das Geld löset ihnen doch zuweilen, wie an- dern Menschen die Zunge, daß sie sich wenig- stens so weit heraus lassen, ut sapienti sa- tis sit.
3. Die Pages und Laqvayen, derer ein Ambas- sadeur manchmahl viel, manchmahl wenig hat. Die Pagen solten von rechtswegen Adelicher und auch höherer Extraction seyn, allein es läuffet öffters etwas bürgerliches mit unter, welches dann bey andern Adelichen Ge- legenheit giebet zu querelles. Jhre Verrich- tung bestehet darinnen, daß sie
1. Die Speisen tragen,
2. Bey der Tafel aufwarten,
3. Wind-Lichter tragen,
4. Die Leute anmelden,
5. Wenn der Ambassadeur ausfähret nebst dem Wagen gehen, oder vornen auf den- selben steigen.
6. Die Kleider auskehren etc. die Laqvays thun geringere Verrichtung als die Pages, denn sie dörffen nicht leichtlich in die Anti-cham- bres, weniger aber in das Tafel-Gemach, wenn der Ambassadeur publiquement oder solenniter speiset, kommen: befin- den sich meistens an der Thüre, und wenn der Herr Ambassadeur ausfähret, gehen sie bey dem Wagen, oder steigen hinten auf:
jedoch
Europaͤiſches
das Geld loͤſet ihnen doch zuweilen, wie an- dern Menſchen die Zunge, daß ſie ſich wenig- ſtens ſo weit heraus laſſen, ut ſapienti ſa- tis ſit.
3. Die Pages und Laqvayen, derer ein Ambaſ- ſadeur manchmahl viel, manchmahl wenig hat. Die Pagen ſolten von rechtswegen Adelicher und auch hoͤherer Extraction ſeyn, allein es laͤuffet oͤffters etwas buͤrgerliches mit unter, welches dann bey andern Adelichen Ge- legenheit giebet zu querelles. Jhre Verrich- tung beſtehet darinnen, daß ſie
1. Die Speiſen tragen,
2. Bey der Tafel aufwarten,
3. Wind-Lichter tragen,
4. Die Leute anmelden,
5. Wenn der Ambaſſadeur ausfaͤhret nebſt dem Wagen gehen, oder vornen auf den- ſelben ſteigen.
6. Die Kleider auskehren ꝛc. die Laqvays thun geringere Verrichtung als die Pages, denn ſie doͤrffen nicht leichtlich in die Anti-cham- bres, weniger aber in das Tafel-Gemach, wenn der Ambaſſadeur publiquement oder ſolenniter ſpeiſet, kommen: befin- den ſich meiſtens an der Thuͤre, und wenn der Herr Ambaſſadeur ausfaͤhret, gehen ſie bey dem Wagen, oder ſteigen hinten auf:
jedoch
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Europaͤiſches
das Geld loͤſet ihnen doch zuweilen, wie an-
dern Menſchen die Zunge, daß ſie ſich wenig-
ſtens ſo weit heraus laſſen, ut ſapienti ſa-
tis ſit.
3. Die Pages und Laqvayen, derer ein Ambaſ-
ſadeur manchmahl viel, manchmahl wenig
hat. Die Pagen ſolten von rechtswegen
Adelicher und auch hoͤherer Extraction ſeyn,
allein es laͤuffet oͤffters etwas buͤrgerliches mit
unter, welches dann bey andern Adelichen Ge-
legenheit giebet zu querelles. Jhre Verrich-
tung beſtehet darinnen, daß ſie
1. Die Speiſen tragen,
2. Bey der Tafel aufwarten,
3. Wind-Lichter tragen,
4. Die Leute anmelden,
5. Wenn der Ambaſſadeur ausfaͤhret nebſt
dem Wagen gehen, oder vornen auf den-
ſelben ſteigen.
6. Die Kleider auskehren ꝛc. die Laqvays thun
geringere Verrichtung als die Pages, denn
ſie doͤrffen nicht leichtlich in die Anti-cham-
bres, weniger aber in das Tafel-Gemach,
wenn der Ambaſſadeur publiquement
oder ſolenniter ſpeiſet, kommen: befin-
den ſich meiſtens an der Thuͤre, und wenn
der Herr Ambaſſadeur ausfaͤhret, gehen ſie
bey dem Wagen, oder ſteigen hinten auf:
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/272>, abgerufen am 27.11.2024.
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