wir trennten uns. Ich nahm den Schlüssel aus mei¬ ner Tasche und öffnete mein Zimmer, um einzutreten; ihn aber hörte ich die Treppe hinabgehen.
Ich blieb nun bis gegen Abend in meinem Gast¬ gemache theils, weil ich ermüdet war, und wirklich einige Ruhe nöthig hatte, theils, weil ich meinem Gastfreunde nicht weiter lästig sein wollte.
Am Abende ging ich wieder ein wenig auf die Fel¬ der außerhalb des Gartens hinaus, und kam erst zur Speisestunde zurück. Ich hatte bei dieser Gelegenheit gelernt, mir selber das Gitter zu öffnen und zu schließen.
Es war kein Gast da, und beim Abendessen wie beim Mittagessen waren nur mein Gastfreund Gustav und ich. Die Gespräche waren über verschiedene gleich¬ gültige Dinge, wir trennten uns bald, ich verfügte mich auf mein Zimmer, las noch, schrieb, entkleidete mich endlich, löschte das Licht, und begab mich zur Ruhe.
Der nächste Morgen war wieder herrlich und hei¬ ter. Ich öffnete die Fenster, ließ Duft und Luft her¬ einströmen, kleidete mich an, erfrischte mich mit reich¬ lichem Wasser zum Waschen, und ehe die Sonne nur einen einzigen Thautropfen hatte aufsaugen können,
wir trennten uns. Ich nahm den Schlüſſel aus mei¬ ner Taſche und öffnete mein Zimmer, um einzutreten; ihn aber hörte ich die Treppe hinabgehen.
Ich blieb nun bis gegen Abend in meinem Gaſt¬ gemache theils, weil ich ermüdet war, und wirklich einige Ruhe nöthig hatte, theils, weil ich meinem Gaſtfreunde nicht weiter läſtig ſein wollte.
Am Abende ging ich wieder ein wenig auf die Fel¬ der außerhalb des Gartens hinaus, und kam erſt zur Speiſeſtunde zurück. Ich hatte bei dieſer Gelegenheit gelernt, mir ſelber das Gitter zu öffnen und zu ſchließen.
Es war kein Gaſt da, und beim Abendeſſen wie beim Mittageſſen waren nur mein Gaſtfreund Guſtav und ich. Die Geſpräche waren über verſchiedene gleich¬ gültige Dinge, wir trennten uns bald, ich verfügte mich auf mein Zimmer, las noch, ſchrieb, entkleidete mich endlich, löſchte das Licht, und begab mich zur Ruhe.
Der nächſte Morgen war wieder herrlich und hei¬ ter. Ich öffnete die Fenſter, ließ Duft und Luft her¬ einſtrömen, kleidete mich an, erfriſchte mich mit reich¬ lichem Waſſer zum Waſchen, und ehe die Sonne nur einen einzigen Thautropfen hatte aufſaugen können,
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wir trennten uns. Ich nahm den Schlüſſel aus mei¬
ner Taſche und öffnete mein Zimmer, um einzutreten;
ihn aber hörte ich die Treppe hinabgehen.
Ich blieb nun bis gegen Abend in meinem Gaſt¬
gemache theils, weil ich ermüdet war, und wirklich
einige Ruhe nöthig hatte, theils, weil ich meinem
Gaſtfreunde nicht weiter läſtig ſein wollte.
Am Abende ging ich wieder ein wenig auf die Fel¬
der außerhalb des Gartens hinaus, und kam erſt zur
Speiſeſtunde zurück. Ich hatte bei dieſer Gelegenheit
gelernt, mir ſelber das Gitter zu öffnen und zu
ſchließen.
Es war kein Gaſt da, und beim Abendeſſen wie
beim Mittageſſen waren nur mein Gaſtfreund Guſtav
und ich. Die Geſpräche waren über verſchiedene gleich¬
gültige Dinge, wir trennten uns bald, ich verfügte
mich auf mein Zimmer, las noch, ſchrieb, entkleidete
mich endlich, löſchte das Licht, und begab mich zur
Ruhe.
Der nächſte Morgen war wieder herrlich und hei¬
ter. Ich öffnete die Fenſter, ließ Duft und Luft her¬
einſtrömen, kleidete mich an, erfriſchte mich mit reich¬
lichem Waſſer zum Waſchen, und ehe die Sonne nur
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/280>, abgerufen am 22.11.2024.
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