgerufen am 22.11.2024.