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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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lich sogar von Baugegenständen Treppenhäusern und
Seitenkapellen. Man war mit großer Zweifelsucht und
Gewissenhaftigkeit zu Werke gegangen; manche Zeich¬
nung war vier- ja fünfmal vorhanden, und jedes
Mal verändert und verbessert. Die lezten waren stets
mit Farben angegeben, und dies besonders deutlich,
wenn die Gegenstände in Holz oder Marmor auszu¬
führen waren. Ich fragte, ob einige dieser Dinge aus¬
geführt worden sind.

"Freilich," antwortete mein Begleiter, "wozu wä¬
ren denn so viele Zeichnungen angefertigt worden?
Alle Gegenstände, die ihr öfter gezeichnet sahet, und
deren lezte Zeichnung in Farben angegeben ist, sind
in Wirklichkeit ausgearbeitet worden. Diese Zeichnun¬
gen sind die Pläne und Vorlagen zu den neuen Ge¬
räthen, auf deren Verfertigung, wie ich früher sagte,
wir gerathen sind. Wenn ihr einmal in den Ort, von
dem ich euch gesagt habe, daß er mehrere enthält,
kommen solltet, so würdet ihr dort nicht nur viele von
denen, die hier gezeichnet sind, sehen, sondern auch
solche, die zusammen gehören, und ein Ganzes bil¬
den."

"Wenn man diese Zeichnungen betrachtet," sagte
ich, "und wenn man die anderen betrachtet, welche ich

lich ſogar von Baugegenſtänden Treppenhäuſern und
Seitenkapellen. Man war mit großer Zweifelſucht und
Gewiſſenhaftigkeit zu Werke gegangen; manche Zeich¬
nung war vier- ja fünfmal vorhanden, und jedes
Mal verändert und verbeſſert. Die lezten waren ſtets
mit Farben angegeben, und dies beſonders deutlich,
wenn die Gegenſtände in Holz oder Marmor auszu¬
führen waren. Ich fragte, ob einige dieſer Dinge aus¬
geführt worden ſind.

„Freilich,“ antwortete mein Begleiter, „wozu wä¬
ren denn ſo viele Zeichnungen angefertigt worden?
Alle Gegenſtände, die ihr öfter gezeichnet ſahet, und
deren lezte Zeichnung in Farben angegeben iſt, ſind
in Wirklichkeit ausgearbeitet worden. Dieſe Zeichnun¬
gen ſind die Pläne und Vorlagen zu den neuen Ge¬
räthen, auf deren Verfertigung, wie ich früher ſagte,
wir gerathen ſind. Wenn ihr einmal in den Ort, von
dem ich euch geſagt habe, daß er mehrere enthält,
kommen ſolltet, ſo würdet ihr dort nicht nur viele von
denen, die hier gezeichnet ſind, ſehen, ſondern auch
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den.“

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[158/0172] lich ſogar von Baugegenſtänden Treppenhäuſern und Seitenkapellen. Man war mit großer Zweifelſucht und Gewiſſenhaftigkeit zu Werke gegangen; manche Zeich¬ nung war vier- ja fünfmal vorhanden, und jedes Mal verändert und verbeſſert. Die lezten waren ſtets mit Farben angegeben, und dies beſonders deutlich, wenn die Gegenſtände in Holz oder Marmor auszu¬ führen waren. Ich fragte, ob einige dieſer Dinge aus¬ geführt worden ſind. „Freilich,“ antwortete mein Begleiter, „wozu wä¬ ren denn ſo viele Zeichnungen angefertigt worden? Alle Gegenſtände, die ihr öfter gezeichnet ſahet, und deren lezte Zeichnung in Farben angegeben iſt, ſind in Wirklichkeit ausgearbeitet worden. Dieſe Zeichnun¬ gen ſind die Pläne und Vorlagen zu den neuen Ge¬ räthen, auf deren Verfertigung, wie ich früher ſagte, wir gerathen ſind. Wenn ihr einmal in den Ort, von dem ich euch geſagt habe, daß er mehrere enthält, kommen ſolltet, ſo würdet ihr dort nicht nur viele von denen, die hier gezeichnet ſind, ſehen, ſondern auch ſolche, die zuſammen gehören, und ein Ganzes bil¬ den.“ „Wenn man dieſe Zeichnungen betrachtet,“ ſagte ich, „und wenn man die anderen betrachtet, welche ich

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/172>, abgerufen am 22.11.2024.